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Der Gartentipp: Einfach Geduld haben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist ein Trauerspiel», sagt Marc Aebi und zeigt auf eine Glyzine. Der Blauregen stand im April bereits in voller Blüte und liess seinen zartblauen Schmuck in Traubenform herunterrieseln. Doch in den Frostnächten im April sind seine Blüten erfroren. Nur noch braune Stängel sind übrig. Dann aber sagt der Geschäftsleiter des Gartencenters Aebi-Kaderli auch: «Die Natur ist wunderbar.» Denn an den braunen Ästen keimen bereits wieder grüne Knospen. «Die Natur erwacht wieder.»

«Es ist immer noch extrem kalt für diese Jahreszeit», sagt Marc Kaderli. Dies sei aber im Moment gut für die Pflanzen. Im März waren die Tage so sonnig und warm, dass die Pflanzen in ihrer Entwicklung zwei bis drei Wochen weiter waren als üblich. «Darum waren die Frostnächte dann auch so verheerend»: Sie trafen die Pflanzen in voller Blüte. «Wären die Sträucher und Bäume in ihrer Entwicklung weniger weit gewesen, hätten sie den Frost ertragen.» Frostnächte im April und Mai seien nichts Aussergewöhnliches (siehe auch Kasten). «Aber in diesem Ausmass habe ich das noch nie erlebt, und ich bin ja nun auch schon sechzig Jahre alt», sagt Marc Aebi. «Sogar die Natur hat sich von den sonnigen Märztagen täuschen lassen.»

Was sollen Hobbygärtnerinnen und -gärtner nun tun? Die braunen Blätter und Äste wegschneiden und im Garten Ordnung schaffen? «Auf keinen Fall», sagt Marc Aebi. Ob eine Pflanze den Frost überlebt habe, zeige sich erst nach zehn Tagen bis zwei Wochen. An einer wilden Rebe entfernt er mit einem Sackmesser ein wenig Rinde – und darunter kommt grünes, frisches Holz hervor. «Die meisten Pflanzen sind nicht abgestorben – sie werden wieder blühen, einfach dieses Mal mit zwei bis drei Wochen Verspätung.»

Dieses erneute Blühen erfordere von den Pflanzen viel Kraft. «Und darum ist es zurzeit gut, dass wir nasskaltes Wetter haben.» So könnten die Sträucher und Bäume sich langsam regenerieren. «Hitze wäre nach diesen extrem kalten Nächten schlimm.» Der Regen erlaube ein langsameres Erwachen. Auch ein ratzekahles Zurückschneiden würde den Sträuchern und Bäumen schaden. «Das würde die Pflanzen noch mehr schwächen», sagt Aebi.

Helfen mit Flüssigdünger

Darum brauchen Hobbygärtnerinnen und -gärtner nun halt erst einmal etwas Geduld. Wer seine kältegebeutelten Pflanzen stärken will, kann ihnen Flüssigdünger mit Aminosäuren geben, «aber mit lauwarmem Wasser, nicht zu kalt». Körniger Dünger bringt hingegen zurzeit nichts, «der wirkt zu langsam», so Marc ­Aebi. «Flüssigdünger wirkt bei den Pflanzen wie bei uns eine Infusion – zielgerichtet und schnell.»

Hintergrund

Die fünf Eisheiligen

Im Mai kann es immer noch Frostnächte geben. Auch Bauernregeln sprechen davon: So gibt es die fünf Eisheiligen. Die Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert zählen zu den Wetterheiligen. Der heilige Mamertus feiert seinen Namenstag am 11. Mai, der heilige Pankratius am 12. Mai, der heilige Servatius am 13. Mai, der heilige Bonifatius von Tarsus am 14. Mai. Auf die vier gestrengen Herren folgt am 15. Mai die heilige Sophia von Rom, auch bekannt als «kalte Sophie». Nicht jedes Jahr bringen die Eisheiligen auch wirklich Frostnächte mit sich. Manchmal wird es aber auch im Juni noch einmal so richtig kalt. Diese späte Kälte trägt im Volksmund den Namen «Schafskälte» – weil die Schafe dann oft schon geschoren sind und unter der Kälte leiden.

njb

«Wären die Pflanzen in ihrer Entwicklung weniger weit gewesen, hätten sie den Frost ertragen.»

Marc Aebi

Geschäftsleiter Aebi-Kaderli

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