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Der Geist siegt: Die Kunst des Mentaltrainings im Leistungssport

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Mentaltrainer unterstützt Bruno Knutti Athletinnen und Athleten im Kampf gegen die sportliche Konkurrenz und den allgemeinen Leistungsdruck. Dabei zieht der Düdinger Lehren aus den Rückschlägen seiner eigenen Profikarriere.

12’345 Mal hat Basketball-Legende Michael Jordan bei einem Versuch zu punkten nicht in den Korb getroffen. Das sind mehr als die Hälfte der Würfe in seiner gesamten Karriere, in der er über 900 Niederlagen einstecken musste. 26 Mal versagten ihm beim spielentscheidenden Wurf die Nerven. 108’336 Punkte hat Roger Federer in seiner Karriere verloren, in der er bei 275 Partien den Platz als Zweitbester verlassen musste. Bei 24 dieser Anlässe war er zuvor nur einen Punkt vom Sieg entfernt.

Diese Statistiken zeigen eindrucksvoll, welche Rückschläge selbst zwei der erfolgreichsten Sportler aller Zeiten im Laufe ihrer Karriere hinnehmen mussten. Dennoch gelten sie als absolute Ikonen ihrer Sportart. Der richtige Umgang mit diesen sportlichen Misserfolgen sei der entscheidende Faktor, findet Bruno Knutti. Der ehemalige Zehnkämpfer kennt den Leistungssport aus der eigenen Karriere und arbeitet heute als Mentaltrainer mit Athletinnen und Athleten aus der ganzen Schweiz.

Scheitern als Chance

Er selbst habe in seiner aktiven Karriere – sowohl als Sportler als auch als Trainer – mehrfach mit Negativerlebnissen umgehen müssen. Diese stellen für ihn aber keineswegs ein Versagen dar, betont er. Vielmehr sieht er sie als Lernmomente:

Manchmal braucht es diese Widerstände, damit man sich weiterentwickeln kann.

Bruno Knutti
Mentalcoach und Sportlehrer

Als einen seiner grössten Rückschläge bezeichnet der Deutschfreiburger seine Entlassung als Konditionstrainer bei Freiburg-Gottéron im Jahr 2000. «Das hat sehr weh getan», sagt Knutti. Er habe den Entscheid damals nicht verstehen können. Aber es habe ihm die Chance geboten, gezielt mit einzelnen Athleten zusammenzuarbeiten und diese auf ein neues Niveau anzuheben: «So konnte ich auch mich selbst weiterbilden und eine zweite Chance bei Gottéron erhalten», sagt Knutti.

Insgesamt 25 Jahre lang arbeitete Bruno Knutti als Konditionstrainer bei Freiburg Gottéron.
Archivbild Aldo Ellena

Nötige Umwege

Aus diesen ersten Kontakten entwickelte sich schliesslich der Mentalcoach Bruno Knutti. Deswegen bereut Knutti solche negativen Erfahrungen auch nicht. «Im Nachhinein denke ich immer, dass es so sein musste», sagt er. Es sei nötig gewesen, diese Umwege zu gehen, um gestärkt daraus hervorzugehen. Dabei brauche es manchmal Raum und Zeit, um gewisse Mechanismen verstehen zu können. Aber:

Jede Niederlage hat mich immer auch vorwärts und weiter gebracht.

Bruno Knutti
Mentalcoach und Sportlehrer

Mit dieser Mentalität geht er auch auf die Athletinnen und Athleten zu, die er betreut. Es brauche dabei viel Gespür und Empathie, um auf einen Menschen eingehen zu können. «In schwierigen Phasen muss ich zuerst den Menschen betreuen und nicht den Sportler», stellt Knutti klar. Dann gelte es, ein solides Fundament zu schaffen: «Das direkte Umfeld sowie die ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst sind hierbei ausschlaggebend.»

Der Kopf ist spielentscheidend

Laut Knutti entscheidet im Leistungssport oft der Kopf über Sieg und Niederlage. «Die mentale Komponente ist viel wichtiger und ausgeprägter als die physische», betont der Düdinger. Das Mentale schwinge immer mit. Schliesslich seien auch Profisportler nur Menschen: «Die bestehen eben aus einem Körper, einer Psyche und einer Seele und sind keine Roboter.»

Genau das versucht der 58-Jährige in seiner Arbeit als Mentaltrainer seinen Kundinnen und Kunden zu vermitteln. Er sei kein Guru, der diesen sage, sie müssten nun dieses oder jenes machen. Die Arbeit sei je nach Athletin und Sportart sehr verschieden. Eines sei aber immer gleich: «Man muss die Athletin oder den Athleten ins Zentrum stellen und mit ihr gemeinsam den Weg finden.»

Ein zweischneidiges Schwert

In seiner Rolle als Mentaltrainer weiss Knutti, wie wichtig es ist, ehrlich und authentisch aufzutreten. Gerade im Leistungssport, wo Erfolg und Misserfolg nur Bruchteile von Sekunden voneinander entfernt liegen können, müssen Sportler in ihr Team vertrauen können. Schliesslich sei der Leistungsdruck immens – und steige mit dem Niveau und der Erwartungshaltung einer Athletin. «So viele Chancen bieten sich nicht im internationalen Leistungssport – die Zeit läuft unerbittlich weiter», sagt Knutti.

Zugleich müsse man sich als Mentaltrainer auch mal «exponieren» und mit klaren Statements die Richtung vorgeben, erklärt Knutti. Als Beispiel nennt er die Stabhochspringerin Angelica Moser, die nach einer überaus erfolgreichen Juniorinnenkarriere aufgrund von Verletzungen und schwindendem Selbstvertrauen Mühe hatte, im Erwachsenenbereich Fuss zu fassen. Gemeinsam hätten sie in der Vorbereitung auf die World University Games den Trainingsplan angepasst und das Ziel klar definiert und visualisiert:

Du holst dir dort die Goldmedaille ab und danach gehen wir zusammen feiern.

Bruno Knutti zu Angelica Moser
Mentalcoach und Sportlehrer

Das Ergebnis: Moser holte Gold.

Positivität als Geheimwaffe

Den Schlüssel zu seiner mentalen Stärke und Belastbarkeit sieht Knutti in seinem Wesen. «Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch und habe schon immer das Gute in einer Sache gesucht», sagt der Düdinger. Erfolge wie auch Niederlagen gelte es, richtig einzuordnen.

Knutti weiss aus eigener Erfahrung: Es wird immer sportliche Rückschläge und Niederlagen geben. Aber: «Wenn man das ins Verhältnis zum ganzen Leben setzt, ist das eigentlich zu vernachlässigen.»

Nicht nur für Sportler

Aus Sicht von Mentalcoach Bruno Knutti gehört mentales Training breiter im gesellschaftlichen Alltag verankert. «Wenn wir sehen, wie viele Leute bei dem heutigen Leistungsdruck mit einem Burnout aus dem Beruf ausscheiden, ist mentales Training auch dort anzusiedeln», sagt der 58-jährige Sensler. Dafür müssten aber die Offenheit und das Bewusstsein für solche Schritte vorhanden sein.

«Ich glaube, dass wir in Westeuropa immer mehr das Gefühl für unseren Körper verlieren», betont Knutti. Das gelte nicht nur für Spitzensportlerinnen und -sportler, die an ihre körperlichen Grenzen gehen. Auch viele Berufstätige hätten das Gefühl, alles geben und über ihre Grenzen gehen zu müssen. sf

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