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Der Gemeinderat muss ein neues Verkehrsberuhigungsprojekt ausarbeiten

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Autor: Pascale Hofmeier

Unnütz, übertrieben und vor allem zu teuer – die Wortmeldungen zum Thema Verkehrsberuhigung waren deutlich. 102 Stimmberechtigte hatte der Kredit zur Detailplanung der Verkehrsberuhigungs-Massnahmen an die Gemeindeversammlung gezogen. Ein Rückweisungsantrag zur Prüfung einer billigeren Variante erwies sich als Rettung des Geschäfts. Mit 60 Ja- zu 32 Nein-Stimmen wurde das Traktandum an den Gemeinderat zurückgewiesen.

«Verlorenes Geld»

«Das Projekt ist eine sehr gute Gelegenheit, das Dorfbild und die Wohnqualität von Überstorf aufzuwerten», sagte Gemeinderat Gerhard Lehmann. Das Argument vermochte den Anwesenden den Planungskredit von 95 000 Franken nicht schmackhaft zu machen. Mit dem Kredit hätte die Verkehrsberuhigung in drei Etappen im Detail geplant werden sollen. Die Baukosten: 1,85 Millionen Franken.

Und dort lag das Problem. «Es ist verlorenes Geld, so viel für einen Schilderwald auszugeben», sagte Willi Schmutz, der sich heftig gegen das Projekt wehrte. Die Einbauten seien hässlich, und die vermeintliche Beruhigung verursache höchstens mehr Lärm und Staub, weil die Verkehrsteilnehmer immer wieder anhalten und anfahren müssten. Radarkontrollen wären viel effizienter; die beste Lösung wäre eine Umfahrungsstrasse, sagte er weiter.

Kanton muss zustimmen

«Wir haben mehrere Varianten geprüft. Zwei billigere hat der Kanton abgelehnt», sagte Gemeindepräsidentin Christine Bulliard. «Ohne Zustimmung des Kantons können wir nicht bauen.» Eine Umfahrungsstrasse werde der Kanton «in den nächsten 100 Jahren» kaum finanzieren, und die bauliche Beruhigung gewährleiste mehr Sicherheit als Radarkontrollen.

Lieber Radar als Inseln

Dem widersprach ein weiterer Bürger mit einem Blick über die Kantonsgrenze: «Die Umsetzung ist überrissen teuer. In Niederscherli hat es Radarkästen, dort fährt niemand zu schnell», hielt er fest. «Köniz hat eine eigene Polizei, wir nicht», antwortete Gemeinderat Lehmann und versuchte zu erklären, warum das Projekt so teuer wird. «Wir dürfen wegen des Ortsschutzes keine roten Flächen anbringen.»

Auch positive Voten

Nur einige wenige gaben ihrer Zustimmung für die Verkehrsberuhigung Ausdruck: «Gerade heute hatte ein Schulmädchen beim Überqueren des Fussgängerstreifens sehr grosses Glück», sagte eine Anwohnerin der Albligenstrasse, «die Bremsspuren des Autos könnt ihr anschauen gehen.» Es liege in der Verantwortung der Gemeinde, die Situation zu verbessern.

Der Diskussion, während der die Gemeindepräsidentin wiederholt zu Ruhe aufforderte, setzte der Rückweisungsantrag von Josephine Schmutz ein Ende: «Der Gemeinderat muss eine schlauere und billigere Lösung aufzeigen.» Es sei ihr ein Anliegen, dass sich die Situation verbessere, aber nicht für so viel Geld.

Weitere Abstimmungen:

? Einstimmig bewilligt wurden 90 000 Franken für den Ersatz und Unterhalt der Informatikinfrastruktur in der Primarschule Überstorf.

? 80 000 Franken für die Teerung der Strasse Blenke-Hinterried wurden mit 99 Ja-Stimmen bewilligt.

? Die erste Etappe für den Ersatz der Kanalisation im Trennsystem an der Albligenstrasse wurde bei 2 Nein- mit 89 Ja-Stimmen bewilligt. Der erste Abschnitt kostet 1,2 Millionen Franken.

? Mit einem Stichentscheid der Gemeindepräsidentin wurde beschlossen, die Schaffung eines Infrastrukturfonds für Wasser- und Abwasserleitungen zu prüfen. Dies hatte die FDP beantragt.

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