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Der halbe Mantel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als ich ein Mädchen war, betete meine Mutter jeweils am Abend mit mir. Wir besuchten häufig Kirchen, um dort kleine Kerzen anzuzünden – und sie gestaltete für mich ein besonderes Album: ein Album, in dem die Geschichten von Heiligen zu finden sind. Auf Blättern finden sich die Zahlen und Namen des jeweiligen Monats – ausgeschnitten aus einem Kalender; häufig ein von Hand gezeichnetes Bild und schliesslich die Geschichte.

Eine Szene aus der Geschichte eines Heiligen hat mich besonders angesprochen und berührt. Deswegen möchte ich gerne auf sie eingehen – auch, wenn sein Gedenktag im November liegt und er in unserer Rubrik schon öfters erwähnt wurde: auf eine Szene aus der Erzählung über Martin von Tours. Martin war der Sohn eines römischen Offiziers. Auch er schlug eine militärische Laufbahn ein. Zugleich sei er schon früh mit dem Christentum in Berührung gekommen.

Im Jahre 334 n. Chr. war Martin in Amiens in Nordfrankreich stationiert. An einem kalten Winterabend begegnete ihm am Stadttor ein Bettler – er war der Kälte schutzlos ausgeliefert. Kurzerhand entschied sich Martin, seinen Soldatenmantel in zwei Hälften zu teilen. Eine Hälfte gab er dem Bettler, die andere behielt er für sich. Der Bettler sei für die Mantelhälfte sehr dankbar gewesen. Diese Entscheidung wird als Wendepunkt in Martins Leben überliefert. Er war anschliessend nicht mehr lange als Soldat tätig.

Mich berührt die Erzählung bis heute. Sie erinnert mich immer wieder daran, meine Mitmenschen nicht zu vergessen – selbst dann, wenn ich selber – im übertragenen Sinne – kalt habe. Dass es gut ist, wenn mein Herz für einen Mitmenschen offen ist. Zugleich ermahnt sie mich aber auch dazu, mich selber nicht zu vergessen. Denn – um im Bild der Geschichte zu bleiben: Martin hat nicht seinen ganzen Mantel dem Bettler gegeben – sondern eine Hälfte.

zvg

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