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Der Käfer wird in die Falle gelockt

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In Brünisried unternehmen die Verantwortlichen alles, um den Asiatischen Laubholzbockkäfer auszurotten. So sind in den letzten Wochen rund 150 Bäume und etwa 150 Sträucher vorsorglich gefällt worden (FN vom 7. Februar). Experten untersuchten das Holz der gefällten Ahorne, Weiden, Pappeln und Rosskastanien nach Spuren des wohl durch Verpackungsmaterial aus Asien eingeschleppten Schädlings. «Die Spürhunde fanden bei den letzten Kontrollen nichts», sagt Roger Raemy, Förster beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei.

15 grosse Baumkübel

Nun, da die Temperaturen steigen und der Käfer aktiv wird, geht die Präventivaktion in eine neue Phase: In Brünisried werden in den nächsten Wochen 15 grosse Pflanzentöpfe mit den zwei bevorzugten Wirtspflanzen des Käfers, Berg- und Spitzahorn, aufgestellt. Die Bevölkerung wird heute mit einem Flugblatt darüber informiert.

Regelmässige Kontrollen

«Die Kübel werden überall im Dorf verteilt stehen, jeweils in einem 100-Meter-Abstand», erklärt Roger Raemy. «Da der Käfer kein guter Flieger ist, entspricht dies in etwa seiner Reichweite.» Der Förster wird diese Fangbäume alle zwei Wochen kontrollieren. «Wir hoffen natürlich, dass wir keine Käferspuren mehr finden», sagt er. «Aber wenn noch Käfer da sind, so sollen sie gezielt auf diese Bäume gelockt werden.» Auf diese Weise hoffen die Experten, den Schädling von den Obstbäumen fernzuhalten–Wirtsbäume, die eigentlich seine zweite Priorität sind. Der Käfer kann befallene Bäume innert weniger Jahre zum Absterben bringen. Die Fangbäume werden zwischen drei und fünf Metern hoch sein, weil der Käfer erfahrungsgemäss Äste von rund vier Zentimetern Durchmesser bevorzugt. Sie werden gemäss Roger Raemy spätestens im Herbst 2015 vernichtet. «Das Problem ist, dass uns viele Details im Verhalten des Käfers nicht bekannt sind», sagt der Förster. Man wisse beispielsweise nicht, ob er auf Sicht fliege oder sich rein am Geruch eines Baums orientiere. Es ist deshalb unklar, ob die Fangbäume überhaupt etwas bringen. In Winterthur, wo neben Brünisried der zweite grosse Befallsherd in der Schweiz festgestellt wurde, sind keine Käfer auf den explizit ausgesetzten Ahornen gelandet. «Es kann aber auch sein, dass es dort in der Umgebung keine Käfer mehr hatte», so der Mitarbeiter des Amts für Wald, Wild und Fischerei.

Anders als in der Heimat

Die Erfahrung in Brünisried habe gezeigt, dass der Käfer sich in der Schweiz anders verhalte als in seiner Heimat. So ist beispielsweise der Entwicklungszyklus hierzulande verlangsamt. «Weil Brünisried höher liegt und die Temperaturen damit tiefer sind, dauert es länger von der Ei-Ablage bis zum Käfer.»

Kontrollen bleiben

Neben den vierzehntäglichen Kontrollen dieser ausgesetzten Bäume werden gemäss Roger Raemy weitere Kontrollen durchgeführt, etwa an Waldrändern. Auch sind regelmässige Einsätze von Spürhunden vorgesehen. Daneben gelten die bisherigen Vorsichtsmassnahmen: Die Bevölkerung ist aufgefordert, verdächtige Beobachtungen über Käfer, Bohrspäne oder Ausfluglöcher zu melden. Sämtliches Schnittgut von Bäumen und Hecken wird gesammelt, gehäckselt und anschliessend verbrannt.

Befall: 67 lebende Larven gefunden

R oger Raemy zieht eine gute Bilanz der Präventiv-Baumfällungen in Brünisried im Kampf gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer. Rund 150 Bäume und 150 Sträucher wurden gefällt sowie eine 400 Meter lange Hecke zurückgeschnitten. 2011 wurde der Käfer erstmals in Brünisried entdeckt. Seit November 2013 wurden sechs vom Käfer befallene Bäume mit total 67 lebenden Larven gefunden, die 2014 ausgeflogen wären, dazu mehrere Eiablagen. Wenn der Käfer keine bevorzugten Wirtspflanzen mehr findet, kann er sich auch in anderen Bäumen einnisten. In der Nähe des Befallsherds haben die Verantwortlichen deshalb auch drei Obstbäume und eine Linde gefällt und untersucht, jedoch nichts gefunden.

Leute haben Verständnis

Die Präventivfällungen seien in der Bevölkerung auf viel Verständnis gestossen, so Förster Raemy. Er hat sie beaufsichtig und vorgängig die Eigentümer informiert. «Es gab zwei, drei Härtefälle, bei denen die Bäume mit einem persönlichen Ereignis wie der Hochzeit oder der Geburt eines Kindes in Verbindung standen», sagt er. An zwei Plätzen im Dorf überlegen sich Pfarrei und Gemeinde eine Ersatzpflanzung: zum einen beim Wegkreuz (Abzweigung Tanneweier), zum anderen beim Gemein schaftsgrab. im

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