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Der Kanton bittet zum Test

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Die ersten 128 von bis zu 600 Haltern gefährlicher Hunde müssen diese Woche eine Prüfung ablegen

Autor: Von MATTHIAS FASEL

Schnell wird auf dem Kontrollgelände in Marly klar, dass der Kanton nicht Zwergpudel und Dackel überprüft. Wer überhaupt auf den Parkplatz will, muss zunächst an den Securitas vorbei. Zutritt haben nur Hundehalter, deren Hund in den darauffolgenden Minuten einen Test ablegen muss. Eine Vorladung haben all diejenigen erhalten, die einen Hund halten, der auf der Liste der 14 bewilligungspflichtigen Hunderassen steht, die der Grosse Rat im Rahmen des neuen Hundegesetzes vor einem Jahr verabschiedet hat. Rund 500 bis 600 solche Hunde gibt es in Freiburg, schätzt Kantonstierarzt Fabien Loup, 128 davon werden diese Woche im Rahmen einer ersten Testreihe überprüft.

Realitätsnahe Prüfungen

Eine, die bereits gestern die Prüfung abgelegt hat, ist Melanie Bielmann. Sie hält einen jungen American Stafford Terrier. Auf dem Gelände angekommen, muss sie sich zunächst einmal ausweisen. Nachdem sie einige Fragen beantwortet hat und mit Hilfe eines Chips kontrolliert worden ist, ob sie auch wirklich ihre Hündin Era dabei hat, beginnt der eigentliche Test. Er ist in verschiedene Teilprüfungen unterteilt.So wird zum Beispiel geprüft, ob sich der Hund beim Spielen unter Kontrolle hat und nicht plötzlich in die Hand beisst. In einem weiteren Test spaziert ein Statist hinter einem Zaun mit einem anderen Hund umher. Im Allgemeinen geht es darum, das Aggressionspotenzial zu testen und zu prüfen, ob ein gutes Verhältnis zwischen Tier und Halter besteht. Era macht ihre Sache gut. Sie ist zwar ein bisschen verspielt, macht aber keinen aggressiven Eindruck.

Sofortmassnahmen möglich

Nach zwanzig Minuten ist der Spuk vorbei. Nun übergeben die Tester – allesamt Spezialisten im Bereich der Hundehaltung – ihren Rapport an das Veterinäramt. Unter der Leitung von Daniel Fontana, offizieller Hundespezialist des Kantons, entscheidet es gleich vor Ort, welche Massnahmen zu treffen sind. In schweren Fällen können Sofortmassnahmen ausgesprochen werden. «Denkbar ist zum Beispiel ein sofortiger Maulkorb- und Leinenzwang», erklärt Fontana. In der Regel werden aber die Hundehalter erst nach zehn Tagen darüber informiert, was sie und ihr Hund zu tun haben.Sofortmassnahmen hat Melanie Bielmann nicht aufgebrummt bekommen. Nicht nur deshalb hält sie die Tests für sinnvoll. «Zwar finde ich das Hundegestz insgesamt ein bisschen zu streng, aber dass wir hier diese Tests durchführen, finde ich eine gute Sache. Sie sind für viele Leute bestimmt wichtig, weil sie sonst gar nicht wüssten, an wen sie sich bei Problemen wenden müssen.» Hilfe wird auch sie bald bekommen. Daniel Fontana hat ihr und Era ein Training bei einem Hundetrainer verordnet.

Nicht nur Begeisterung bei Haltern

Es ist zu befürchten, dass nicht alle Hundehalter den Tests so positiv gegenüberstehen werden wie Melanie Bielmann. Als eine von drei Frauen, die sich bereit erklärt hatten, am Montagnachmittag an einem Showtraining für die Medien mitzumachen, ist sie gewissermassen eine der Vorzeigehalterinnen.Andere Halter sind nicht sonderlich begeistert. Für Unmut sorgte bei einigen vor allem, dass die Prüfung 300 Franken kostet. «Es sind viele spezialisierte Prüfer an diesen Tests beteiligt. Da ist es klar, dass es auch etwas kostet. Schliesslich soll nicht der Staat die Kosten tragen müssen», erklärt Daniel Fontana diesen Betrag. Auch den Vorwurf, der Kanton anerkenne die Gutachten von ausgewiesenen Spezialisten nicht, lässt er nicht gelten. «Wir wollen, dass alle dieselben Voraussetzungen haben. Deshalb bitten wir für das erste Mal alle zu unseren Tests. Schliesslich fehlt uns auch der Überblick darüber, welche Spezialisten seriös sind und welches selbsternannte Spezialisten sind.» Dispensen werden also keine erteilt.

Jedes Jahr Nachkontrollen

Trotz einzelnen Kritiken bezeichnet Fontana das Verhältnis zu den Haltern gefährlicher Hunde als gut. Fabien Loup ist überzeugt, dass diese Woche die Tests ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen werden. Mehr Sorgen bereiten ihm schon eher die zweite Testreihe im Dezember und vor allem die dritte Testreihe im Frühling 2008. Dann nämlich werden auch diejenigen Halter mit dabei sein, die den Tests negativ gegenüberstehen und sich weigern, ihren Hund registrieren zu lassen (vgl. Kasten).Damit der Kanton die Entwicklung der Tiere weiter beobachten und kontrollieren kann, müssen die Halter mit ihren Lieblingen jedes Jahr zur Kontrolle zu einem Hundetrainer. Bei den jährlichen Nachtests kann der Trainer nun selbst gewählt werden. Voraussetzung ist, dass er von den kantonalen Stellen anerkannt wird. Momentan gilt das für 35 Hundetrainer, mit der Zeit sollen es bis zu 150 sein. So viele Spezialisten gibt es nämlich im Kanton Freiburg. Auch die Kosten sind nicht mehr so hoch wie bei der ersten Prüfung, genauer gesagt zwischen 80 und 100 Franken. Die Rapporte landen auch hier letztlich wieder beim Veterinäramt.

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