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Der Kanton liefert nun Lineal und Bleistift

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Die Kostenbeteiligung der Eltern an schulischen Anlässen und Schulmaterial ist nicht zulässig: Dies hatte das Bundesgericht vor zwei Jahren entschieden und somit die Kantone vor Herausforderungen gestellt.

Der Kanton Freiburg hat nun seine Hausaufgaben gemacht: Per 1. Januar traten Änderungen im kantonalen Schulgesetz in Kraft, die dem Recht auf unentgeltlichen Unterricht Rechnung tragen. So bezahlen die Gemeinden die an den Schulen organisierten kulturellen und sportlichen Aktivitäten, während der Kanton neu jene für das Schulmaterial übernimmt. Daneben gibt es persönliche Effekten, die ­weiterhin zulasten der Eltern gehen.

Es geht um Verbrauchsmaterial

Gestern hat die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport eine Neuorganisation für die Bestellung von Schulmaterial angekündigt. Diese tritt ab Anfang Schuljahr 2020/21 in Kraft.

«Der Begriff Schulmaterial hat etwas Verwirrung ausgelöst», sagt Andreas Maag, Vorsteher des Amts für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht. «Es handelt sich dabei im eigentlichen Sinn um Verbrauchsmaterial.» Dieses reicht vom Bleistift über den Spitzer bis zum Taschenrechner und Zirkel (siehe Kasten). Wie bisher finanziert der Kanton auch die Lehrmittel, die für den Unterricht nötig sind und von der Erziehungsdirektion bestimmt sind.

Hingegen bezahlen die Gemeinden weiterhin Schulmaterial, das mit den Schulgebäuden verbunden ist, beispielsweise Stühle und Pulte. Weiterhin heftig diskutiert wird die Frage, ob die Gemeinden oder der Kanton die Computer finanzieren müssen.

Für das Verbrauchsmaterial sieht die Erziehungsdirektion im kommenden Schuljahr einen Betrag von 6,5 Millionen Franken vor. Dieser Betrag stützt sich auf eine Erhebung von 2018 und entspricht den 2017 getätigten Ausgaben der Gemeinden und Eltern. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Lehrerschaft, Schuldirektoren, Gemeinden, Lehrmittelverwaltung und Erziehungsdirektion hat eine detaillierte Liste erstellt.

«Die Liste entspricht vielleicht nicht ganz den effektiven Kosten. Aber man hat beispielsweise auch 10 Franken pro Schüler für Fotokopien vorgesehen.» Gemäss Maag werde man die Ausgaben evaluieren und die Liste in Zukunft bei Bedarf anpassen.

Für jeden Schüler jeder Stufe wurde eine Art Warenkorb geschaffen. So ergab sich ein Referenzwert pro Schüler und Schulstufe. Aus diesem ergibt sich pro Schule ein Gesamtbetrag, für den sie Verbrauchsmaterial bestellen können, ohne dafür bezahlen zu müssen. Innerhalb dieses Pauschal­betrags haben die Schuldirektionen Handlungsspielraum, heisst es im Communiqué.

Gewisse Schwierigkeiten können gemäss Maag auftauchen, da die Budgets für ein Kalenderjahr gesprochen, aber im kommenden Schuljahr verwendet würden. Die Schulen müssten also schauen, dass nicht schon mitten im Schuljahr der ganze Betrag alle ist.

Über eine Zentrale

Die Arbeitsgruppe hat sich ebenfalls zum Beschaffungswesen Gedanken gemacht. So wird das Verbrauchsmaterial hauptsächlich bei der Lehrmittelverwaltung bezogen.

«Dies war bisher schon so», sagt Andreas Maag. «Die meisten Gemeinden haben das Material bei der Lehrmittelverwaltung bezogen.» Dies sei aber nicht in allen Fällen so gewesen, sagte er. Es könne deshalb sein, dass in gewissen Gemeinden Fachgeschäfte weniger Schulmaterial verkaufen.

Wenn einzelne Verbrauchsartikel bei der kantonalen Zentrale nicht aufgeführt oder nicht lieferbar sind, kann das Material entweder bei Geschäften auf Rechnung erworben werden, oder eine Lehrperson schiesst den Betrag als Barzahlung vor und erhält ihn dann auf das Gehaltskonto gutgeschrieben. «Dies hat bei Berufsverbänden für Unruhe gesorgt»», so Maag. «Es hiess, dass Lehrpersonen nun Bank spielen müssen.» Solche Fälle seien aber selten und machen nur kleine Beträge aus. Bei grösseren Beträgen könnten Rechnungen verlangt werden.

Um die Kosten möglichst gering zu halten, soll die Schülerschaft sensibilisiert werden, mit dem Material sorgfältig und sparsam umzugehen. Entsprechende Empfehlungen werden noch herausgegeben. «Es geht um eine Grundhaltung», so Maag. «Es ist ein Bildungsauftrag, Schüler zu Nachhaltigkeit zu erziehen.»

Kosten

Mit der Geometrie wird es teurer

40 Ausgabeposten umfasst die Liste für Verbrauchsmaterial für die Freiburger Schulkinder, die nun neu der Kanton bezahlt. Sie zeigt auf, welches Material die Schüler in welcher Klasse 1H bis 11H benötigen. Und sie enthält auch die Preise für das Material. Es beginnt bei 5 Rappen pro Plastikhülle und geht bis zur Pauschale von 60 Franken für Material im technischen und textilen Gestalten.

Zum Grundmaterial für das Schreiben, Kleben und Schneiden gehören Farb- und Filzstifte mit Ersatzstiften, Flüssigleim, Spitzer, Gummi (zwei pro Schuljahr), wasserfeste Stifte, Bleistifte (zwei bis drei pro Jahr), Stiftleim, Füllerpatronen und Füllfeder (ab Stufe 4H zu 11 Franken), Kugelschreiber, Leuchtstift, Tintenkiller und White Board Marker.

Dann braucht es Ordner (am meisten in der OS), Register für die Ordner, Plastikhüllen und Schnellhefter. Es braucht weiter Schulhefte (zwei zu Beginn, 13 pro OS-Jahr), Notizblöcke und Ordnerblätter. Zum Schutz und zum Aufbewahren werden Karton- und Plastikmappen, Laminiertaschen und (ab 3H, jedes zweite Jahr) eine Pultunterlage verlangt.

Unterrichtsfächer, die spezifisches Material benötigen, sind: Natur und Technik, technisches und textiles Gestalten, bildnerisches Gestalten und Mathematik. Im technischen Gestalten gehört Holz oder Metall in den Pauschalbetrag.

In Mathematik wird es mit der Geometrie teurer: Geo­dreieck, Winkelmesser, Zirkel (14 Franken) und Zirkelminen. Der Taschenrechner (12 Franken) kommt ab der OS zum Einsatz. Unerlässlich ist der Lineal. Am billigsten ist die Materialanschaffung auf der Stufe 11H mit 115 Franken, am teuersten mit 230 Franken beim Einstieg in die OS.

Weiterhin selber bezahlen müssen Eltern die Kleider für den Sport- und Schwimmunterricht, Etuis und den Schulsack.

 

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