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Der Kanton und der gläserne Bürger

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

Der Impuls für die neue Freiburger Personendaten-Plattform ist vom Bund ausgegangen. Dieser hatte vor fünf Jahren ein Gesetz über die Harmonisierung der Einwohnerregister und anderer amtlicher Personenregister erlassen. Mit der Realisierung der Plattform Fri-Pers hat der Kanton Freiburg nun eine Spitzenrolle bei der Umsetzung des Gesetzes eingenommen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben elf Schweizer Kantone dies getan, darunter Freiburg als erster Westschweizer Kanton.

Wie Sicherheits- und Justizdirektor Erwin Jutzet an einer Pressekonferenz gestern sagte, hat der Bund die Vorschriften erlassen, der Kanton koordiniert, aber die Gemeinden bleiben weiterhin zuständig für die Dateneingabe in die Personenregister.

Mausklick statt Anruf

«Am Anfang herrschte bei den Gemeinden eine gewisse Skepsis», sagte Jutzet. «Aber es wird ihnen eine Zeitersparnis bringen. Die Gemeinden erfassen rund 80 Prozent der Daten, und bis jetzt hat man für Anfragen immer die Gemeinden anrufen müssen. Nun kann man dies per Mausklick tun.» Auch Zivilstandsänderungen oder das An- und Abmelden einer Person bei einer Gemeinde wird nun automatisiert.

Die Harmonisierung der Personenregister (HarmPers) ist nach Angaben der Projektverantwortlichen «eines der grössten aktuellen Informatikprojekte des Staates Freiburg». Insgesamt kostet die Einführung von HarmPers wie budgetiert 4,2 Millionen Franken. Dazu kommen jährlich anfallende Kosten hinzu. Die Kosteneinsparungen durch die Einführung der Daten-Plattform sind hingegen schwer abschätzbar, so Roland Marro, Direktor des Amtes für Informatik. Die Gemeinden würden für den Aufwand für neue Informatikmittel mit insgesamt 390000 Franken entschädigt.

Den grössten Nutzen aus der Plattform Fri-Pers werden die verschiedenen Einheiten der Kantonsverwaltung ziehen.

Dank Fri-Pers können die Benutzer der Kantonsverwaltung direkt und einfach auf bestimmte Daten zugreifen, wie zum Beispiel das Geburtsdatum oder die Adressen aller Einwohner des Kantons.

Polizei und Krebsliga

Für Staatsratspräsident Jutzet sind Vorteile von Fri-Pers in vier Bereichen zu finden: Es garantiert eine homogene, integrale, aktuelle und exakte Datensammlung; der Datenfluss, insbesondere zwischen Kanton und Gemeinden, wird verbessert; Informationen wie eine Adressänderung wird augenblicklich allen an die Plattform angeschlossenen Einheiten mitgeteilt; Fri-Pers erschliesst in Zukunft weitere Möglichkeiten in der Cyber-Verwaltung sowie beim Statistischen Amt.

An der Pressekonferenz wurden einige praktische Beispiele vorgestellt, wo Fri-Pers Erleichterungen für Dienststellen des Kantons bringen kann. Die Kantonspolizei kann dank der Datenbank leichter die komplette Identität von Personen prüfen. Die verfügbaren Daten helfen, wenn die Identität einer Person vor Ort nur teilweise ermittelt werden kann. Bei Leichenhebungen kann die Familie von Angehörigen besser ausfindig gemacht werden. Oder wenn ein Haus explosionsgefährdet ist, können dank Fri-Pers die Personen besser lokalisiert werden, die unbedingt evakuiert werden müssen.

Auch andere Dienste profitieren: Dem Dienst für Bevölkerungsschutz erlaubt Fri-Pers, die Personen eines Gebäudes besser auf Zivilschutzräume aufzuteilen. Oder die Freiburger Krebsliga kann inskünftig die Liste jener Frauen besser führen, welche jährlich für eine Vorsorge-Untersuchung aufgeboten werden.

Erwin Jutzet ging an der Pressekonferenz aber auch auf Fragen im Bereich des Datenschutzes ein, welche das Zusammenführen einer so grossen Zahl an Personendaten aufwirft. «Die Sicherheit den Daten muss absolut garantiert sein», sagte Jutzet. Er verwies dabei auf eine detaillierte Reglementierung im Umgang mit Fri-Pers. Die Kantonale Behörde für Transparenz und Datenschutz prüft, wer Zugang auf welche Daten hat. Die Ämter müssen ihre Bedürfnisse nachweisen und erhalten dann allenfalls einen darauf abgestimmten Zugang zur Datenbank. Private haben keinen Zugang zu Fri-Pers.

An der Basis jedes Eintrags in die Datenbank Fri-Pers stehen immer noch die Personenregister der Gemeinden. Aber der Zugriff mit Informatikmitteln wird ungemein erleichtert.Bild Charles Ellena

Statistik:

Top Ten der Familiennamen

Die Erfassung von Freiburger Personendaten auf der neuen Plattform Fri-Pers schafft eine schnellere Zusammenstellung von Daten. So ist es möglich, Statistiken zusammenzustellen, die zuvor kaum oder nur unter grossem Aufwand möglich waren. An der gestrigen Pressekonferenz wurden vier Beispiele vorgestellt:

• Die häufigsten Freiburger Familiennamen: 1. Kolly (1124 Personen), 2. Monney (1072), 3. Oberson (982), 4. Aebischer (913), 5. Vonlanthen (882), 6. Clément (855), 7. Gremaud (830), 8. Pittet (827), 9. Piller (819), 10. Genoud (807).

• Namen von Regierungsmitgliedern: Jutzet (99 Personen), Godel (185), Corminboeuf (364), Lässer (9), Chassot (742), Vonlanthen (882), Demierre (576).

• Vornamen (0–9 Jahre): 1. Emma, 2. Noah, 3. Nathan, 4. Maxime, 5. Thomas.

• 100-Jährige und älter: 100-jährig (15), 101 (7), 102 (5), 104 (1), 109 (1). uh

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