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Kanton will Kinder mit Autismus stärker unterstützen

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Autistische Kleinkinder sollen eine spezielle Förderung erhalten. Dafür wird der Kanton Ende August in Granges-Paccot ein Zentrum für intensive Frühintervention eröffnen. 

Heute leidet eines von hundert Kindern unter einer Autismus-Spektrum-Störung. Durch verbesserte Diagnose-Möglichkeiten ist die Tendenz steigend. Autistische Kinder versinken in ihrer eigenen Welt und sind dadurch häufig schwer erreichbar (siehe Kasten). Um betroffene Kinder schon möglichst früh therapieren zu können, wurden die sogenannten intensiven Frühinterventionen (IFI) entwickelt und in einem Pilotversuch in fünf Kantonen getestet. Das Ziel der IFI ist es, Kinder mit Autismus in ihrer Entwicklung zu fördern und somit ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität zu steigern. Am Freitag informiert der Kanton Freiburg in einer Medienkonferenz, dass er Ende August in Granges-Paccot nun ebenfalls ein Zentrum für IFI eröffnen werde. 

Mitarbeit der Eltern ist wichtig

Das Amt für Sonderpädagogik habe den Früherziehungsdienst (FED) der Stiftung Les Buissonnets mit der Einrichtung eines neuen Bereichs für intensive Frühintervention (IFI) beauftragt, erläuterte Bildungsdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens (SP). Das zweisprachige Zentrum wird von der Direktion des FED geleitet. «Die IFI basiere auf einem ganzheitlichen und individuellen Ansatz, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht», sagte Jeannette Schär Dias, die therapeutische Leiterin des neuen IFI-Zentrums in Granges-Paccot. So beruht die IFI auf Interventionsprogrammen, die Elemente der Sonderpädagogik mit Elementen medizinischer Therapien verbinden. Ziel ist, die Entwicklung eines autistischen Kindes durch intensive und regelmässige Impulse positiv zu beeinflussen. Jeannette Schär Dias:

 Wir sind die sozialen Verstärker für das Kind.

Von entscheidender Bedeutung sei dabei die fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen den IFI-Fachpersonen. Diese kommen aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Psychologie, der Ergotherapie, der heilpädagogischen Früherziehung, der Logopädie und der Psychomotorik. Die IFI sei effizient, aber in ihrer Umsetzung sehr anspruchsvoll. Die Interventionen erfolgen nicht nur im Zentrum in Granges-Paccot, sondern auch an den Orten, wo das Kind lebt; also zu Hause oder in Betreuungseinrichtungen.

Das Angebot ist vorgesehen für Kinder mit einer diagnostizierten Autismus-Spektrum-Störung. Die sehr intensive Förderung beginnt für Kinder, die das zweite Lebensjahr vollendet haben und dauert zwei Jahre. Damit kann das IFI-Programm vor dem obligatorischen Schuleintritt erfolgen. Sehr wichtig sei die Mitarbeit der Eltern, wie der Vorsteher des Amts für Sonderpädagogik, Stéphane Noël, betonte: «Die Eltern müssen sich verpflichten, bei der Förderung und Evaluation des Programms mitzuwirken.»

Jeannette Schär Dias ist die therapeutische Leiterin des neuen kantonalen Zentrums für intensive Frühintervention in Granges-Paccot.
Thomas Delley

1200 Interventionsstunden

Im ersten Jahr wird die Förderung primär in individueller Form in den Räumlichkeiten des IFI-Zentrums durchgeführt. Nach und nach wird sie durch Gruppensequenzen ersetzt. Im zweiten Jahr wird je nach Entwicklung des Kindes der Schwerpunkt auf Gruppensequenzen im IFI-Zentrum gelegt. Die individuellen und zu Hause durchgeführten Interventionen werden fortgesetzt. Wöchentlich erfolgen 15 Interventionsstunden während insgesamt 41 Wochen pro Jahr. Während des zwei Jahre dauernden IFI-Programms erhält ein Kind somit insgesamt rund 1200 Interventionsstunden.

Das Angebot im Kanton Freiburg beginnt vorerst mit fünf Kindern. Es soll in den nächsten Jahren schrittweise erweitert werden. Die Therapie-Kosten beziffert Stéphane Noël auf jährlich rund 100’000 Franken pro Kind.

Autismus

Buben sind häufiger betroffen als Mädchen

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) nehmen ihre Umwelt anders wahr als die meisten Menschen. Sie können sich nur mit Mühe in andere einfühlen und mit ihnen kommunizieren. Auch können sie die Stimmung ihres Gegenübers aus dessen Gesichtsausdruck schlecht erkennen. Sie vermeiden Kontakte und befassen sich gerne mit einem Spezialgebiet. Die Auswirkungen der Störung behindern auf vielfältige Weise die Beziehungen zur Umwelt, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und die Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft, da sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen betroffen sind. Von der Störung sind Jungen drei- bis viermal häufiger betroffen als Mädchen. Frühkindlichen Autismus findet man in Familien aller Nationalitäten und sozialen Schichten. fos

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