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«Der Oberamtmann muss Visionen haben»

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«Der Oberamtmann muss Visionen haben»

Nicolas Deiss sagt, warum er eine dritte Amtszeit anstrebt – und was er tut, wenn er abgewählt wird

Nicolas Deiss möchte für eine weitere Legislatur Oberamtmann des Saanebezirks bleiben. Die regionale Zusammenarbeit und die Kultur zählen zu den Hauptanliegen des CVP-Kandidaten.

Autor: Mit NICOLAS DEISS sprach CAROLE SCHNEUWLY

Sie kandidieren bereits für die dritte Amtszeit als Oberamtmann. Wieso haben Sie noch nicht genug?

Das Amt ist spannend und vielseitig. Es bietet einen breiten Tätigkeitsbereich von der öffentlichen Ordnung über juristisch-richterliche Tätig- keiten bis hin zur Zusammenar- beit mit den Gemeinden. Immer mehr ist der Oberamtmann der Motor der interkommunalen Zusammenarbeit. Zudem kommt es meinem Temperament entgegen, dass der Posten viel Dynamik erfordert. Ich bin ja bekannt dafür, dass ich mich eher als Schnellschützen sehe als in einem Viererbob mit drei Bremsern …

Damit stehen Sie oft ziemlich alleine da. Ist die Einsamkeit des Oberamtmanns eher Last oder Lust?

Das Alleinsein hat Vor- und Nachteile. Positiv ist, dass man nicht an die Kollegialität gebunden ist und eine grosse Entscheidungsfreiheit geniesst. Das ist zugleich ein Nachteil, weil es einen angreifbar macht. Da braucht man manchmal eine dicke Haut. Insgesamt überwiegen für mich die Vorteile, weil ich gerne schnelle Entscheidungen treffe. Natürlich achte ich immer darauf, mir zusammen mit Fachleuten ein fundiertes Bild zu machen.

Dynamisch, entscheidungsfreudig … Was macht Sie sonst noch zu einem guten Oberamtmann?

Ich kann nicht nur schnell entscheiden, sondern auch unabhängig von parteipolitischen Bindungen. Ich wahre eine gesunde Distanz; zu viel «Copinage» ist des Amtes nicht würdig. Ich bin im Saanebezirk verankert. Auch meine Erfahrung und meine juristische Ausbildung sind hilfreich. Ich liebe die Menschen, bin kommunikationsfreudig und lege Wert auf Transparenz, auch bei heiklen Themen. Darauf hat das Volk ein Recht.

Gesetzt den Fall, dass Sie wiedergewählt werden: Welche Pläne haben Sie für die kommenden fünf Jahre?

Sehr am Herzen liegt mir die Agglomeration Freiburg, die ich gerne zu Ende führen möchte. Parallel dazu müssen die Regionen gestärkt werden, damit sie dem Druck der Agglomeration standhalten können. Mir schwebt nach wie vor die Vision eines «Kantons der Regionen» vor. Dazu braucht es eine Zusammenarbeit über die Bezirksgrenzen hinweg und eine zweite Fusionswelle. Im Dossier Kultur wurden mit Coriolis Infrastruktur und Coriolis Promotion die Grundsteine gelegt. Hier möchte ich jetzt das Interesse einer grösseren Anzahl Gemeinden wecken.

Vieles bleibt also zu tun, vieles haben Sie aber auch schon erreicht. Welches waren die wichtigsten Erfolge in Ihrer bisherigen Amtszeit?

Ein markantes Erlebnis war die Übernahme der Cutaf als Präsident 1999. Da war damals keine grosse Begeisterung mehr zu spüren. Und heute ist der Verkehrsverbund das grosse Aushängeschild der interkommunalen Zusammenarbeit! Auch in der Kultur haben wir innerhalb von zehn Jahren ein interkommunales Projekt unter Dach und Fach gebracht. Und die Agglo ist zwar ein harter Brocken, aber ein hochinteressantes Dossier. Hier zeigt sich, dass ein Oberamtmann keine Angst vor Neuerungen haben darf. Wir sind schliesslich dafür bezahlt, Visionen zu haben. Da darf man auch mal impulsiv oder provokativ sein. Die Stimmbürger können an der Urne immer noch die Notbremse ziehen.

Gab es auch Enttäuschungen?

Bei den Orientierungsschulen habe ich mich für zwei Zentren «Saane-Nord» und «Saane-West» stark gemacht; das ist bachab gegangen. Trotzdem würde ich nicht von Enttäuschungen sprechen. Wenn ich meine Arbeit gut und mutig gemacht habe, muss ich mir nichts vorwerfen.

Im Gegensatz zu 2001 haben Sie dieses Mal einen Gegner im Rennen um das Amt…

Das ist für mich völlig in Ordnung; es ist demokratischer, als wenn man sich als einziger Kandidat wählen lassen muss. Ich spiele den Wahlkampf gerne durch. Das zwingt mich, nach zehn Jahren Red und Antwort zu stehen.

Und was machen Sie, wenn Sie am 5. November abgewählt werden?

Dann akzeptiere ich das und gehe Golf spielen! Das heisst nicht, dass es mir egal wäre. Aber demokratische Entscheide muss man als Politiker akzeptieren. Eines werden Sie von mir niemals hören, nämlich den Spruch: «Jetzt habe ich endlich mehr Zeit für meine Familie.» Diese Zeit nehme ich mir schon jetzt. Ich habe mich immer so eingerichtet, dass ich in dieser Hinsicht keinen Nachholbedarf habe. Ich muss nicht an jeder «Hundsverlochete» dabei sein – auch nicht während des Wahlkampfs.

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