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«Der politische Wille fehlt»

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Dem Jugendzentrum «Espace» in Courtepin geht das Geld aus

Autor: Von PATRICK HIRSCHI

Pünktlich um 14 Uhr treffen die ersten Sechstklässler beim ehemaligen Schulhaus ein. Die Primarschüler haben jeweils am Mittwochnachmittag frei und treffen sich gerne im Jugendzentrum «Espace», schräg gegenüber dem Bahnhof von Courtepin. Der Töggelikasten wird sofort in Beschlag genommen und bleibt es auch für die nächsten paar Stunden. Bald einmal dröhnt auch Hip-Hop aus einem anderen Raum.Das Zentrum ist beliebt. Etwa 50 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren besuchen es pro Woche. Es hat sowohl am Mittwochnachmittag als auch am Freitagabend geöffnet. «Dann ist meistens Disco», erklärt Jugendarbeiterin Corina Zurkinden. Sie teilt sich die Aufsicht zusammen mit Marc-Alain Waeber.

Das Geld wird knapp

Doch wie lange das Jugendzentrum seinen Betrieb noch aufrechterhalten kann, steht in den Sternen. «Vielleicht nur noch ein Jahr», meint Eugène Aeby, Präsident des Büros des Trägervereins. Sukzessive geht dem 1999 gegründeten Zentrum nämlich das Geld aus.Das Budget 2005 sah noch Gemeinde- und Pfarreibeiträge von gut 41500 Franken vor. Das Budget 2007 hingegen rechnet noch mit Einnahmen von 27500 Franken. Vor etwa zwei Jahren wechselte Grissach (Cressier) zum OS-Schulkreis Murten und beschloss, das «Espace» fortan nicht mehr zu unterstützen. Dadurch entfielen gemäss Aeby knapp 5000 Franken. Auch die Gemeinde Bärfischen (Barberêche) wolle statt eines fixen Jahresbeitrages von 3600 nur noch 150 bis 200 Franken pro Kopf zahlen. «Angesichts der zwei bis drei Jugendlichen aus Bärfischen, die das Zentrum besuchen, habe ich dafür ein gewisses Verständnis. Aber es zeugt auch von mangelnder Solidarität», so Aeby.Weiter habe auch die Pfarrei Courtepin-Bärfischen angekündigt, den Beitrag von 5000 auf 3000 Franken zu reduzieren. Unverändert bleiben die Beiträge der zwei Gemeinden Courtepin und Wallenried sowie von der reformierten Kirchgemeinde Cordast.Rein rechnerisch fehlen dem Zentrum 14000 Franken. Zwar wurde laut Aeby bereits auf die Ausgabenbremse getreten, es fehlen aber immer noch rund 8000 Franken.Aeby ist zurzeit daran, bei der Lot- terie Romande und privaten Firmen auf Sponsorensuche zu gehen. Und demnächst will er zusammen mit Gemeinderat Christian Pillonel das Gespräch mit der Nachbargemeinde Misery-Courtion suchen.

Courtepin zögert

Doch eigentlich wünschten sich die Betreiber, dass die Gemeinde Courtepin für den fehlenden Betrag aufkommt. Doch die Gemeinde weigert sich, ihren Anteil von 23 000 Franken pro Jahr zu erhöhen, wie Christian Pillonel gegenüber den FN bestätigt. «Das ist klar ein privater Verein», betont er. Bevor die Gemeinde mehr Geld in die Jugendarbeit und das Zentrum investiere, müsste beides direkt der Gemeinde unterstellt werden, womit der Trägerverein überflüssig würde und sich auflösen müsste.«Das wäre uns in diesem Fall recht», meint Eugène Aeby dazu. Er habe aber eher den Eindruck, dass die Gemeindebehörden nur wenig Interesse am Jugendzentrum zeigen. «Der politische Wille fehlt, etwas zu ändern. Wir werden immer nur vertröstet», sagt er.

Vorübergehender Abbau ungünstig

Christian Pillonel hat auch schon vorgeschlagen, das Lokal während einer Übergangsphase aus Kostengründen nur noch am Freitag zu öffnen. Dem kann Corina Zurkinden nur wenig abgewinnen. «Für die Beziehungsarbeit ist es wichtig, dass wir mindestens zweimal wöchtentlich offen haben», meint sie dazu.Überhaupt tendiert das Zentrum eher dazu, aus- statt abzubauen. Für die Jugendarbeit ist statt zwei 20-Prozent-Stellen eigentlich eine 50-Prozent-Stelle vorgesehen, und statt aktuell acht möchte das Zentrum eigentlich 13 Stunden pro Woche geöffnet sein.Heute Freitag, den 2. März, ist Tag der offenen Tür. Eltern und Behördenvertreter sind eingeladen, die Räumlichkeiten an der Freiburgstrasse 19 ab 19.30 Uhr zu besuchen.

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