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Der Schulweg als sportliches Training

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Der Schulweg als sportliches Training

Diplomarbeit über körperliche Inaktivität bei Schulkindern

Bewegungsmangel und Übergewicht kann bei Kindern zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Dabei können bereits geringfügige Präventivmassnahmen eine Änderung bringen – zum Beispiel, indem man den Schulweg als sportliches Training ansieht.

Von IMELDA RUFFIEUX

Buben und Mädchen sitzen zu viel vor dem Computer oder vor dem Fernseher. Studien haben gezeigt, dass das körperliche Leistungsvermögen von Kindern und Jugendlichen sich auf sehr tiefem Niveau befindet. Die Folgen davon sind nicht nur Störungen in der Entwicklung des Kindes, sondern haben auch Auswirkungen im Erwachsenenleben.

Dabei gäbe es durchaus einfach umsetzbare Möglichkeiten, um dieser Gefahr entgegenzuwirken. Es braucht kein aufwändiges Sportprogramm und keinen schweisstreibenden Spitzensport. Kurze sportliche Betätigung im Alltagsleben reicht oft schon, um ein gewisses Mass an Fitness zu erreichen.

Umfrage bei Eltern und Schülern

Michèle Grauwiller aus Giffers hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin (siehe Kasten) mit einem Klassenkollegen Kinder der dritten bis fünften Klassen zu ihrem Schulweg befragt. An der Umfrage nahmen auch Schüler und Eltern aus Tafers und Plaffeien teil. Von den 750 verteilten Fragebögen sind 666 zurückgekommen.

Die Auswertung brachte unter anderem zu Tage, dass viele Kinder gerne allein zur Schule gehen würden, sie jedoch häufiger als gewünscht mit dem Auto gebracht werden. Die Eltern betonten zwar, dass ihnen die sportliche Betätigung ihrer Kinder wichtig ist, viele sahen aber den Schulweg nicht als sportliches Training an. Die Umfrage ergab, dass auch einige Kinder, die zu Fuss einen kürzeren Weg als zehn Minuten haben, mit dem Auto gefahren werden.

Ein Teufelskreis

Mit dem täglichen Elterntaxi tun die Mütter und Väter ihren Kindern aber keinen Gefallen – es ist vielmehr ein Teufelskreis: Es führt zu einer Zunahme des Verkehrs, wodurch die Strassen noch gefährlicher werden. Wegen der drohenden Gefahren führen noch mehr Eltern ihre Kinder zur Schule und der Verkehr nimmt noch mehr zu.

Die Umfrage ergab weiter, dass die Kinder durchschnittlich 20 Minuten für den Schulweg brauchen. Rund 44 Prozent der befragten Kinder würden gerne mit dem Velo zur Schule fahren, etwa 30 Prozent gingen gerne zu Fuss. Immerhin 18 Prozent der Schüler gaben an, dass der Verkehr ein Problem auf dem Schulweg darstellt, 15 Prozent bemängelten die Infrastruktur (z. B. fehlender Veloweg oder Trottoir, unübersichtliche Kreuzungen, fehlende Ampeln). 21 Prozent der Kinder antworteten mit Ja auf die Frage, ob sie manchmal Angst auf dem Schulweg haben: vor Entführung, Belästigung, Gewittern, im Wald sowie vor dem Verkehr.

Bequemlichkeit und Sicherheit

Bei den Elternbefragungen gaben 49 Prozent an, ihre Kinder manchmal zur Schule zu fahren, sieben Prozent antworteten mit «Immer» auf die Frage. Als Gründe wurde von 26 Prozent angegeben, dass die Schule auf dem Weg zur Arbeit liege, und von 23 Prozent wurde «Sicherheit des Kindes» genannt. Als andere Gründe wurden schlechtes Wetter angeführt.

Zwar gaben 90 Prozent der Schüler an, in ihrer Freizeit aktiv zu sein, allerdings ohne Angabe über Intensität und Häufigkeit. Und 14 Prozent der befragten Eltern sind sich über die gesundheitlichen Konsequenzen von Inaktivität nicht bewusst. «Die Aktivität der Kinder auf dem Schulweg kann und muss noch einen wichtigeren Platz in der Gesellschaft einnehmen», heisst es denn auch in der Interpretation der Diplomarbeit.

Die beiden angehenden Physiotherapeuten machen folgende Lösungsvorschläge:

– Der Wunsch der Kinder, den Schulweg allein zurückzulegen, sollte mehr berücksichtigt werden;

– Die Eltern sollten besser über die gesundheitlichen Folgeschäden von Inaktivität informiert werden;

– Der Schulweg sollte als körperliche Aktivität wahrgenommen werden;

– Mit einem effizienten Regenschutz, warmer Kleidung und guten Velolichtern kann der Schulweg auch bei schlechten Wetterverhältnissen von den Kindern selbst zurückgelegt werden.
Abschlussarbeit in Physiotherapie

Michèle Grauwiller aus Giffers hat vor kurzem die Ausbildung zur Physiotherapeutin abgeschlossen. Sie besuchte die Physiotherapieschule in Leukerbad. Die Di-
plomarbeit über die körperlichen Aktivitäten von Primarschülern
auf dem Schulweg hat sie als
Teil der Abschlussprüfung zusammen mit ihrem Klassenkollegen Michael Tanner verfasst. Während sie die Sensler Schüler befragte, machte ihr Kollege die Umfrage
in den Solothurner Gemeinden Oensingen, Hägendorf und Kestenholz.

Michèle Grauwiller hat ihre
Entscheidung für diese Ausbildung nie bereut. Der Umgang mit den Menschen, die dankbare Arbeit, einem Kranken nach Unfall oder Krankheit buchstäblich wieder auf die Beine zu helfen, empfindet die 25-Jährige sehr interessant. «Es ist spannend die Entwicklung zu be-obachten, die Fortschritte, die man mit gezielten Übungen erreichen kann.» Jeder Mensch reagiere anders auf die Körperarbeit und brauche verschiedene Therapieansätze und Beratung.

Ihr gefällt an diesem Beruf un-ter anderem auch, dass der Einsatzbereich sehr vielfältig ist: Physiotherapie kommt in Spitälern und Spezialkliniken, in Heimen, im Wellnessbereich oder auch in einer Privatpraxis zum Einsatz. Aus-
serdem gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten; gerade im Sportbereich, in der Neurologie oder auch bei der Arbeit mit
Kindern kann man sich spezialisieren. im

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