Autor: Nicole Anliker
Ein prächtiges Schaukelpferd aus Holz, ein grosser Töggelikasten und ein bunter Plastikbagger werden sorgfältig aus dem Fenster gereicht und auf den vier Meter langen Holzanhänger geladen, welcher hinter einem knallroten Traktor befestigt ist. Gestapelte Kinderspielzeuge aller Art, Säcke mit Gesellschafts- und Lernspielen wie Scrabble oder Tabu und ein Unihockeygoal stehen in den Räumlichkeiten der Ludothek Pinocchio in Courtepin zum Umzug bereit. Es herrscht Aufbruchstimmung. Die Spielsachen bekommen heute alle ein neues Zuhause: Die Ludothek von Courtepin, Courtaman und Wallenried zieht von der Murtenstrasse an die Freiburgstrasse 19 in Courtepin. «Weit ist es nicht», versichert eine engagierte Ludothekarin, «man kann von der alten Ludothek zu Fuss hingehen.»
«Gutes, kleines Team»
Eifrig wie Ameisen packen die Helferinnen und Helfer beim Umzug mit an, damit das Spiel-Schlaraffenland in seine neuen vier Wände einziehen kann. Die Spielsachen werden verpackt, auf den Holzanhänger geladen und mit dem Traktor in die neuen Räume gebracht. Dort werden sie sorgfältig ausgepackt und eingeräumt. «Wir könnten locker eine Zügelfirma eröffnen», sagt eine Helferin sichtlich stolz und klebt schwungvoll eine Schachtel zu. Schallendes Gelächter geht durch den Raum. Der reibungslose Ablauf des Umzugs gibt ihr recht: Während sich die acht freiwilligen Ludothek-Mitarbeiterinnen dem Verpacken, Auspacken und Organisieren widmen, schleppen ihre Ehemänner Gestelle und Möbel vom Anhänger in die neue Ludothek. Auch ihre Kinder packen tatkräftig mit an, entladen den Anhänger und räumen die Spielsachen ein. Das Anpacken von Gross und Klein passt zur Ludothek. «Sie ist nicht nur für Kinder ein Paradies, sondern auch für Erwachsene», sagt einer der helfenden Männer mit schelmischem Grinsen und dreht zwischen Bananenschachteln und leeren Gestellen ein paar Runden auf einem Trottinett. Die Stimmung ist ausgelassen. Sie seien eine eingeschworene Gruppe, meint die Ludothek-Präsidentin Nicole Meyer: «Ein gutes, kleines Team.»
Das neue Zuhause der Ludothek Pinocchio ist dank seiner grossen, knallroten Fensterläden und seiner Eingangstür von weitem zu sehen. Der frühere Jugendraum erhielt vor dem Umzug einen neuen Anstrich sowie neue Fussböden. Die Räume erscheinen hell und modern.
Zentrale Lage ist Glücksfall
«Die zentrale Lage gleich schräg gegenüber dem Bahnhof ist ein Glücksfall», so Meyer strahlend. Doch der Umzug birgt auch Herausforderungen: «Ich hoffe, dass alles hineinpasst. Wir haben hier etwas weniger Fläche als an der Murtenstrasse», sagt Ludothekarin Sonja Belk. Darum wurde vor dem Umzug auch gründlich ausgemistet, die grossen Spiele wurden katalogisiert und in einem Lager verstaut. Innert weniger Stunden und nach mehreren Traktorfahrten herrscht in den Räumen der alten Ludothek bereits gähnende Leere. Im neuen Zuhause von Pinocchio an der Freiburgstrasse jedoch warten das prächtige Schaukelpferd aus Holz, der grosse Töggelikasten und der bunte Plastikbagger bereits auf ein neues Plätzchen, damit sie auch in Zukunft von glänzenden Kinder- und Erwachsenenaugen ausgesucht und in Empfang genommen werden können.
Fahrende Ludothek: Mit Traktor und Anhänger werden die Spielsachen transportiert.Bild Aldo Ellena
Eröffnungsfest:Ende August wird gefeiert
Die Eröffnungsfeier der Ludothek Pinocchio findet am 27. August ab 11.00 Uhr statt. Nebst der Besichtigung der neuen Räume (siehe Haupttext) an der Freiburgstrasse wird auf dem Parking von Festisport, oberhalb der neuen Ludothek, ein Festplatz errichtet. Zur Unterhaltung gibt es verschiedene Spiele und eine Hüpfburg sowie Verpflegung für den Hunger nach dem Spielen. Die Ludothek selber wird am 31. August zum ersten Mal wieder geöffnet sein. Die Öffnungszeiten von Pinocchio bleiben auch künftig dieselben wie bisher an der Murtenstrasse: Samstagmorgen von 9.00 bis 11.00 Uhr und Mittwochnachmittag von 13.30 bis 15.30 Uhr.nic
