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Der Standort der Realschule Rüschegg wird zum Politikum

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Nach der sechsten Klasse trennen sich die Wege der Kinder in Rüschegg: Ein Teil geht in die Sekundarschule nach Schwarzenburg, ein Teil bleibt in der Realschule im Dorf. Das könnte sich bald ändern.

Rüscheggs Stimmvolk muss voraussichtlich im kommenden Jahr darüber abstimmen, ob die Schülerinnen und Schüler der Realschule wie bereits jene der Sekundarschule künftig am Oberstufenzentrum Schwarzenburg (OSZ) unterrichtet werden sollen.

Die Geschichte nahm 2021 ihren Anfang. Gottfried Fankhauser, im Rüschegger Gemeinderat verantwortlich für den Bereich Bildung, erinnert sich: Der Gemeinderat erhielt eine Anfrage aus Schwarzenburg. Man erkundigte sich, ob die Rüschegger Oberstufe nach Schwarzenburg wechseln will. «Wir haben den Entscheid abgewogen und geantwortet, dass wir den Status quo beibehalten», erklärt Frankhauser. Der Entscheid wurde vom Gemeinderat nicht veröffentlicht. Dennoch war er bald Dorfgespräch.

Im Dorf teilten nicht alle die Auffassung des Gemeinderats. Vier Frauen bildeten eine Oberstufenprojektgruppe. Dieser gehört auch Sonja Wyss an. «Ich habe an der vergangenen Gemeindeversammlung einen Antrag eingebracht. Ich bin der Meinung, dass eine Diskussion in Rüschegg stattfinden muss. Pro und Contra müssen gegeneinander abgewogen werden. Danach müssen wir zu einem gemeinsamen Entscheid finden.» In einer derart wichtigen Frage wie der Ausbildung der Kinder dürfe der siebenköpfige Gemeinderat nicht allein entscheiden.

Viele Fragen offen

Die Projektgruppe hörte sich um. «Wir sahen, dass viele Eltern ihre Kinder gerne an die Oberstufe in Schwarzenburg schicken möchten», ergänzt Melanie Binggeli. Es gebe viele offene Fragen. Die Gruppe organisierte deshalb einen Informationsanlass in der Turnhalle Rüschegg. Gegen hundert Personen kamen. Der Grossaufmarsch am Anlass mache deutlich, dass das Thema die Leute interessiere, erklärt Wyss.

Vier Fachpersonen waren an diesem Informationsanlass eingeladen. Markus Heinzer, unabhängiger Berater und Projektleiter für Gemeinden im Kanton Bern, stellte die Oberstufenmodelle vor. Zwei davon seien für Rüschegg massgebend: das durchlässige und das separative Modell. Rüschegg halte sich an Letzteres. Die Sekundarschüler gehen nach Schwarzenburg, die Realschüler werden in Rüschegg unterrichtet. Die Kinder werden nach der sechsten Klasse getrennt. Sie haben unterschiedliche Schulwege und Stundenpläne. «Diese Trennung kann zu einer stärkeren Stigmatisierung führen», erklärte Heinzer. Zudem erfolge bereits nach der sechsten Klasse eine wichtige Weichenstellung für den späteren Berufsentscheid. Denn es sei schwieriger, von der Realklasse in eine Sekundarklasse zu wechseln, wenn diese örtlich getrennt seien.

Die Oberstufe in Rüschegg hänge stark von der Grösse der Jahrgänge ab. Weniger Schüler bedeuteten weniger Klassen. Die Unsicherheit in der Anzahl Klassen und ihrer Grösse könne in der Gemeinde zu Buche schlagen.

Situation in Rüschegg

Die OS Rüschegg besuchen dreissig Realschülerinnen und -schüler in zwei jahrgangsgemischten Klassen, erklärte Miriam Bonetta, zuständig für die pädagogische Schulleitung Rüschegg, an der Infoveranstaltung. Sie werden von fünf bis sieben Lehrpersonen unterrichtet. Deutsch, Mathematik, Französisch und bildnerisches Gestalten werden als «selbstorganisiertes Lernen» angeboten. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich selber organisieren und ihre eigene Agenda führen, Feedbacks bei den Lehrpersonen einholen und ihren Wochenplan einteilen. «Die Kinder lernen so, eigenständig zu arbeiten», betonte die Schulleiterin. Gute Leistungen würden im Lehroffice festgehalten. Es bestehe keine Durchlässigkeit von der Realschule in die Sekundarschule. «Die Lehrpersonen kennen alle Schülerinnen und Schüler. Das kann gut, aber auch weniger gut sein», bemerke Bonetta.

Situation in Schwarzenburg

Die Oberstufe in Schwarzenburg besuchen 230 Schülerinnen und Schüler in elf Klassen. Sie werden von 27 Lehrpersonen in rund 460 Lektionen pro Woche unterrichtet, erklärte Philipp Grau, stellvertretender Schulleiter des OSZ Schwarzenburg. Die Schule ermögliche die Durchlässigkeit von der Realstufe in die Sekundarstufe auch mit Schnupperwochen. Die Schülerinnen und Schüler sollen mit geeigneten Lehrformen und selbstständigem Arbeiten optimal aufs Berufsleben vorbereitet und deren Sozialkompetenzen gefördert werden.

Das letzte Wort am Infoanlass hatte Luca Aebersold, Schulinspektor für den Berner Kreis 6, zu dem auch Schwarzenburg und Rüschegg gehören. Er gab zu bedenken, dass das separative Modell am Verschwinden sei. Die Rüschegger rief er auf: «Lasst euch Zeit, und entscheidet nicht ideologisch.»

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