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Der Unterricht in Fräschels ist vorbei

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«Hier ist es schöner und ruhiger, es hat nicht so viele Kinder», sind sich fast alle Schülerinnen und Schüler in Fräschels einig. Sie sitzen im Schulzimmer der Lehrerin Anita Eigenmann im kleinen Schulhaus mitten in Fräschels. Die Lehrerin unterrichtet Dritt- und Viertklässler gemeinsam.

Doch bis zu den Herbstferien wird das Zimmer geräumt sein. Anita Eigenmann setzt den Unterricht mit ihren Schützlingen in Kerzers fort. Aber nur zwei der knapp 20 Schülerinnen und Schüler bevorzugen den Unterricht in Kerzers. Dies, obwohl fast alle aus Kerzers stammen und jeden Tag mit dem Schulbus nach Fräschels fahren.

Die Räumlichkeiten und das Areal der Schule in Kerzers sind den Kindern bereits bekannt: Die erste und zweite Klasse hatten sie in Kerzers besucht, und schon bis anhin fanden Werk- und Handarbeitsunterricht in Kerzers statt. Vier Lehrpersonen und zwei Klassen werden künftig nicht mehr in Fräschels, sondern ausschliesslich in Kerzers die Schulzimmer füllen. Was mit den leeren Schulräumen in Fräschels geschieht, ist noch offen (siehe Kasten).

Die Angst vor den Grossen

«In Kerzers können wir nicht mehr Fussball spielen in der Pause», sagt ein Knabe. Da es in Kerzers ältere Kinder hat, sei es für sie schwierig mitzuhalten. «Die Grösseren schlagen den Ball hart, da haben wir keine Chance.» Und hier sei es so, dass auch Mädchen mitspielen könnten, fügt eine Schülerin hinzu.

«Mir gefällt die Fahrt mit dem Schulbus, da kann ich mit Kolleginnen schwatzen», sagt ein anderes Mädchen. Und in Fräschels sei es auch deshalb besser, weil sie viel aus dem Schulzimmer raus könnten, so ein Knabe mit verschmitztem Blick. «Wir waren kürzlich im Ofenhaus, auf einem Bauernhof und im Wald», erklärt die Lehrerin. «Wir sind hier schnell draussen und geniessen sehr viel Freiheiten, insbesondere für die Kinder ist das halt schon sehr schön.» Doch auch Kerzers habe seine Vorteile, dort seien die Schulzimmer grösser, erklärt Eigenmann ihren Schülerinnen und Schülern. Doch diese lassen sich nicht wirklich begeistern für die Veränderung. Während sich die Buben sorgen, dass sie in der Pause nicht mehr Fussball spielen können, fürchten sich die Mädchen vor den älteren Kindern.

Wünsche der Kinder

Nach ihren Wünschen gefragt, sagt ein Mädchen, dass sie die Spielsachen des Schulhauses Fräschels mitnehmen wolle. «Und ich wünsche mir, dass nur wir sie benutzen dürfen», so die Viertklässlerin. Ein anderer Wunsch ist, auch in Kerzers draussen regelmässig verschiedene Posten zu machen, an denen Aufgaben auf die Kinder warten. «Und dass nicht immer nur die Grossen Fussball spielen dürfen auf dem Pausenplatz», sagt ein Bub.

«Die Grösseren

schlagen den Ball hart,

da haben wir

keine Chance.»

Viertklässler des Schulhauses Fräschels

 

Umfrage: Die Mehrheit ist gegen den Verkauf

D er Gemeinderat von Fräschels wendet sich an die Bevölkerung, um herauszufinden, was mit dem leeren Schulhaus künftig geschehen soll. Nachdem der Rat Vorschläge gesammelt hatte, erhielten alle Bürgerinnen und Bürger von Fräschels einen Fragebogen zugesandt, auf dem sie ihre Präferenzen ankreuzen konnten. Die Eingabefrist war gestern. Wie Gemeinderat Urs Schwab gestern auf Anfrage mitteilte, sind die Fräschelser weitgehend der Ansicht, dass das Gebäude nicht verkauft werden soll. «Der Gemeinderat hat rund 30 ausgefüllte Fragebogen zurückerhalten», sagte Schwab. Von den 30 seien nur zwei für eine private Nutzung. «Das ist ganz im Sinn des Gemeinderates», erklärt Schwab. «Wir wollen das Schulhaus für das Dorf nutzen, auch im Hinblick auf die Fusionsgespräche mit Kerzers. Es hat sich also ganz klar herauskristallisiert, dass das Schulhaus nicht verkauft werden soll.» Für eine öffentliche Nutzung gibt es mehrere Möglichkeiten. Hier seien die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich dafür, dass der Sozialdienst oder die Verwaltung die Räumlichkeiten nützen könne, so Schwab. Vereine, die sich für die Räumlichkeiten im Schulhaus interessieren, hätten sich bis anhin bei der Gemeinde nicht gemeldet. Wann der Entscheid für die künftige Nutzung gefällt wird, ist noch offen: «Wir wollen dies nicht übereilen, wir stehen unter keinem Druck», sagt Schwab. Der Raum rund um das Schulhaus mit dem Fussballplatz soll wie bisher der Öffentlichkeit zur freien Verfügung stehen. «Daran wollen wir nichts ändern, der Platz wird auch an den Wochenenden rege genutzt.» emu

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