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Deutsch-Französische Sprachgrenze in Europa hat Potenzial

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Unsere germanisch-romanische Sprachgrenze ist uns ein liebes und teures Diskussions- und Schreibthema. Ohne sie wäre die Diskurslandschaft hierzulande bedeutend ärmer! Ob als Motiv zum Leserbriefschreiben, bei einem Apero, für eine Maturaarbeit, in den Sprachvereinen – die verschiedenen Aspekte des sprachlichen Mit-, Neben- oder Gegeneinanders werden kommentiert, beschrieben, ergründet, erfühlt und mitgeteilt, sei es distanziert, engagiert, objektiv, parteiisch, ideologisch, wissenschaftlich oder kreativ. Ob Röstigraben, «Logogate» der Stadt Freiburg, Sprachenlernen in der Schule, Bahnhofbeschriftung, Sprachkenntnisse des Personals in den staatlichen Institutionen und in der Privatwirtschaft, Kosten der Zweisprachigkeit, Standortvorteile, offizielle Zweisprachigkeit der Gemeinden, Strassenschilder, Ortsbezeichnungen und Flurnamen, Dialekte, Englisch als Werbe- und Wissenschaftssprache–das Thema wird von allen Seiten beleuchtet, das Engagement gilt mal dem Deutschen und den Deutschsprachigen, mal dem Französischen und Französischsprachigen, mal der Zwei- und Mehrsprachigkeit.

Aber die germanisch-romanische Sprachgrenze verläuft nicht nur quer durch unser schönes Freiburgerland. Andere Gegenden, Regionen und Länder in Europa gehören zu den zwei grossen Sprachfamilien, von Aosta und Südtirol über die verschiedenen Sprachgrenzregionen der Schweiz, das Elsass und das benachbarte Deutschland, dann Luxemburg und schliesslich Belgien, sie alle leben mit Sprachen germanischer und romanischer Herkunft und zahlreichen Dialekten, auch sie thematisieren und erforschen ihre Sprachsituation wie wir die unsere. Zusammenarbeit zwischen diesen Regionen gibt es im wissenschaftlichen und schulischen Bereich, so vereinen sich Forschende auf dem Gebiet des zweisprachigen Unterrichts regelmässig während der «Rencontres intersites sur l’enseignement bilingue», und das Elsass und der Kanton Freiburg haben ein Abkommen auf dem Gebiet der Kultur unterzeichnet. Die deutsch-französische Zweisprachigkeit erlaubt uns, die verwandten Sprachen wie Italienisch, Romanisch, Flämisch und Luxemburgisch zumindest ansatzweise zu verstehen. Aber diese spezielle europäische Bilingua-Zone könnte noch viel stärker kooperieren, zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Ausbildung, um das volle Potenzial dieses Scharniergebietes in Europa auszuschöpfen!

 

 Claudine Brohyist Linguistin und wohnt in Freiburg. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, hat in Freiburg und in Kanada studiert. Sie interessiert sich für die verschiedenen Aspekte der Zweisprachigkeit und ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen zur Zweisprachigkeit bearbeitet. Die Autorin tut dies auf Wunsch der Redaktion mal auf Deutsch, mal auf Französisch.

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