Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Angebotsvielfalt und das Geschäft

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Podiumsdiskussion am Internationalen Filmfestival Freiburg

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Was braucht es, damit ein Film aus Afrika oder aus Asien den Weg in die Schweizer Kinosäle findet? Nach welchen Kriterien werden Filme ausgewählt? Werden zu wenig Filme gezeigt oder umgekehrt zu viele? Und gibt es überhaupt ein Publikum für die sogenannten Filme des Südens?Mit dem Thema «Angebotsvielfalt – Die Filme des Südens in der Schweiz» hat sich das Filmfestival Freiburg für das letzte Forum der diesjährigen Ausgabe keine einfache Aufgabe gestellt. Unter der Leitung von Patrick Ferla vom Westschweizer Radio brachten verschiedene Fachleute ihre Sicht auf das Thema ein: Nicolas Bideau vom Bundesamt für Kultur, Alberto Chollet vom Schweizer Fernsehen, der Waadtländer Kinoprogrammator Marc Pahud (Cinérive) und Laurent Dutoit von Agora Films.

Zu viele Filme?

Einig war man sich darüber, dass auch für den Verleih und die Projektion von Filmen des Südens in erster Linie kommerzielle Kriterien ausschlaggebend seien. Kinos seien Unternehmen, die überleben und ihren Angestellten den Lohn bezahlen müssten, sagte Marc Pahud. Das Produkt, das sie verkauften, seien Filme, und die müssten eine gewisse Aussicht auf kommerziellen Erfolg haben. Andererseits ermögliche erst der Erfolg bestimmter Filme, dass man bei anderen Filmen auch mal ein unternehmerisches Risiko eingehen könne. Diese Situation kennt auch Verleiher Laurent Dutoit: «Primär entscheide ich aufgrund kommerzieller Überlegungen. Dann hat auch mal ein ?Coup de coeur? Platz, der kaum rentieren wird.»Ein grosses Problem besteht nach Ansicht der Experten darin, dass derzeit zu viele Filme auf den Markt kommen. «Auf diese Weise bleiben die Filme nur kurz in einem Saal, und bis sich die Qualität eines Films herumgesprochen hat, ist er bereits nicht mehr zu sehen», so Marc Pahud. Der Waadtländer Programmchef plädierte deshalb dafür, sich auf wenige Filme zu konzentrieren und diese dafür besser zu verkaufen. Dafür aber brauche es die Zusammenarbeit aller Verantwortungsträger aus der Branche, und das sei in Zeiten der zunehmenden Liberalisierung schwierig: «Sobald zwei Verleiher miteinander diskutieren, greift die Wettbewerbskommission ein…»Für die Filmförderung des Bundesamts für Kultur sei die Angebotsvielfalt ein wichtiger Grundsatz, sagte Nicolas Bideau. Deshalb habe man die Förderung des Schweizer Filmschaffens von Anfang an an die Unterstützung für Filme des Südens gekoppelt. Für die Subventionierung solcher Filme gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder würden Beiträge an die Produktion geleistet (etwa 100 000 Franken pro Jahr) oder aber an die Promotion und den Verleih (etwa 200000 Franken pro Jahr). Zudem unterstütze der Bund das Filmschaffen des Südens via Subventionen an Festivals wie das in Freiburg.Auch für Marc Pahud spielen die Filmfestivals eine wichtige Rolle, gerade weil die Kinos in ihrer gewöhnlichen Programmation nicht alle Filme berücksichtigen könnten. «Wer selten gezeigte, anspruchsvolle Filme sehen will, ist an Festivals wie in Freiburg am richtigen Ort.»

Schweizer Publikum ist interessiert

Nicolas Bideau betonte, dass es gerade in der Schweiz ein grosses Publikum für solche Filme gebe. Das Interesse für Filme des Südens sei hierzulande wesentlich grösser als im übrigen Europa. Auch deshalb brauche es Festivals wie das Internationale Filmfestival Freiburg, das an diesem Wochenende zu Ende geht.

Meistgelesen

Mehr zum Thema