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Die Biertradition

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pierre Paillasse

Kürzlich ging Fridolin in die Wirtschaft, wo er sich plötzlich die Frage stellen musste, vor der er sich so lange gefürchtet hatte: Welches Bier trinkt man nach der Schliessung? Verzichtete man fortan auf Cardinal, dann würde man einer alten Freiburger Tradition endgültig den Rücken kehren. Weiterhin Cardinal zu trinken bedeutete aber, der Politik von Feldschlösschen recht zu geben.

 

Fridolin besah sich die Bier karte. Feldschlösschen? Lieber sterben. Egger? Ein Berner Bier, vielleicht zu Hause, aber nicht öffentlich. Calanda? EHC-Biel-Sponsor. Eichhof? Macht Kopfweh, sagt man. Und ein Juschts hatten sie nicht. Als der Kellner neben seinem Tisch immer unruhiger an seinen Fingernägeln knabberte, bestellte Fridolin einen Ballon Vully. «Warten Sie!» rief er ihm noch nach, da ihn die Bierfrage wirklich sehr mitnahm. «Bringen Sie mir gleich das ganze Halbeli.»

Wenig später trat der Wirt an Fridolins Tisch. «Ich habe vorhin beobachtet, wie schwer Sie sich bei der Wahl eines Biers getan haben», sagte er zum etwas verdutzten Fridolin. «Das Problem ist uns bekannt, viele Freiburger Gäste verhalten sich in diesen Tagen ähnlich. Ich kann Ihnen helfen.»

Fridolin horchte auf.

«Ein paar Freiburger Brauer führen die Cardinal-Tradition weiter, sozusagen im Untergrund. Sie haben mich bereits mit einem Fass beliefert.»

Fridolins Augen glänzten. Sein ganzer Kummer schien verflogen.

«Ich soll Ihnen eine Stange bringen?» fragte der Wirt vorsichtig.

«Her damit!» stotterte Fridolin in einem wahren Glücksrausch. «Aber nicht eine Stange, ich nehme ein Canette… oder nein, zwei Canettes!»

Als sich der Gast nach dem exzessiven Genuss seines geliebten Getränks kaum mehr auf dem Stuhl halten konnte und ein selber erfundenes Trinklied anstimmte, nahm der Wirt seinen Kellner zur Seite. «Siehst du, mein Trick funktioniert!»

«Du hast ihn angelogen?» fragte der Kellner skeptisch.

«Würde ich nicht so nennen. Ich verschönere ihm das Leben.»

«Was trinkt er denn den ganzen Abend?»

«Carlsberg», schmunzelte der Wirt.

Pierre Paillasse ist das Pseudonym eines jungen Freiburger Autors. Im Dezember 2010 ist sein zweiter Krimi «Nachschuss» erschienen, der sich in der Stadt Freiburg abspielt. Einmal im Monat berichtet er in den Freiburger Nachrichten über ein Erlebnis von Fridolin Burger.

 

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