Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Chemikerin Katharina Fromm wird neue Rektorin der Uni Freiburg

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Katharina Fromm wird 2024 neue Rektorin der Universität Freiburg. Die 54-jährige Chemieprofessorin tritt im kommenden Februar die Nachfolge von Astrid Epiney an.

Fast 130 Jahre lang standen nur Männer an der Spitze der Universität Freiburg. Erst 2014 wurde mit der Juristin Astrid Epiney erstmals eine Frau zur Rektorin ernannt. Jetzt hat die Plenarversammlung der Universität mit der aktuellen Vizerektorin Katharina Fromm wiederum eine Frau als neue Rektorin vorgeschlagen, wie die Universität auf ihrer Webseite schreibt. Die 54-jährige Professorin für Chemie setzte sich gegen Herausforderer Christian Bochet durch. Der ehemalige Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Fakultät ist ebenfalls Chemieprofessor.

Formell gewählt wird die neue Rektorin vom Senat, dem Führungsgremium der Uni. Dieser wird am 17. Mai das nächste Mal tagen. Allerdings gelten die Wahl durch den Senat der Universität wie auch die Genehmigung durch den Freiburger Staatsrat als sicher. Damit wird Katharina Fromm im Februar 2024 die Nachfolge von Astrid Epiney antreten. Im Gegensatz zu früher wird seit 2019 die Rektorin oder der Rektor für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. 

Katharina Fromm, was ist das für ein Gefühl, bald Rektorin der Universität Freiburg zu sein?

Es ist eine sehr grosse Ehre und Verantwortung, die Universität Freiburg leiten zu dürfen. Es ist mir ein Anliegen, der Universitätsgemeinschaft für das Vertrauen, welches sie mir bei der Wahl ausgesprochen hat, zu danken. Ich werde mit meiner vollen Energie, meinem Engagement, meinem Enthusiasmus und auch mit viel Respekt dieses besondere Amt angehen.

Was wollen Sie als Rektorin für einen Schwerpunkt setzen?

Mir ist wichtig, dass die Universität Freiburg ein exzellentes Umfeld zum Forschen und Lernen bietet und sich die Universitätsgemeinschaft als grosse «Uni-Familie» versteht. Wissenschaftlicher Austausch über die Fachgrenzen hinweg gehört daher genauso zum universitären Leben wie der respektvolle Umgang miteinander. Gleichzeitig gilt es, die Universität so aufzustellen, dass sie den Herausforderungen der Zukunft in einem immer kompetitiveren Umfeld gewachsen ist. Dazu ist die Universität in ihrem lokalen, nationalen und internationalen Kontext zu positionieren. Eine starke Forschung, die nach dem Humboldtschen Modell Hand in Hand mit der Lehre geht, erscheint mir hier sehr wichtig. Dazu gehören natürlich auch eine gute Kommunikation und die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Politik und der Wirtschaft sowie auch mit den Schulen und der Bevölkerung.

Auf die Juristin Epiney folgen Sie als Chemikerin. Wie wirkt sich der Fachbereich einer Rektorin auf ihre Arbeit aus? Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf die Chemie?

Die Person an der Spitze einer Universität muss die gesamte Universitätsgemeinschaft mit all ihren Facetten vertreten und ein offenes Ohr für alle haben. Insofern sollte die fachliche Ausbildung für solch eine Position in den Hintergrund treten. Dass ausgerechnet das Dossier der Renovierung des Chemiegebäudes recht weit vorne auf der To-do-Liste steht, ist wohl eher Zufall. Allerdings ist in den letzten 20 Jahren ausgerechnet die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Medizinische Fakultät am stärksten gewachsen – und so ist es vielleicht eine natürliche Entwicklung, dass nach rund 50 Jahren wieder einmal jemand aus dieser Fakultät das Ruder in der Hand halten wird.

Was sind wichtige Baustellen auf der Agenda, die während Ihrer Amtszeit an der Uni angegangen werden müssen?

Baustellen gibt es reichlich – im wahrsten Sinne des Wortes: Das neue Gebäude für die Juristische Fakultät, die bereits erwähnte Totalrenovierung des Chemiegebäudes, aber auch vieler der anderen Immobilien, die einer Modernisierung bedürfen. Auch die Zusammenführung mit der Pädagogischen Hochschule ist noch eine der zahlreichen Herausforderungen. Eine Universität erneuert sich ständig, zum Beispiel durch Neuberufungen von Professorinnen und Professoren, neue Studierenden-Generationen, neue Forschungsprojekte, sowie neue Rahmenbedingungen. Damit einhergehen auch neue Anforderungen an Infrastrukturen und die erforderlichen Anpassungen beim Budget, etwa für Spezialgeräte in der Forschung, digitale Hilfsmittel in Lehre und Forschung, oder integrative Massnahmen und Weiterbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auf lokaler Ebene ist die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern wichtig, denn die Universität ist ein wichtiges Instrument, um die Stadt und den Kanton attraktiv zu machen. Gerade heute schrieb mir ein Kollege aus der Wirtschaft: «Wir brauchen eine starke Uni!» In der Tat müssen wir uns permanent national und international behaupten.

Als Rektorin haben Sie wenig bis kaum mehr Gelegenheit zu lehren und zu forschen. Wie gehen Sie damit um?

Ich bin begeisterte Forscherin und Lehrerin und möchte beides, wenn auch in reduziertem Umfang, beibehalten. So behält man auch den Kontakt zur «Basis». Bereits seit ich Vizerektorin bin, habe ich meine Gruppe etwas verkleinert und setze vermehrt auf erfahrene Forschende, wobei auch hier die Mehrheit durch Drittmittel finanziert wird.

Sie haben einmal über die Uni Freiburg gesagt, sie sei eine kleine schnittige Jacht. Was meinen Sie damit?

Die Universität hat als Volluniversität unglaublich viel Potenzial, beispielsweise, um Probleme holistisch, also ganzheitlich und menschbezogen anzugehen. Gerade sind wir dabei, ein interfakultäres Zentrum für Forschung und Innovation auf dem Gebiet der Lebensmittelwissenschaften aufzuziehen. Ich bin total begeistert, wie Forschende aus so verschiedenen Fachbereichen wie Biologie, Chemie, Medizin, Psychologie, Marketing, Recht und Umweltwissenschaften hier in kürzester Zeit gemeinsam an einem Strang gezogen haben, damit dieses Zentrum schon bald Fahrt aufnehmen kann. Parallel zu dessen Aufbau konnten wir auch die Kontakte zur HES-SO, zum Forschungszentrum Agroscope, zum Landwirtschaftsinstitut Grangeneuve, zu verschiedenen Industrien sowie zum Cluster Food & Nutrition etablieren und uns somit genau in die Strategie des Kantons einpassen.

Sie sagten, sie seien «wurzellos», hätten aber Kontakte und Freundschaften in vielen Ländern. Wird die Universität Freiburg mit Ihnen als Rektorin noch internationaler?

Selbstverständlich bringt man für diese Aufgabe auch seine persönlichen Kontakte und Erfahrungen mit ein. Ich war und bin auf verschiedenen internationalen Panels zur Evaluierung von Universitäten und Exzellenzinitiativen in Ländern wie Norwegen, Frankreich, Deutschland, Finnland oder Österreich. In diesen Jurys sitzen natürlich Experten aus aller Welt, und diese Kontakte sind auch für die Universität, die Stadt und den Kanton sehr wertvoll. Auch national bin ich bereits jetzt exzellent vernetzt mit den anderen Rektoraten und Schulleitungen.

Woher kommt Ihre Leidenschaft für Chemie?

Ich schaue mich gerne in meiner Umwelt um und möchte wissen, wie sie funktioniert. Gerade im Frühling, wenn die Natur «explodiert» und man dem Leben regelrecht zusehen kann, wie es sich entwickelt, finden so viele komplexe chemische Reaktionen statt, die es noch zu erforschen gilt. Jeden Tag etwas neues lernen zu können, das Wissen zu erweitern und zu bereichern, das ist doch das Tolle an der Chemie – und an einer Universität allgemein.

Sie sind auch bekannt für ihre populäre Chemie-Show zur Weihnachtszeit. In welcher Form werden Sie als Rektorin daran weiterhin beteiligt sein?

Es ist und bleibt sicher ein Steckenpferd von mir, naturwissenschaftliche Experimente zu zeigen und auch einem grossen Publikum nahe zu bringen, und ich hoffe sehr, dass diese Tradition in der ein oder anderen Form erhalten bleibt und ich dabei «mithexen» werde.

Katharina M. Fromm wird ab Februar 2024 als zweite Frau die Leitung der Alma Mater übernehmen.
Pierre-Yves Massot

Zahlen und Fakten

Rektorin von über 10’000 Studierenden

Aktuell sind rund 10’363 Studierende an der 1889 gegründeten Universität Freiburg eingeschrieben. An den fünf Fakultäten lehren und forschen fast 1200 Professoren, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter. Dazu kommen 900 administrative und technische Mitarbeiter. Die in Deutschland geborene Katharina Fromm ist seit 2006 ordentliche Professorin am Lehrstuhl für Anorganische Chemie an der Universität Freiburg. Ihre Forschungsinteressen reichen von antimikrobiellen Substanzen via Nanomaterialien bis hin zu Energie produzierenden Bakterien. Erkenntnisse, die in die Entwicklung künftiger Batterien einfliessen. Bekannt ist die 54-Jährige auch für ihre Show-Vorlesungen, in denen sie Chemie einem breiten Publikum näher bringt.

«It’s Show-Time» am Tag der offenen Türen der Universität Freiburg.
Thomas Delley

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema