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Die einheimische Flora und Fauna leidet unter invasiven Pflanzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Mireille Rotzetter

In einem Projekt fördert Pro Natura Freiburg die Biodiversität in Siedlungen. Dabei hat die Umweltorganisation festgestellt, dass es in vielen Privatgärten immer noch Neophyten (siehe Kasten) gibt. Diese Feststellung hat Pro Natura Freiburg veranlasst, in 13 Gartenzentren des Kantons eine Stichprobenerhebung durchzuführen, um herauszufinden, wo solche Pflanzen erhältlich sind. Die Resultate, die Pro Natura Freiburg gestern in einer Medienmitteilung veröffentlichte, lassen aufhorchen: Zehn Gartenzentren verkaufen problematische Pflanzen, wovon drei sogar verbotene Pflanzen führen. «Wir wussten, dass gewisse Läden Neophyten im Angebot haben, dass aber verbotene Pflanzen verkauft werden, hat uns erschreckt», sagt Yolande Peisl, Geschäftsführerin von Pro Natura Freiburg.

Kunden nicht informiert

Weltweit werden invasive Neophyten als zweithäufigste Ursache für den Verlust an Biodiversität angesehen. Auch in der Schweiz sind Neophyten ein Problem. Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen hat einige Neophyten auf einer schwarzen Liste aufgeführt. Diese Liste umfasst alle Pflanzen, deren Ausbreitung verhindert werden soll. Seit 2008 sind einige Pflanzen sogar verboten. Dies ist in der Freisetzungsverordnung des Bundes festgehalten. Dort ist ebenfalls bestimmt, dass Gartenzentren, die Neophyten verkaufen, die Kunden auf den richtigen Umgang mit diesen hinweisen sollten. «Ein einziges der von uns untersuchten Gartenzentren tut dies», sagt Peisl. Seit dem Jahr der Biodiversität 2010 wird verstärkt auf die Gefahr der Neophyten hingewiesen. «Dass diese Pflanzen noch verkauft werden, ist ein grosser Widerspruch», betont Peisl.

Als Käufer ausgegeben

Um die Erhebung durchzuführen, haben sich Mitarbeiter von Pro Natura bei den Gartenzentren als potenzielle Käufer ausgegeben. Die Organisation konzentrierte sich auf sechs verbotene Pflanzen sowie elf weitere Pflanzen der schwarzen Liste. Pro Natura konnte nachweisen, dass zwei verbotene (Essigbaum und Goldruten) und sieben problematische (z.B. Sommerflieder und Kirschlorbeer) Pflanzenarten im Angebot mehrerer Läden stehen. Drei Gartenzentren verkaufen keine problematischen Pflanzen. Die Studie ist nicht umfassend, deshalb gibt es möglicherweise noch mehr Gartenzentren, die verbotene Pflanzen verkaufen.Yolande Peisl sagt, dass Neophyten den Platz der einheimischen Pflanzen einnehmen, diese verdrängen und dass sie ganze Lebensräume überwuchern können. Damit gehen nicht nur die einheimischen Pflanzen verloren, sondern auch die pflanzenfressenden Tiere verlieren ihre Nahrung. Neophyten können aber auch gesundheitsgefährdend für den Menschen sein. Bei Wasserläufen kann es zudem zu Erosionen kommen, da das Wurzelwerk gewisser Pflanzen nicht stark ist.

Yolande Peisl denkt, dass die Gartenzentren Neophyten aus wirtschaftlichen Gründen und vielleicht aus Unwissenheit verkaufen. «Kirschlorbeer ist beispielsweise sehr beliebt.» Pro Natura Freiburg will nun Kontakt mit den Gartenzentren aufnehmen. Wenn das nicht fruchtet, will die Organisation Anzeigen gegen die Gartenzentren erstatten, welche die verbotenen Pflanzen verkauften. Auch die Kunden sollen sensibilisiert werden.

Schwammige Verordnung

Ob Pro Natura rechtlich durchkommt, ist nicht sicher. Die Freisetzungsverordnung verbietet zwar die Verbreitung einiger Neophyten, explizit von einem Verkaufsverbot ist aber nicht die Rede. Laut Biologe Jacques Studer, dessen Ökologiebüro mit Pro Natura bei der Erhebung zusammengearbeitet hat, ist dies dasselbe. «Die Leute müssten die Pflanzen im Gewächshaus halten, ansonsten läuft die Verbreitung automatisch.» Dies bestätigt Marius Achermann, Verantwortlicher des kantonalen Amtes für Natur- und Landschaftsschutz. «Rechtlich ist die Verordnung aber schwammig, der Bund weigert sich konsequent, ein Verkaufsverbot zu realisieren.» Der Kanton habe bereits einen Brief an Gartenzentren verfasst und auf die Neophytenproblematik aufmerksam gemacht. «Zu einer Kontrolle fehlt aber die rechtliche Grundlage.»

Definition

Nicht alle Neophyten sind verboten

Neophyten sind exotische Pflanzen (oft aus anderen Kontinenten), die durch menschliches Zutun in ein Gebiet eingeführt wurden und sich selbständig in der Natur vermehren. Als invasiv werden diejenigen Neophyten bezeichnet, welche sich sehr schnell auf Kosten der einheimischen Flora vermehren und verbreiten. Von den 3000 Wildpflanzen, die in der Schweiz vorkommen, sind 350 Neophyten. Davon sind zehn Prozent invasiv, nur einige von diesen sind verboten. mir

Das Schmetterlingskraut ist nicht verboten, aber ein sehr problematisches Gewächs.Bild zvg

Das Springkraut ist verboten und wurde beispielsweise entlang der Taverna bekämpft.Bild zvg

«Dass diese Pflanzen verkauft werden, ist ein grosser Widerspruch.»

Autor: Yolande Peisl

Autor: Geschäftsführerin Pro Natura Freiburg

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