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«Die emotionale Abhängigkeit der Mädchen egoistisch ausgenutzt»

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Autor: Marc Kipfer

«Das hätte mir nicht passieren dürfen», sagte der Angeklagte während der Gerichtsverhandlung gestern Freitag immer wieder. Der im Seebezirk wohnhafte Mann hat gestanden, sich zwischen Sommer 2006 und Januar 2007 wiederholt an drei Mädchen aus einer befreundeten Familie vergriffen zu haben. Zwei der Mädchen waren im Zeitraum der Übergriffe erst 11 und 14 Jahre alt.

Täter war Firmpate

Die älteste der Schwestern hatte die Schutzgrenze von 16 Jahren bereits erreicht und wies den Mann bei dessen Annäherungsversuchen mehrmals zurück.

Die Opfer stammen aus schwierigen Familienverhältnissen und lebten unter der Woche in einem Jugendheim. Der Angeklagte griff den befreundeten Eltern, die geschieden sind, finanziell unter die Arme und liess die Mädchen mehrfach bei sich übernachten. «Ich war für sie eine wichtige Bezugsperson, vielleicht wichtiger als ihr eigener Vater», ist sich der 41-Jährige bewusst. Er war zudem der Firmpate von einem der Mädchen.

«Trost und Nähe gesucht»

Er sei während dieser Zeit selber in einer schwierigen Situation gewesen, sagte der Angeklagte, der in seinem Umfeld mehrere Todesfälle zu verkraften hatte, darunter den seines Bruders. «Ich habe meine wichtigste Ansprechperson verloren und am falschen Ort Trost und Nähe gesucht», bedauerte er vor Gericht.

Bereits in der ersten Einvernahme hatte der Angeklagte zugegeben, mit dem damals 14-jährigen Mädchen sei es mehr als zehn Mal zu Zungenküssen gekommen. Zudem berührte er das Mädchen mehrfach an den Brüsten und im Intimbereich. Auch dessen damals 11-jährige Schwester wurde vom Angeklagten mehrmals geküsst und unsittlich berührt.

Ins Tagebuch geschrieben

Eine Erzieherin des Jugendheims wurde Anfang 2007 auf die Übergriffe aufmerksam, als sie auf einen Tagebucheintrag stiess, in dem das damals 14-jährige Mädchen die Vorfälle schilderte. Erst bei den weiteren Abklärungen stellte sich heraus, dass sich der Angeklagte auch an ihren beiden Schwestern vergriffen hatte.

«Er hat die emotionale Abhängigkeit der Mädchen für seine egoistischen Motive ausgenutzt», sagte die Substitutin der Staatsanwaltschaft, Alessia Chocomeli, in ihrem Plädoyer.

Das Strafgericht verurteilte den verheirateten Familienvater zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 12 Monaten. Das Urteil lag damit deutlich unter dem Strafmass von 20 Monaten, für das Alessia Chocomeli plädiert hatte.

Psychiatrische Behandlung angeordnet

Um die Rückfallgefahr zu verringern, muss der Täter zudem eine psychiatrische Therapie antreten.

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