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Die FN setzen auf Digitalisierung

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Nach zwei Jahren konnte die Freiburger Nachrichten AG wieder eine Generalversammlung vor Ort organisieren. Auch das zweite Corona-Jahr konnte die Firma mit einem blauen Auge und schwarzen Zahlen überstehen.

Mit klassischen musikalischen Klängen eines russisch-ukrainischen Violinenduetts startete am Freitag die Generalversammlung (GV) der Freiburger Nachrichten AG. Das gemeinsame Spiel der Russin Lilia Leutenegger zusammen mit der Ukrainerin Kateryna Timokhina setzte ein Zeichen in der angespannten internationalen Lage. Nach zwei Jahren konnte Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro in einem Hörsaal der Universität Freiburg im Pérolles die knapp 100 anwesenden Aktionäre wieder in einer physischen GV begrüssen. Schorro lancierte den Abend mit einem Zitat von Albert Camus: «Eine freie Presse kann gut oder schlecht sein, aber eine Presse ohne Freiheit kann nur schlecht sein.» 

Gilbert Bühler, der Direktor der Freiburger Nachrichten AG, präsentierte anschliessend den Geschäftsbericht. Es sei ein Rückblick auf zwei sehr bewegte Jahre, geprägt von intensivem Krisenmanagement und dem Projekt FN 21 sagte Bühler, der trotzdem kein negatives Fazit zog.

Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen,

sagte Gilbert Bühler. Dabei hätten die Covid-Hilfen von Bund und Kanton sehr geholfen. Trotz der schwarzen Zahlen wies Bühler auf die strukturellen Probleme im Werbemarkt hin. Nachdem schon die Rubrik Inserate abgewandert sei, verschiebe sich auch die klassische Werbung immer stärker in Richtung Internet. Und dieser Prozess sei wohl unumkehrbar. Das Verhältnis Inserate- zu Abonnementserlös habe sich verschoben. 2021 machten die Erlöse aus den Abonnementen 53,2 Prozent und aus den Inseraten 46,8 Prozent aus. Durch höhere Abogebühren konnten die Kosten etwas aufgefangen werden. Direktor Bühler beendete seine Ausführungen mit dem Satz: «Mein Job ist es, Publizistik zu ermöglichen.»

Wir müssen fitter werden in der Digitalisierung,

sagte Schorro und leitete damit über zum Bericht von Chefredaktor Christoph Nussbaumer.

Umzug und digitale Neuausrichtung

«Es ist eine Zeit mit Zeitenwenden ohne Ende», sagte Nussbaumer. «Vor einem Jahr haben wir zum grossen Sprung angesetzt». Der Chefredaktor meinte damit das Projekt FN 21. In neuen Räumlichkeiten, mit vollständig neuen Systemen, anders gestalteten Produktionsabläufen startete am 1. Februar 2021 die digitale Transformation. Nach über 50 Jahren zog die FN im Februar 2021 nämlich vom Pérolles ins Postgebäude an die Avenue de Tivoli 3 um. Mit dem Umzug müsse auch ein Umdenken stattfinden, so Nussbaumer. Wo bislang das Print-Denken dominierte, heisst es nun «Digital first». Um diese Digitalisierung weiter voranzutreiben, hat der Verwaltungsrat auch fünf neue Stellen bewilligt.

Wechsel im Verwaltungsrat

Einige Wechsel gab es im Verwaltungsrat des Unternehmens. Isabelle Brunner Wicht ist auf den 31. Dezember 2021 aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten. Auf die ordentliche Generalversammlung am 6. Mai 2022 tritt Albert Noth nach 27 Jahren aus dem Verwaltungsrat zurück. 

Schon bei der letzten GV 2020 ist Verwaltungsrat Elmar Perler zurückgetreten. Er wurde durch Nathalie Sahli-Wohlhauser ersetzt. Die heute 42-jährige Bankfachfrau und Finanzplanerin arbeitet bei der Raiffeisenbank Freiburg Ost und ist Vorsitzende der Bankleitung. Verwaltungsratspräsident Schorro würdigte das Engagement der abtretenden Verwaltungsräte.

Als Ersatz beantragte der Verwaltungsrat an der Generalversammlung die Neuwahl von Serge Gumy. Der 52-jährige ehemalige Chefredaktor der «La Liberté» ist heute Direktor der St. Paul Médias SA und Verleger der Zeitungen «La Liberté», «La Gruyère», «La Broye Hebdo» und «Le Messager». Daneben beantragte der Verwaltungsrat auch die Wahl von Marco Herren. Der 36-Jährige ist Geschäftsführer und Mitinhaber der Firma Sensia AG in Düdingen sowie der Canisius AG in Freiburg. Die anwesenden Aktionäre folgten einstimmig der Empfehlung des Verwaltungsrats.

Am Ende beschloss Verwaltungsratspräsident Schorro die Versammlung mit einem Zitat Napoleons: «Ich fürchte drei Zeitungen mehr als 100 Bajonette.»

Zahlen und Fakten

Schwarze Zahlen auch im zweiten Corona-Jahr

Direktor Gilbert Bühler präsentierte auch für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn.
Sarah Neuhaus

 «In Anbetracht der Umstände hatte die Freiburger Nachrichten AG ein ordentliches Resultat», sagte Gilbert Bühler, Direktor der Freiburger Nachrichten AG, an der Generalversammlung. Auch das vergangene Jahr war geprägt von der Corona-Pandemie. Trotzdem konnte die Freiburger Nachrichten AG (FN AG) 2021 schwarze Zahlen schreiben. Sie schliesst das Geschäftsjahr 2021 mit einem Bilanzgewinn von 85‘955 Franken ab.

Nachdem die FN AG im Jahr 2020 einen Werberückgang von 16 Prozent hinnehmen musste, konnte 2021 eine Zunahme von 4,6 Prozent verzeichnet werden. «Wir liegen damit allerdings immer noch 12,1 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019», sagte Bühler. Zahlreiche lokale Werbekunden haben auch 2021 stark unter der Pandemie gelitten. Bühler wies darauf hin, dass für ein lokales Medienunternehmen wichtige Branchen wie Reiseanbieter, Carunternehmen, Gastronomie oder Automobil sich noch nicht erholen konnten. 

Im Vergleich mit anderen Zeitungen, deren Werbeumsätze seit 2007 um 80 Prozent zurückgegangen sind, konnten sich die FN mit einem Rückgang von 40 Prozent besser halten. Bühler erklärte diese Tatsache mit der starken regionalen Verwurzelung der FN: «Wir pflegen unseren lokalen Markt sehr stark.» Die massiven Verluste im Werbemarkt konnten durch die kantonalen Covid-19-Beiträge abgefedert werden. Auch die Vertriebskosten konnten durch Covid-19-Unterstützung des Bundes deutlich reduziert werden. Diese Covid-Unterstützungsmassnahmen sind per Ende 2021 ausgelaufen.

Solides Geschäftsjahr

Die FN AG weist einen Betriebsertrag von fast 12 Millionen Franken und einen Bruttogewinn von 9,5 Millionen Franken auf. Daraus resultiert ein Ebitda vor Finanzerfolg, Steuern und Abschreibungen von 347‘000 Franken. Der Jahresgewinn vor Steuern beträgt 113’000 Franken. Die Bilanz präsentiert ein Anlagevermögen von 8,6 Millionen Franken und ein Eigenkapital in Höhe von 4,8 Millionen Franken.

Die Rückstellungen konnten um 497’000 Franken erhöht werden. «Damit sind wir für die kommenden Ausgaben im Rahmen der Digitalisierung gut gerüstet», so Bühler. Das Finanzergebnis machte es auch möglich, die Wertschwankungsreserve um 386’000 Franken zu erhöhen. 

Die Covid-19-Hilfen von Bund und Kanton sehen für die Nutzniesser ein Dividendenverbot für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 vor. Deshalb beantragte der Verwaltungsrat, auf eine Gewinnausschüttung zu verzichten.

Leicht höhere Auflage

Ein anderer Punkt ist die Auflagenentwicklung. Fast alle Schweizer Tageszeitungen haben seit Jahren mit einem Auflagenrückgang zu kämpfen. Seit 2003 hat beispielsweise der Zürcher Tagesanzeiger fast 55 Prozent seiner Auflage verloren. Die Freiburger Nachrichten verzeichneten dagegen ein Minus von  «nur» rund 10 Prozent. In den letzten Jahren blieb ihre Auflagenzahl weitgehend stabil. 2021 konnten sie ihre Auflage sogar leicht steigern auf 16’242 Exemplare in der Normalauflage und auf 42’892 Exemplare in der Grossauflage. Damit erreichen die FN in der Normalauflage 36’000 und in der Grossauflage 60’000 Leserinnen und Leser. Auch der «Murtenbieter» mit 4108 und der «Anzeiger von Kerzers» mit 1514 Exemplaren konnten ihre Auflagen leicht erhöhen. 

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