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«Die Gleisstücke sind wie Lego-Spielzeug»

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Maschinenlärm ertönt spätabends von der Baustelle beim Bahnhof Murten. Ein Auto fährt vor, der Fahrer steigt aus. Er öffnet den Kofferraum und zieht seine orangefarbene Schutzbekleidung an. Dann klettert er über die Abschrankung und beginnt beim Bahnübergang Richtung Werkhof zu arbeiten.

Währenddem sich für die meisten Menschen der Tag dem Ende zuneigt, stehen die Bauarbeiten am Bahnhof Murten niemals still. «Wir arbeiten 24 Stunden», sagt Robert Isoz von den SBB und Verantwortlicher für die Baustelle. Um den regen Zugverkehr möglichst wenig zu stören, würden sie vor allem in der Nacht arbeiten. Rund 15 Arbeiter seien jeweils vor Ort, so Isoz.

Neue Gleise, neue Wagen

Der Bahnhof Murten und über 400 Meter Bahnstrecke Richtung Muntelier werden entsprechend der neuen Normen für die Zukunft fit gemacht. Die Generalüberholung kostet 2,3 Millionen Franken. Drei Jahre Planung waren für das grosse Projekt nötig. «Stück für Stück bereiten wir das Schienennetz für kommende Zeiten vor», so Isoz. Das neue Wagenmaterial könne nicht auf den alten Gleisen verkehren. «Vielleicht werden einmal Doppelstockwagen eingesetzt», erklärt er.

Die SBB ersetzen bei den Bauarbeiten 250 Meter in die Jahre gekommene Schienen und Bahnschwellen. Das Gleisbett wird 60 Zentimeter tief ausgehoben und mit neuem Schotter gefüllt. Dank drei neuen Weichen können Züge schneller fahren. «Auf diese Weise sparen wir einige Sekunden an Zeit ein», sagt Isoz. Dies töne zwar nach wenig, doch läpperten sich die ersparten Sekunden im ganzen Bahnnetz schnell zu mehreren Minuten zusammen. Ausserdem sanieren die SBB die Fahrleitungen. Zudem wartet der Bahnhof neu mit dem behindertengerecht umgebauten Perron 2 auf.

Neuer Bahnübergang

 Mit dem Kranwagen «Kran V» werden auf Gleis 3 gerade gleich drei alte Schienenstücke samt Schwellen aufs Mal abtransportiert. «Sie sind aus dem Jahr 1968», sagt der Maschinist, der in der Führerkabine sitzt. «Wir haben sogar noch ältere gefunden.» Normalerweise hätten sie eine Lebensdauer von rund 30 Jahren.

Eine Firma liefert die neuen Schienen fixfertig samt montierten Schwellen. Vor Ort werden die Teile von den Arbeitern zusammengesetzt. «Kennen Sie das Lego-Spielzeug?», fragt Isoz. «Die neuen Schienen sind wie Lego», sagt er, und lacht. Allerdings etwas grösser: 19 Meter misst eines dieser «Riesen-Spielzeuge». Die Stücke werden beim Bahnübergang Richtung Werkhof verlegt. Die Fussgänger können sich freuen: Der neu gestaltete Übergang wird 10,5 statt 9 Meter messen und verspricht ein weniger holpriges Traversieren. Vor sechs Jahren wurde er bereits saniert: Wegen der neuen Schweizer Normen muss er nun ersetzt werden. Bestehen bleibt der Übergang bei der Landi: Er wurde vor rund fünf Jahren umgebaut.

Arbeiten früher fertig

«Wir sind gut im Zeitplan», so Isoz. In rund zwei Wochen sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. «Bereits am 9. April: Zwei Tage früher als geplant, das ist selten», sagt er stolz. Ab dem 4. April finden die Aufräumarbeiten statt. Bis dann bleibt der Zugverkehr abends unterbrochen: Den Reisenden stehen Bahnersatzbusse zur Verfügung.

 

Mit dem Kranwagen «Kran V» transportieren die Arbeiter die Gleisstücke.

Zahlen und Fakten

Wie eine Riesenspinne

Für die SBB-Sanierungsarbeiten in Murten sind spezielle Maschinen nötig. Unter anderem war derGleisumbauzug «Puscal T»im Einsatz: die mit 94 Metern längste Baumaschine der Schweiz. Den 285 Tonnen schweren Gleisbettungssanierungszug gibt es nur einmal im Land. Die teure Spezialmaschine kommt aus Bussigny VD. Ebenfalls vor Ort: DerKranwagen «Kran V», der zum Heben und Verlegen von Schienen eingesetzt wird. Er wiegt 120 Tonnen, misst 13 Meter und zieht einen Anhänger von 20 Metern. Seine Tragfähigkeit beträgt 100 Tonnen, der Rauminhalt 990 Liter. Ebenfalls in Murten ist dieUniversalstopfmaschine BNA 664.Sie wiegt 91 Tonnen und ist rund 37 Meter lang. Bei den Arbeiten wird auch der Schreit- oderSpinnenbagger «Menzi Muck»eingesetzt. Er bewegt sich mit seinen Schreitbeinen zwischen Gleisbett und Perron wie eine Spinne fort.ea

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