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Die grosse Desillusionierung

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Autor: matthias fasel

48 Minuten waren gespielt, da verliessen, unter höhnischen Verabschiedungs-Gesängen der Berner Fans, bereits die ersten Freiburger Zuschauer das Stadion. Soeben hatte Joël Vermin, nach einer Aneinanderreihung von Fehlern Shawn Heins‘ und Cristobal Huets, das 5:0 für den SC Bern geschossen. Es war eine Zeit, in der sich Gottéron längst vom Erzrivalen hatte vorführen lassen.

Miserabler Start

Dass es so weit kommen würde, hatte sich im gestrigen dritten Spiel der Serie schon früh abgezeichnet. Gottéron war noch weit davon entfernt, je aufs gegnerische Tor geschossen zu haben, da war die Partie bereits entschieden. Nach knapp viereinhalb Minuten führte der SC Bern bereits mit 2:0. Immer wieder hatte Freiburgs Trainer Hans Kossmann vor der Partie gewarnt, dass sein Team die schlechte Angewohnheit, zu Beginn der Partie nicht recht auf Touren zu kommen, abstellen müsse. Genützt haben die mahnenden Worte ganz offensichtlich nicht. Einmal mehr war es der SC Bern, der vom ersten Bully an zielstrebiger wirkte. In der dritten Minute liess Berns Jean-Pierre Dumont mit einer Körpertäuschung Andrei Bykow aussteigen. Seinen Querpass verwandelte Joël Kwiatkowski, der von Freiburgs Verteidiger-Duo Romain Loeffel und Franco Collenberg vergessen worden war. Keine zwei Minuten später, Shawn Heins sass nach einer unnötigen Strafe auf der Strafbank, doppelte Byron Ritchie im Powerplay nach.

Bührer stärker als Huet

Im Anschluss war Gottéron zwar zunächst bemüht, fast schien es allerdings, als ob die Spieler selbst nicht mehr an die Wende glauben würden. Bern konzentrierte sich fürs Erste aufs Verteidigen und liess die Freiburger kaum je in eine gute Schussposition kommen. Und wenn doch, war der starke Marco Bührer, der gestern das Goalie-Duell gegen Huet klar gewann, zur Stelle. In eine Druckphase der Freiburger, einer Zeit, in der der Anschlusstreffer noch am ehesten in der Luft lag, erzielte Caryl Neuenschwander in der 28. Minute gegen eine, wie so oft im gestrigen Spiel, viel zu passive Freiburger Verteidigung und einen Huet, der den Schuss unglücklich durch die Beine passieren liess, das 3:0. Es war der Moment der endgültigen Desillusionierung der Freiburger Spieler und Zuschauer.

Es war, unter Vorbehalt eines Eishockey-Wunders, auch der Gnadenstoss in dieser Serie. Alles andere als der entscheidende vierte Sieg der Berner morgen Abend wäre eine Überraschung. Zwar wird auf Freiburger Seite nun die Zeit der Durchhalteparolen beginnen, doch das Team scheint mehr als nur angeschlagen. Offenbar ist Bern in diesem Playoff-Halbfinal schlicht eine Nummer zu gross. Klar, mit ein bisschen mehr Glück hätten die Freiburger zumindest eine der beiden ersten Partien gewinnen können. Dass die Berner trotzdem beide Spiele gewannen, ist indes kein Zufall.

Berns Playoff-Maschinerie

Denn gestern zeigte der SCB, was die beiden Teams in dieser Phase der Saison unterscheidet. Die Gäste waren geradliniger, kaltblütiger, besser im Spielaufbau, physisch überlegen und besser organisiert. Freiburg sah sich einer regelrechten Playoff-Maschinerie gegenüber. Dem hätten die in der Offensive läuferisch und technisch vermeintlich leicht überlegenen Freiburger mit Spielwitz und Tempoeishockey entgegenwirken sollen. In der Serie im Allgemeinen und im gestrigen Spiel im Speziellen zeigte sich jedoch, dass im Team von Hans Kossmann zu viele Spieler in dieser wichtigen Saisonphase zu weit von ihrer Topform entfernt sind, als dass Freiburg dies in die Tat umsetzen könnte. Das gilt beispielsweise für Julien Sprunger und Andrei Bykow, die auch gestern offensiv kaum Akzente setzten und beim wegweisenden ersten Tor der Berner einmal mehr bei einem Gegentreffer auf dem Eis standen. Das gilt aber auch für Pavel Rosa, der die Serie gegen Lugano noch entscheidend mitgeprägt hatte, gegen die robusten Berner Verteidiger aber auf verlorenem Posten steht. Die fehlenden Akzente der Lokomotiven des Freiburger Offensivspiels widerspiegelten sich gestern auch im Powerplay. Während die Gäste ihr einziges Überzahlspiel nutzten, brachte Gottéron in insgesamt zwölf Minuten Powerplay nichts Zählbares zustande. So ist Gottéron in dieser Serie nicht nur wie erwartet defensiv schwächer als Bern, sondern auch offensiv.

Gut möglich, dass Kossmann morgen in Bern mit dem Mute der Verzweiflung die gestern überzähligen Ausländer Dimitri Afanasenkow und Michal Barinka einsetzen wird. Zu verlieren hat Gottéron jedenfalls nichts mehr. Und Freiburgs Ausländer-Quartett war gestern in corpore alles andere als überzeugend. Wie Rosa traten auch die Stürmer Simon Gamache und Benoît Mondou kaum positiv in Erscheinung. Und Shawn Heins war gestern zusammen mit Alain Birbaum ein stetiger Unsicherheitsfaktor.

Alle Vorteile liegen beim SCB: Gottérons Christian Dubé verliert das Bully gegen den Berner Martin Plüss.Bild Charles Ellena

Telegramm

Gottéron – SC Bern 1:6 (0:2, 0:1, 1:3)

6800 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kämpfer/Rochette, Mauron/Tscherrig.Tore:3. Kwiatkowski (Dumont, Ritchie) 0:1. 5. Ritchie (Pascal Berger, Philippe Furrer/Ausschluss Heins) 0:2. 28. Neuenschwander (Kinrade) 0:3. 44. Froidevaux 0:4. 48. Vermin (Jobin, Neuenschwander) 0:5. 59. (58:15) Knoepfli (Ngoy, Brügger) 1:5. 60. (59:02) Rüthemann (Bertschy, Vermin) 1:6.Strafen:4mal 2 Minuten gegen Gottéron, 7mal 2 Minuten gegen Bern.

Gottéron:Huet; Heins, Birbaum; Ngoy, Abplanalp; Loeffel, Collenberg; L. Gerber; Cadieux, Lüssy, Vauclair; Gamache, Dubé, Rosa; Hasani, Mondou, Knoepfli; Sprunger, Bykow, B. Plüss; Brügger.

SC Bern:Bührer; Kwiatkowski, Furrer; Jobin, Hänni; Kinrade, B. Gerber; Höhener, Morant; P. Berger, Ritchie, Dumont; Bertschy, M. Plüss, Rüthemann; Vermin, Gardner, Neuenschwander; Scherwey, Froidevaux, Reichert.

Bemerkungen:Gottéron ohne Jeannin, Botter (beide verletzt), Afanasenkow und Barinka (beide überzählig), Bern ohne Déruns, Roche, Lötscher (alle verletzt), Dominic Meier, Adrian Brunner und Vigier (überzählig).

Stand Serie:0:3.

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