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Die IG Berghaus ist in den Startlöchern

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Anita und Ueli Thierstein sind mit Räumen beschäftigt. In 44 Jahren – so lange haben sie das Restaurant und Hotel auf dem Gurnigel geführt – hat sich einiges angesammelt. Nun gehen sie in Pension. Ihr Vertrag mit der Liegenschaftsbesitzerin Armasuis­se läuft noch bis Ende Monat. Das Restaurant war am Montag ein letztes Mal offen. Kein einfacher Tag für die beiden: Denn sie haben fast ihr gesamtes Berufsleben im Berghaus auf 1594 Metern über Meer verbracht, dort ihre beiden Kinder aufwachsen sehen und mit ihnen im Betrieb zusammengearbeitet. Dass ihre Nachfolge noch nicht geklärt ist, macht es für die beiden nicht einfacher. «Das beschäftigt uns. Wir wünschen uns, dass das Berghaus weitergeführt wird; denn wenn es kein Restaurant gibt, geht der Tourismus hier oben kaputt», sagt der 66-jährige Ueli Thierstein.

Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse beabsichtigt, die Liegenschaft im Baurecht abzugeben. Noch habe das Amt aber keinen Vertrag abschliessen können, sagt Mediensprecher Kaj-Gunnar Sievert auf Anfrage. Es soll eine Übergangslösung geben. Wie diese aussieht, kommuniziert das Amt nicht. Fest stehe jedoch, dass das Restaurant kurzfristig geschlossen bleibe. Da die Verhandlungen noch laufen, könne er zurzeit weder potenzielle Interessenten für eine langfristige Lösung bekannt geben noch sagen, was letztlich realisiert werde, so Sievert.

Mehr als Restaurant und Hotel

Eine Interessengemeinschaft (IG) verhandelt zurzeit mit der Armasuisse. Der IG gehören nebst Alpbewirtschaftern aus dem Gantrischgebiet unter anderen auch Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus und Vorstandsmitglied des Fördervereins Naturpark Gantrisch, an. Kaeser bestätigt einen Bericht der «Berner Zeitung» insofern, als dass diese IG ein Konzept erstellt und ein Projekt vorliegen hat. Gegenüber den FN nennt er weitere Details: «Das Konzept der IG Berghaus sieht mehrere Pfeiler vor», so Kaeser. Nebst Restauration und Übernachtungsmöglichkeiten gehören auch eine Schaukäserei und Angebote im Bereich Sport und Freizeit dazu. Mehr will er nicht verraten, da die Verhandlungen mit der Armasuisse noch laufen würden. «Für Schwarzsee wäre es wichtig, dass der Gurnigel weiterhin betrieben wird.» Nicht zuletzt wegen des Langlaufzentrums und dem zusammengeschlossenen Wandergebiet. Kaeser ist zuversichtlich, dass das Konzept der IG Berghaus Zukunft hat. «Wir sind bereit und hoffen, dass es klappt.» Sollte der Bund sein Einverständnis geben, würde für die Realisierung des Projekts eine neue Aktiengesellschaft mit mehreren Beteiligten gegründet, so Kaeser.

Der Förderverein Naturpark Gantrisch unterstütze das Projekt der IG Berghaus, sagt Vereinspräsident Ruedi Flückiger auf Anfrage. «Für uns ist das Berghaus Gurnigel einer der zentralen Orte im Park. Weil es in dieser Gegend wenig Verpflegungsmöglichkeiten gibt, sind wir an einer Nachfolgelösung interessiert.» Und diese sollte möglichst nahtlos realisiert werden. «Jede Lücke ist schlecht», so Flückiger. Er würde Zusatzangebote wie eine Schaukäserei begrüssen. Denn damit sei auch der Verkauf von Käse und weiteren lokalen Produkten aus dem Naturpark verbunden. Da er nicht an den Verhandlungen dabei sei, könne er aber nicht abschätzen, wie hoch die Chancen für die Realisierung dieser Pläne seien.

Berghaus Gurnigel

Ein beliebtes Ausflugsziel mit vielen Stammgästen

Mit Anita und Ueli Thierstein verlassen auch Mitarbeiter das Berghaus Gurnigel, die 20 oder 40 Jahre dort gearbeitet haben. Zur Stammkundschaft der Thiersteins gehörten die Töfffahrer. «Bei schönem Wetter waren am Abend 50 bis 100 Motorräder auf dem Parkplatz», so Ueli Thierstein. Auch viele Reise­cars machten auf Senioren- oder Vereinsausflügen Halt auf dem Gurnigel. Das Jugendlager des Musikverbandes Sense hat bis 2016 während vieler Jahre auf dem Gurnigel stattgefunden. Gerne erinnert sich das Pächterpaar auch an die Velorennen Grand Prix Ferdy Kübler und Vélissimo zurück, sowie an die Silvesterpartys oder an die Sonnenaufgänge auf dem Gurnigel.

Bis 1995 war das Berghaus eine Militärunterkunft. Als das Militär von einem auf den anderen Tag wegblieb, musste das Berghaus ums Überleben kämpfen. Schliesslich konnten Thiersteins den Betrieb dennoch gewinnbringend weiterführen. Dass sie das Berghaus nun verlassen, wissen sie seit einem Jahr. Die Besitzerin Armasuisse hatte ihnen ein Kaufangebot unterbreitet, das sie aus finanziellen Gründen ausgeschlagen haben.

ak

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