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Die Landwirte bewässern künftig gemeinsam

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Wer im Sommer durch den Freiburger Seebezirk und das angrenzende Berner Seeland fährt, kann die Sprinkleranlagen kaum übersehen, die das Wasser über die weitläufigen Felder verteilen. Ohne Bewässerung wäre Ackerbau schwierig. Dafür braucht es eine umfangreiche und kostspielige Infrastruktur.

Ried als Vorreiter

In Ried haben sich 60 Landwirte in einer Bewässerungsgenossenschaft zusammengeschlossen. «Früher hat jeder Bauer individuell Wasser aus der Bibera abgepumpt», erklärt Genossenschaftspräsident Reto Aeberhard. Dadurch sei der Pegel im Fluss zeitweise markant gesunken. «Da Ried am Unterlauf des Flusses liegt, blieb für uns manchmal kaum mehr Wasser übrig.» Der tiefe Wasserpegel ist nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch aus ökologischer Sicht ein Problem, wird dadurch doch zum Beispiel Fischen der Lebensraum entzogen. Seit den Neunzigerjahren muss der Kanton eine gewisse Restwassermenge in der Bibera gewährleisten. Die Rieder Bauern reagierten darauf mit der Gründung der Genossenschaft, welche bis heute acht Brunnen und Wasserfassungen gebaut hat. «Wir arbeiten nun nicht mehr mit dem Fluss-, sondern mit dem Grundwasser». Denn Grundwasser ist in den Böden des Grossen Mooses reichlich vorhanden, eignet sich aber nicht als Trinkwasser. Jeder Landwirt kann individuell die Bewässerung einschalten und so viel Wasser entnehmen, wie er für seine Felder braucht.

Druck durch Erwärmung

Andere Gemeinden wollen nun dem Beispiel Rieds folgen. So zum Beispiel Kerzers: «Im Moment pumpen die Landwirte in der Gemeinde einzeln oder in kleineren Gruppen Wasser aus Grundwasservorkommen oder aus den kleineren Kanälen ab», erklärt Fredy Moser, Landwirt und Gemeinderat von Kerzers. Zwei Anläufe zur Gründung einer Bewässerungsgenossenschaft sind in den letzten zehn Jahren an der mangelnden Rentabilität und am Widerstand von Landwirten gescheitert. «Die einen beklagten die hohen Kosten, andere fürchteten, der Grundwasserspiegel könne durch die Nutzung absinken.»

Doch die Klimaerwärmung und neue Vorgaben des Kantons erhöhen den Druck für eine neue Lösung. «Wir haben fast jeden Sommer das Problem, dass der Wasserstand in den Kanälen zu stark sinkt», sagt Moser. Im besonders heissen Sommer 2015 schränkte der Kanton die Wasserentnahme aus den Kanälen massiv ein. Er favorisiert stattdessen die Nutzung von Grundwasser oder grossen Gewässern wie dem Murtensee oder dem Broyekanal.

Aufbau in zwei Etappen

Nach dem Vorbild von Ried wollen nun die Landwirte von Kerzers und Fräschels diesen Frühling oder Sommer in einem ersten Schritt eine gemeinsame Genossenschaft gründen. «Dann bauen wir die Infrastruktur aus, um Grundwasserfassungen für die Bewässerung nutzen zu können», sagt Moser.

Längerfristiges Ziel ist aber eine Regionalisierung: «Wir wollen uns mit Ried und Galmiz zusammenschliessen», sagt Fredy Moser. So liessen sich zum Beispiel die Kosten für die Infrastrukturen besser verteilen. Das überkommunale Bewässerungsnetz soll sich nebst Grundwasser aus einem grossen Gewässer wie dem Broyekanal, dem Murtensee oder dem Unterwasserkanal zwischen Kallnach und dem Hagneckkanal speisen. Die Einspeisung sei aber ebenso noch Gegenstand von Diskussionen wie der Zeitplan für die Regionalisierung.

Für den Aufbau der Strukturen habe die Bewässerungsgenossenschaft Ried wertvolle Vorarbeit geleistet. «Wir können von ihren Erfahrungen im Aufbau und dem Betrieb profitieren», so Moser.

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