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«Die Lehrer bestrafen die Falschen»

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«Ohne Sie geht gar nichts! Wir wissen es.» Das schreibt Reto Furter in einem Brief an die Deutschfreiburger Lehrerinnen und Lehrer des Kindergartens und der Primarschule. Der Vorsteher des Amts für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht bittet die Lehrerschaft «inständig», wieder Praktika anzubieten.

Zahlreiche Lehrkräfte wollen im kommenden Schuljahr keine Praktikumsplätze für Studierende der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg mehr anbieten. Sie wehren sich damit gegen eine neue Pensenregelung der Erziehungsdirektion (die FN berichteten). «Wenn das so bleibt, müssen mindestens 50 künftige Kolleginnen und Kollegen von Ihnen mit einer Studienverlängerung von einem Jahr rechnen», schreibt Furter.

Zu zweit ins Praktikum

Josef Catillaz, Abteilungsleiter Ausbildung Kindergarten und Primarschule an der PH, bestätigt, dass noch viele Studierende keine Praktikumsplätze haben. «Wir tun aber alles dafür, dass wir weitere Praktika finden.» Die PH ergreift auch Massnahmen: So werden zahlreiche Studierende ihr Praktikum zu zweit antreten. «Das reduziert die Zahl der benötigten Plätze um rund 40 Prozent.» Zudem können die Studierenden, die nach den Sommerferien ins dritte Jahr kommen, auch ausserkantonal nach Praktikumsplätzen suchen. Alle, die den zweisprachigen Studiengang absolvieren, werden ihr Praktikum im französischsprachigen Kantonsteil antreten. «Und wir ermutigen Studierende, ein Mobilitäts-Semester an einer anderen PH zu absolvieren», sagt Catillaz.

Er sei zuversichtlich, dass alle Studierenden einen Praktikumsplatz finden werden. Reto Furter ist da pessimistischer: «Die Zahlen sprechen eine andere Sprache.» Die Realität sehe sehr düster aus.

Furter hofft, dass sein Appell an die Lehrerschaft etwas bewirkt. «Um die Studierenden mache ich mir keine Sorgen», sagt er: Diese seien flexibel genug, um ihre Ausbildung an einer anderen PH abzuschliessen. «Ich mache mir Sorgen um die deutschsprachige Abteilung der Freiburger PH.» Kämen wegen des Praktikumsmangels weniger Studierende nach Freiburg, bedrohe dies den Fortbestand der deutschsprachigen Abteilung.

«Ich verstehe die Verärgerung der Lehrerschaft über die Pensenregelung», sagt Furter. «Doch bestrafen sie mit dem Praktikumsstopp nicht die Erziehungsdirektion, sondern die Pädagogische Hochschule–also die Falschen.»

Lehrerverband: «Wir bleiben beim Praktikumsstopp»

D er Aufruf von Amtsleiter Reto Furter (siehe Haupttext) beeindruckt Jacqueline Häfliger nicht. Die Präsidentin des Verbands der Lehrerinnen und Lehrer Deutschfreiburgs hält an ihrer alten Forderung fest: «Wir wollen ein Gespräch mit Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot.» Ein solches sei nun auf den 4. Juli angesetzt worden. «Vielleicht ergibt sich dann eine neue Situation.» Doch bis dahin gilt beim Lehrerverband: «Wir bleiben beim Praktikumsstopp.»

Der Lehrerverband will mit dem Praktikumsstopp erreichen, dass die Erziehungsdirektion die umstrittene Pensenregelung zurückzieht – damit auch weiterhin Kleinstpensen möglich sind. njb

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