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Die Qual der Wahl

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Agenda zeigt, dass schon wieder eine Kolumne ansteht. Habe ich die letzte nicht erst abgegeben? Schon wieder drei Monate vorbei? Kein Wunder, dass bei diesem schwindelerregenden Vorbeihuschen der Zeit die Haare immer grauer und die Falten tiefer werden…

Ich muss mich also für ein Thema entscheiden… hmmm… Zum Beispiel das Gesundessen, das minutengenau durchgetaktet ist und ein langes Leben verspricht, dabei aber alle freudigen Genüsse aussen vor lässt? Da kann ich nicht mitreden, denn ich ziehe – bei ausgewogener und abwechslungsreicher Ernährung – trotz allem die Freude vor. – Oder die Gender-Diskussion? Da kommt im Moment niemand drum herum – ein gleichermassen hitziges wie oft belächeltes Thema, das Tradition und Moderne spaltet. Oder einfach dem Zeitgeist entspricht. Oder auch einfach etwas überbewertet wird. Bei der «Woke-Culture»-Debatte sind die Gräben besonders tief: Schimpfwort für die einen, Kampfbegriff für die anderen. Diese Diskussion polarisiert, umso wichtiger ist ein journalistisch differenzierter und unaufgeregter Umgang mit dem Thema. Also lasse ich die Finger davon…

Wie wärs mit den Schönheitsoperationen an Kindern, die im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso – von der Regierung abgesegnet – offiziell allen Kindern ab 5 Jahren (!) kostenlos ermöglicht werden? Weil sie etwas abstehende Ohren, schiefstehende Augen, eine nicht «normierte» Nase oder zu grosse Brüste haben? Das soll gegen Mobbing helfen. Schönheitsideale sind Brasiliens Allerweltthema, aber täte die Gesellschaft nicht besser daran, die Kinder auf ihre Stärken aufmerksam zu machen, ihnen einen positiven Bezug zur Vielfalt und zum eigenen Körper zu vermitteln? Auch kein Thema für 3000 Zeichen – das muss in Ruhe diskutiert werden können.

Also was? Naja… Unser neues Theaterprojekt steht an. Und wir vom Produktionsteam haben zu einem Infoabend geladen. 15 erwartungsvolle Gesichter, Vorstellen von Stück und Regisseur, kurze, szenische Lesungen und nach knapp 3 Stunden sagen alle zu, das Ensemble ist (zumindest mit den Sprechrollen) komplett. Ich gehe richtig aufgekratzt nach Hause, denn meist ist die Spieler- und Spielerinnensuche aufwendiger. Also einfach ein rundum erfolgreicher Abend – mehr gibts auch dazu nicht zu sagen. Die Probenzeit beginnt erst im Herbst und die Aufführungen sind noch weit weg. Zu wenig Fleisch am Knochen für eine Kolumne.

Damit ist die Kolumne doch schon fast aufgefüllt. Circa 3200 Zeichen sind es idealerweise, sagt die Redaktion. Also komme ich zum endgültigen Schluss und sage doch einfach: «Auf Wiedersehen». Es war mir eine Ehre – liebe Leserin, lieber Leser – für Sie (gendergerecht) schreiben zu dürfen. Ich habe das dreieinhalb Jahre sehr gern gemacht und immer versucht, meinen Zeilen einen persönlichen Touch zu geben. Aus Erlebtem zu schöpfen. Und das Augenzwinkern nicht zu vergessen. Und wenn ich mal zu politisch wurde, dann hat die Redaktion den Stift angesetzt. Aber jetzt muss und will ich Prioritäten setzen. Ich überlasse die Qual der Wahl anderen und weiss aber schon jetzt, dass sie mir fehlen werden, die unerwarteten, vielfältigen und liebevollen Reaktionen auf mein Geschreibsel. Die haben mich überrascht und berührt. Immer wieder. Und daraus entstandene, bereichernde Gespräche mit bisher Unbekannten werden mir in lieber Erinnerung bleiben. Danke dafür!

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