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«Die Schlangen haben Angst vor uns»

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Sie wiegt ihren Kopf nach links, dann nach rechts und zischt mit der Zunge. Plötzlich schnellt sie vor und schnappt sie sich ihre Beute. Die Maus lässt alles widerstandslos über sich ergehen: Sie war bereits vor ihrer Begegnung mit der Kobra tot. Lebendige Mäuse zu verfüttern verbietet das Gesetz. Mit grossen Bissen verzehrt die Giftschlange ihre Mahlzeit. Die Kinder drücken ihre Nase an den Vitrinen platt, um ja nichts vom Spektakel zu verpassen. Ohne zu zögern, setzt Julien Regamey eine weitere Schlange in das Speiseterrarium, diesmal eine Würgeschlange.

Nicht auf dem Speisezettel

Viermal täglich können die Ausstellungsbesucher miterleben, wie die Schlangen gefüttert werden. «Vor einer Würgeschlange brauchen wir uns nicht zu fürchten. Wir Menschen stehen nicht auf ih- rem Nahrungszettel», beruhigt der Fachmann von «Reptiles du Monde» das gebannte Publikum. Sowieso: «Solange mandie Schlangen weder berührt noch stört, hat man nichts zu befürchten», sagt Regamey. «Schlangen habenAngst vor uns Menschen.» Während der Reptilienliebhaber seine Schützlinge füttert, gibt er den wissensdurstigen Zuschauern interessante Informationen rund um Schlangen.

Unter den Zuschauern ist auch Thomas Burri aus Tafers. Er zeigt sich beeindruckt: «Ich bin von Schlangen und Echsen fasziniert, und diese Ausstellung bietet viele spannende Informationen.» Es ist offensichtlich, dass seine Begeisterung auch auf seine Tochter übergegangen ist. Diese liess sich mutig mit einer Schlange fotografieren: «Sie ist ganz weich und warm», sagt die vierjährige Cloé strahlend.

«Unsere Ausstellung ist für die breite Bevölkerung gedacht. Leider haben Reptilien oft einen negativen Ruf. Unser Ziel ist es, die Sicht der Menschen etwas zu verändern», sagt Karim Amri, Präsident von Reptiles du Mondes und Mitorganisator der Ausstellung (siehe Kasten). Für ihn ist es spannend, die Besucher zu beobachten: «Viele scheinen gerade von jenen Tieren angezogen zu sein, die sie am meisten fürchten. Anscheinend wird der Nervenkitzel gesucht.»

Besser nicht beissen lassen

Für den Organisator bedeuten die Reptilien Leidenschaft und Freude. Er ist fasziniert von Aussehen und Charakter dieser Tiere: «Sie können einander gegenüber sehr sozial und treu sein.» Respekt hat er, jedoch keine Angst. Dies, obwohl er vor ein paar Jahren von einer giftigen Viper gebissen wurde. «Wer gebissen wird, muss schnellstens ein Spital aufsuchen. Und entgegen dem Volksmund ist das Abbinden des Körperteils für Laien nicht empfehlenswert», so Amri. «Wer falsch abbindet, hat aufgrund der Giftwirkung mit schwerwiegenderen Folgen zu rechnen, als wenn er gar nicht abbindet.»

Die einzige Möglichkeit, einen tödlichen Biss zu behandeln, sei die Injektion von Serum. Dieses bestehe aus Antikörpern, die Pferden und Schafen entnommen würden, denen nach und nach kleine Dosen Schlangengift verabreicht worden waren. «Bei nicht tödlichen Bissen wird das Serum zur Bekämpfung der Symptome eingesetzt», sagt Amri. Dennoch meint er: «Auch das Serum bietet keine Heilungsgarantie. Besser ist,sich nicht beissen zu lassen.»

Auch diese doppelköpfige Königsnatter aus Kalifornien ist an der Ausstellung zu bestaunen.

«Solange man die Schlangen weder berührt noch stört, hat man nichts zu befürchten.»

Julien Regamey

Reptilien-Fachmann

Zahlen und Fakten

Zurzeit 400 Reptilien in den Galerien Rex

Vor rund 20 Jahren begab sich «Reptiles du Monde» zum ersten Mal auf Tournee–heute ist es die grösste mobile Reptilienausstellung Europas. Nach mehreren Jahren Pause aufgrund finanzieller Engpässe übernahmen Amri Karim und Michel Guillod vor zwei Jahren die Leitung. Seither reisen sie mit einem überarbeiteten Konzept durch die Schweiz und Deutschland. Die 1000 Reptilien haben ihren Hauptsitz in Servion VD; vertreten sind nebst zahlreichen Schlangen auch Spinnen, Echsen, Schildkröten, Frösche und sogar Krokodile. In Freiburg verweilt die Ausstellung bereits zum zweiten Mal: Nachdem sie 2006 im Forum Freiburg zu sehen waren, können die Tiere zurzeit in den Galerien Rex beobachtet werden. Organisator Karim Amri schätzt Freiburg als Ausstellungsort: «Freiburg ist gut erreichbar und liegt auf der Sprachgrenze.» In der hiesigen Ausstellung sind ungefähr 400 Tiere von 80 bis 90 verschiedenen Arten vertreten.jdb

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