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Die Schumacher AG wird zur Mieterin

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Traditionsunternehmen Schumacher AG hat eine Lösung für seine Liegenschaft am Standort Schmitten gefunden. Nachdem der ursprüngliche Deal mit dem Kanton Freiburg geplatzt war (siehe Kasten), suchte die Firma einen neuen Partner. Denn der Verkauf war Teil der Strategie des Unternehmens mit über 175-jähriger Geschichte: Mit dem Geld aus dem Verkauf wollte die Schumacher AG die Kapitalbasis stärken und Investitionen in die Zukunft tätigen.

Neuer Besitzer eines Grossteils des bisherigen Schumacher-Areals ist die Schweizer Anlagestiftung Immobilien DAI, einer im Kanton Zürich ansässigen Stiftung, die einzig zum Zweck gegründet wurde, um Gelder für Pensionskassen und andere Vorsorgeeinrichtungen anzulegen und deren Interessen zu sichern, wie Geschäftsführer Stefan Binderheim auf Anfrage erklärte. Bevorzugte Investitionsgebiete seien erstklassige Industriebauten im Bereich Produktion, Logistik und Fabriken, die an den Hauptverkehrsachsen liegen. «Das Schumacher-Gelände passt bestens in unser Portfolio», so Binderheim. Investitionsziel für 2018 der Stiftung sind 100 Millionen Franken. Es sei das erste Mal, dass sie in der Westschweiz ein Geschäft abgeschlossen habe.

Mitarbeiter erleichtert

«Wir sind sehr zufrieden, diesen Partner gefunden zu haben», sagt Raoul Philipona, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Schumacher AG, auf Anfrage. Es sei eine Herausforderung gewesen, innerhalb von kurzer Zeit eine Lösung zu finden, die für das Unternehmen ideal sei, «denn wir wollen ja weiterhin hier produzieren und uns weiterentwickeln». Über den Verkaufspreis haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.

Der Vertrag ist am 22. März unterzeichnet worden, gestern hat die Schumacher AG die rund 110 Mitarbeitenden informiert. «Sie haben erleichtert reagiert. Sie haben ja auch gewusst, dass es um die Wurst geht, und haben sich Fragen gestellt, wie es wohl weitergeht», so Philipona. Es sei für das ganze Unternehmen nicht leicht gewesen, als der Kanton im Juni 2017 völlig überraschend vom Kauf zurückgetreten sei. «Das Management war bis zum Abschluss recht stark absorbiert. Doch jetzt haben wir wieder die Kraft, uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren und Neues anzupacken.» Damit spricht Philipona die Pläne des Unternehmens an, in den nächsten zwei bis drei Jahren den Maschinenpark zu erneuern und zu automatisieren sowie Prozesse zu digitalisieren. «Eine völlige Neuausrichtung streben wir nicht an, doch eine Veränderung wird es geben. Wir bleiben aber im Buchbindergeschäft mit industrieller und handwerklicher Weiterverarbeitung von Printprodukten», sagt er, ohne bereits heute Details verraten zu wollen. Auf diese Weise wolle die Firma gerüstet sein für künftige Herausforderungen. «Wir kämpfen für die Arbeitsplätze hier in Schmitten.»

Teil wird an Dritte vermietet

Die Schumacher AG wird also von einer Liegenschaftsbesitzerin zur Mieterin. Das Unternehmen hat einzig den unbebauten Teil des Grundstücks als Landreserve zurückbehalten. Sie braucht aber nicht alle ihre ehemaligen Räumlichkeiten. Etwa ein Drittel des 18 000 Quadratmeter grossen Geländes vermietet sie weiter. Ein Drittmieter ist bereits eingezogen. Um wen es sich handelt, wollte Philipona den FN nicht sagen.

Rückblick

Kanton trat vom Kauf zurück

Es sah auf den ersten Blick nach einem guten Geschäft für beide Seiten aus: Im September 2016 kündigte der Kanton Freiburg an, die Liegenschaft der Schumacher AG in Schmitten zu kaufen. Als Kaufpreis waren 20,2 Millionen Franken festgelegt worden, weitere 11 Millionen Franken wollte der Kanton für den Umbau der Räumlichkeiten in ein Lager für Kulturgüter investieren. In einer ersten Phase beurteilte der Kanton die Liegenschaft als geeignet. Später stellte sich heraus, dass einige Böden nicht dazu geeignet waren, die hohen Lasten eines solchen Lagers zu tragen. Der Kanton trat deshalb im September 2017 vom Kauf zurück. Die Schumacher AG hatte fest mit dem Deal gerechnet und einen Teil des erwarteten Erlöses bereits investiert oder verplant. Das Unternehmen machte Schaden in Millionenhöhe geltend. Den genauen Betrag wollte Raoul Philipona, Verwaltungsratspräsident der Schumacher AG, auch gestern nicht ­nennen. «Es ist ein erheblicher Betrag, keine Bagatelle», sagt er. Bis jetzt hätten die Verhandlungen mit dem Kanton noch zu keiner Lösung geführt. Das Unternehmen warte noch «auf eine annehmbare Offerte». «Wir sind weiterhin offen und gesprächsbereit», so Philipona. In der Medienmitteilung nennt Schumacher den gerichtlichen Weg als Option. «Das ist nicht unsere Wunschlösung. Es geht nicht um eine Revanche, aber um eine Wiedergutmachung des erlittenen Schadens.»

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