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Die Schweizerische Nationalbank bleibt Gefangene ihrer eigenen Politik

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Weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) derzeit kaum eine Chance hat, aus ihrer Wechselkurspolitik auszusteigen, kann sie die Leitzinsen nicht anheben, bevor dies auch die Europäische Zentralbank (EZB) tut. Die überschäumende Entwicklung am hiesigen (Wohn-)Immobilienmarkt hätte allerdings schon lange ein behutsames Anheben der Zinsen erfordert.

Auf einem anderen Blatt steht freilich geschrieben, wie die SNB in absehbarer Zeit von ihrer Wechselkursuntergrenze von 1.20 Franken zum Euro wegkommt. Vom Herbst 2011 bis zum Sommer 2012 musste sie zur Verteidigung der Untergrenze insgesamt für rund 440 Milliarden Franken Devisen aufkaufen, was ihre Bilanz massiv aufblähte. Immerhin hat die Kursuntergrenze seit Sommer 2012 ohne weiteres Zutun der SNB gehalten.

Loslassen kann die SNB die Untergrenze derzeit jedoch kaum. Auch Verkäufe ihrer enormen Euro-, US-Dollar- und weiterer Devisenbestände scheinen derzeit kaum möglich, denn diese würden den Franken-Kurs wohl umgehend ansteigen lassen.

Wenn die SNB die Untergrenze explizit aufgäbe und es in Europa auch nur ansatzweise zu einer erneuten Eskalation der Schuldenkrise käme, würde der Euro wohl unter 1.20 Franken fallen und die SNB hätte enorme Bewertungsverluste zu gewärtigen.

«Solidarbeitrag» für Euro

Dieses Szenario würde die kantonalen Finanzdirektoren alles andere als freuen. Der Ausfall der jahrelangen SNB-Ausschüttungen scheint in einzelnen Kantonen schon jetzt eine Trendwende bei den Steuersätzen einzuläuten. So gesehen bezahlen wir Schweizer Steuerzahler auch unseren «Solidarbeitrag» zur Stützung des Euros – über die SNB, welche wegen ihres Versprechens, notfalls unbegrenzt Euros bei 1.20 Franken zu kaufen de facto als nach oben unlimitierter Euro-Rettungsschirm fungiert.

Das wohl einzige Szenario, in dem die SNB ohne Probleme aus ihrer Wechselkurspolitik aussteigen kann, ist ein kräftiger Wachstumskurs in Europa mit einer nachhaltigen Überwindung der Schuldenkrise. In einem solchen Umfeld könnte die EZB bald die Zinsen anheben und die Investoren würden wieder verstärkt nach Euro fragen. Der Wechselkurs könnte dann ohne Weiteres in Richtung 1.30 ansteigen und die SNB mit einem behutsamen Abbau ihrer Devisenreserven unter Umständen beträchtliche Gewinne realisieren. Aber eben: Alles hängt vom weiteren Verlauf von Wachstum und Schuldenkrise in Europa ab, und diese geben wenig Anlass zur Zuversicht. Zumindest bis 2017 ist derzeit noch keine Zinserhöhung der EZB am Horizont absehbar.

Anleger im Tränental

Für eher defensiv ausgerichtete Schweizer Anlegerinnen und Anleger stellt somit das weiterhin extreme Tiefzinsumfeld eine enorme Herausforderung dar. Die Verfallsrendite auf einer fünfjährigen Eidgenossenanleihe liegt bei erbärmlichen 0,16 Prozent.

In diesem Umfeld bleibt weiterhin kaum eine andere Möglichkeit, als einem Portfolio fein dosiert alternative Renditequellen beizumischen. Es können dies als Substitute für Staatsanleihen zum Beispiel Unternehmensanleihen sein. Ausserdem kommen Anlagen in alternativen Anlageklassen wie Immobilien oder auch Hedgefonds infrage.

Aktien als Alternative

Abgesehen von den erwähnten Anleihenalternativen bleiben dem Anleger nur noch Aktien, um längerfristig eine höhere Rendite zu erzielen. Wir sehen für die kommenden Monate weiterhin leichtes Aufwärtspotenzial für die Aktienmärkte. Mit einem überdurchschnittlichen Gewinnwachstum und attraktiven Kapitalrenditen überzeugen derzeit insbesondere die mittelgross kapitalisierten Unternehmen. Wir bevorzugen deshalb Mid Caps gegenüber Large Caps. Auch nachhaltige Dividendenzahler mit stetig steigenden Dividenden bleiben attraktiv.

Der Autor

Olivier Schmutzist Vizedirektor und Kundenberater bei der UBS Freiburg im Bereich Wealth Management.

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