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Die schweizerischste aller Hochschulen

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Die schweizerischste aller Hochschulen

Uni-Rektor Urs Altermatt zeigt verblüffende Entwicklungen auf

Die Universität Freiburg muss sich mit ihrem Markenzeichen «Zweisprachigkeit» klarer profilieren. Dies forderte Rektor Altermatt an einem Vortrag anlässlich der Generalversammlung des Hochschulvereins. Der Stadt Freiburg legte er nahe, zum Ruf ihrer guten Lebensqualität Sorge zu tragen.

Von WALTER BUCHS

Das Bild, das sich viele Leute von der Universität Freiburg machen, entspricht sehr oft nicht mehr der Realität. Dies betrifft unter anderem ihre Grösse oder die zahlenmässige Bedeutung der Theologie-Studierenden. Der Historiker Urs Altermatt, seit dem 15. März Rektor der Universität, nutzte die Jahrestagung des Hochschulvereins vom Wochenende, um ein aktuelles Bild der Freiburger Hochschule zu zeichnen.

Mittelgrosse Universität

Seit den 60er Jahren hat die Universität Freiburg ein explosives Wachstum erfahren und gleichzeitig hat sich die Gewichtung innerhalb der Fakultäten verändert. Mit ihren bald 10 000 Studierenden liegt die Freiburg Hochschule heute zahlenmässig auf dem sechsten Rang der zwölf Schweizer Universitäten, noch vor Basel. Das Hauptverdienst für das Wachstum kommt der Philosophischen und der Juristischen Fakultät, neu auch dem Departement für Gesellschaftswissenschaften zu. Gleichzeitig ist das Gewicht der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Theologischen Fakultät prozentual zurückgegangen. Während in den 1930er Jahren noch die Hälfte aller Studenten Theologie studierte, sind es heute noch fünf Prozent.

Rektor Altermatt stellte fest, dass die Universität Freiburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Bildungsstätte der Schweizer Katholiken war. Mit der weitgehenden Auflösung des katholischen Milieus habe sich eine Entkonfessionalisierung auch der Universität ergeben. Während der Anteil der Studierenden aus den alten Sonderbundskantonen (inkl. Freiburg) im Studienjahr 1970/1971 noch knapp 60 Prozent betrug, ist er im Jahr 2000/2001 auf 47,5 Prozent gesunken.
Gleichzeitig hat, so Urs Altermatt weiter, der Anteil Studierender aus mehrheitlich protestantischen Kantonen markant zugenommen. So jener aus dem Kanton Bern, von 3,2 Prozent im Jahr 1955/1956 auf heute 16,7 Prozent. Freiburg sei heute die «schweizerischste» aller Universitäten, da fast drei Viertel aller Studierenden nicht aus dem Standort-Kanton kommen.

Internationalität wieder stärken

Neben der Katholizität war auch die Internationalität ein Identität stiftendes Element in den ersten Jahrzehnten der Freiburger Hochschule. Noch heute stammen mehr als ein Drittel der Professoren aus dem Ausland. Doch ist der Anteil der Studierenden aus dem Ausland von 70 Prozent im akademischen Jahr 1910/11 auf 40 Prozent im Jahr 1960/61 auf heute noch 15 Prozent zurückgegangen. Auch gesamtschweizerisch gesehen ist dies ein kleiner Anteil.

«Wir müssen die verlorene Position auf internationaler Ebene wieder aufholen», forderte Rektor Altermatt. Die stärkere Profilierung als zweisprachige, multikulturelle Universität sei ein wichtiges Mittel auf diesem Weg.

Schliesslich zeigte Urs Altermatt vor den Mitgliedern und Gästen des Hochschulvereins auf, dass sich die sprachliche Zusammensetzung an der Uni Freiburg durch Stabilität auszeichnet. Die Deutschsprachigen machen seit den 70er Jahren immer gut 50 Prozent aus, und die Italienischsprachigen stellen heute knapp 8 Prozent der Studierenden. Der Anteil der Französischsprachigen stieg von 26,9 Prozent im Jahr 1975/1976 auf 30,4 Prozent im Jahr 2001/2002, nachdem ihr Anteil in der Zwischenzeit (1990/
1991) auf 20,5 Prozent gesunken war.
HSV wählt eine Präsidentin

An der Generalversammlung des Hochschulvereins (HSV) am Samstagmorgen in den Räumen der Universität ist der Walliser Jean-Bernard Favre nach neun Amtsjahren als Präsident zurückgetreten. An seiner Stelle wurde die 54-jährige Freiburger Juristin Mireille Kurmann-Carrel, die heute in Luzern wohnt, gewählt. Sie ist Rechtsberaterin der Frauenzentrale in Luzern und Übersetzerin bei der Finanzdirektorenkonferenz.

In ihren Antrittsworten erinnerte die neue Präsidentin daran, dass sich der Hochschulverein bereits vor einiger Zeit dafür engagiert hat, die notwendigen Mittel für die Schaffung eines Weiterbildungszentrums zu finden. Im Moment, wo dieses Projekt aktuell wird, beteuerte sie, dass der HSV das Versprechen auch einlösen wolle.

Die von gut 40 Personen besuchte Generalversammlung wählte zwei weitere Vorstandsmitglieder. Die Heilpädagogin Iria Gut-Rickenmann, Luzern, ersetzt Lea Korner. Als Vertreter des Kantons Jura wurde Fabien Crelier, Delsberg, gewählt. Er ist Erster Sekretär der Staatskanzlei seines Kantons.

Stadtammann Dominique de Buman erinnerte in der Begrüssungsansprache daran, dass sich die Universität Freiburg künftig mehr als bisher dafür einsetzen müsse, ihren Platz im schweizerischen Hochschulwesen zu behaupten. Dabei müsse sie aber keineswegs ihre traditionelle Identität und die damit verbundenen Konventionen aufgeben.

Als Verein der Ehemaligen und Freunde der Universität zählte der Hochschulverein Ende 2002 3279 Mitglieder. Neben der Sicherstellung des Kontakts der Universität mit den Ehemaligen fördert er verschiedene Projekte und stellt damit punktuelle Hilfeleistungen sicher. Die Hilfe gilt auch bedürftigen Studenten. Um den Ausbau der Tätigkeiten zu finanzieren, wurden am Samstag die Mitgliederbeiträge angepasst. wb

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