Autor: «Die Suva senkt erneut die Prämien» – FN vom 18. Juni 2011
Im Vergleich zu vielen Pensionskassen und vor allem im Vergleich zu den Krankenversicherern konnte die Suva letzte Woche ein ausgezeichnetes Jahresergebnis 2010 bekannt geben: Gewinnsteigerung von 188,2 auf 244,4 Millionen Franken, Erhöhung des Deckungsgrades auf 121 Prozent, Rendite auf den Kapitalanlagen 5,6 Prozent. Dank dieser Resultate kann die Suva zum fünften Mal in Folge die Prämien senken, im kommenden Jahr um sieben Prozent in der Berufs- als auch in der Nichtberufsunfallversicherung.
Als halbstaatliche Unfallversicherungsanstalt ist die Suva bezüglich Resultate im Vergleich zu den über 80 privaten Krankenversicherern ein Musterbeispiel. Jahr für Jahr steigen nämlich die Krankenkassenprämien. Nicht umsonst kommen selbst Befürworter einer liberalen Marktwirtschaft je länger, je mehr zur Ansicht, dass der freie Markt und der Wettbewerb im Gesundheits- und Krankenwesen in der Vergangenheit versagt haben. Franz Steinegger, langjähriger Präsident der FDP Schweiz und Präsident der Suva, hat bereits gegen Ende des Jahres 2009 in einem Interview im «Tages-Anzeiger» für die Grundversicherung eine Einheitskasse nach dem Vorbild Suva empfohlen. Wäre nicht eine bessere Transparenz gewährleistet, wenn die Krankenversicherer neben Grundversicherungen nicht gleichzeitig auch noch Zusatzversicherungen anbieten dürften? Verwunderlich ist, dass sich in erster Linie die Krankenversicherer dagegen wehren. Mit ganz gezielten innovativen und präventiven Massnahmen hat die Suva in den vergangenen Jahren bewiesen, dass Effizienzsteigerungen möglich sind! Warum sollte dies mit einer Einheitskasse bei der Krankengrundversicherung nicht auch möglich sein?
Joseph Zosso, Schmitten
