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«Die totale Aufopferung der Angehörigen bringt niemandem etwas»

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Autor: karin aebischer

Seit April 2007 bietet sich pflegebedürftigen Betagten die Möglichkeit, einen oder mehrere Tage pro Woche betreut von geschultem Pflegepersonal im Tagesheim St. Wolfgang zu verbringen. Das Angebot hat zum Ziel, den Heimeintritt der Betagten hinauszuzögern oder gar zu verhindern.

Schwellenängste abbauen

Nach knapp zwei Jahren wurde nun entschieden, das Pilotprojekt Tagesheim weiterzuführen und die Betagten ab dem 5. Januar nicht mehr nur an drei, sondern an fünf Tagen pro Woche zu empfangen. «Das Bedürfnis ist schon lange da. Doch es mussten auf Seiten der Angehörigen und der Betroffenen zuerst Schwellenängste abgebaut werden», sagt Johannes Martz, Geschäftsführer der Stiftung St. Wolfgang.

Gerade für die Angehörigen pflegebedürftiger Betagter sei das Angebot des Tagesheims während der Woche ein wichtiges Fenster, um Kräfte zu tanken. «Ich staune immer wieder, was Angehörige alles für Lasten tragen. Dies wird in unserer Gesellschaft viel zu wenig gewürdigt», unterstreicht Martz. Viele Angehörige seien psychisch am Anschlag. «Die totale Aufopferung der Angehörigen bringt niemandem etwas. Am Schluss gibt es nur Verlierer», betont er. Deshalb sei es wichtig, Strukturen wie das Tagesheim zu nutzen.

Sechs bis zehn Personen verbringen jeweils den Tag in St. Wolfgang. Dort trinken sie Kaffee, tauschen sich aus, bereiten das gemeinsame Mittagessen zu, spielen und plaudern. «Kein Tag gleicht dem anderen», sagt Martz.

Das mache auch die Dynamik des Tagesheims aus. «Die Anzahl Besucher kann kurzfristig ändern. Wir kämpfen ständig um eine gewisse Konstanz». Dieser unstete Betrieb sei nur mit einem Pflegeheim im Rücken möglich. «So können wir falls nötig Verstärkung anfordern». Nach anfänglichen Tagen mit wenig Besuchern habe man nun eine Frequenz erreicht, die den optimistischen Erwartungen entspreche. «Unsere Stiftung ist nicht primär gewinnorientiert, trotzdem darf man den Betrieb nicht um jeden Preis führen und muss innerhalb des Systems die Wirtschaftlichkeit suchen», erläutert er.

Die Grösse eines Betriebes sei im Gesundheitswesen etwas Entscheidendes. Für die Stiftung St. Wolfgang ist ihr Leitsatz «Ein Heim – drei Standorte» das Mittel zur Wirtschaftlichkeit. Johannes Martz leitet als Geschäftsführer die Heime Schmitten, Flamatt und Düdingen. «Der Standort des Tagesheims bleibt bis auf weiteres in St. Wolfgang. Längerfristig muss diese Struktur jedoch an ein Heim angekoppelt werden», führt er aus. Dies enstpreche auch der Idee der Pflegezentren, die man in Bösingen und Überstorf bauen wird. «Ab einer gewissen Grösse des Verbundes wird es dann wieder zu anonym und träge und damit unter dem Strich auch nicht mehr wirtschaftlich», warnt er auch.

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