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«Die Unterschiede machen die Uni reich»

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Autor: Mireille Rotzetter

«Universität Freiburg – Zweisprachige Universität» lautet der Titel des Leitbildes der Alma Mater in Freiburg. Die Zweisprachigkeit Deutsch-Französisch zeichnet die Universität Freiburg aus und macht sie einzigartig im Schweizer Vergleich. Was aber bedeutet die Zweisprachigkeit für den Studienort konkret?

Zweisprachige Angebote

«Einige Studienbereiche, wie zum Beispiel Zeitgeschichte, bieten wir in beiden Sprachen vollständig an. Dort kann das Studium zweisprachig absolviert werden, muss aber nicht. In anderen Bereichen, beispielsweise in der Kunstgeschichte und der Archäologie, ist das Angebot nur zweisprachig», sagt Thomas Hunkeler, Vize-Rektor und Zuständiger für die Sprachenpolitik an der Universität.

Wer mindestens 40 Prozent des Studiums in der anderen Sprache absolviert, erhält im Diplom den Vermerk «zweisprachig». «Es reicht nicht, einige Kurse in der anderen Sprache zu belegen», so Hunkeler. Eine Regelung sei wichtig, da sich künftige Arbeitgeber auf die Angabe im Diplom verliessen.

Kulturelle Offenheit

Zweisprachig zu studieren erfordert von den Lernenden einiges. «Auch Arbeiten und Prüfungen müssen in der anderen Sprache geschrieben werden», erklärt der Vize-Rektor. Er weist aber darauf hin, dass man nicht zweisprachig sein müsse, wenn man zu studieren beginne. «Man wird zweisprachig mit der Übung.» Was diese Art des Studiums hingegen erfordere, sei die Bereitschaft, sich auf die andere Sprache einzulassen und sich kulturell zu öffnen. «Diese Offenheit zeichnet die Freiburger aus und macht sie erfolgreich, wie sich in der Politik zeigt», sagt Hunkeler. Momentan studiert ein Drittel der Immatrikulierten an der Universität Freiburg auf Französisch, ein Drittel auf Deutsch und ein Drittel zweisprachig. Hunkeler weist darauf hin, dass nicht alle Dozierenden, die in einem zweisprachigen Bereich lehren, auch zweisprachig sind. «Es erfordert aber Verständnis und Aufmerksamkeit für die Anderssprachigen.»

Die Zweisprachigkeit bedeutet einen administrativen Aufwand: alle Reglemente sind zweisprachig vorhanden, E-Mails werden in beiden Sprachen verfasst. Dennoch kann es vorkommen, dass sich beispielsweise ein Student mit einem deutschen Mail an sein Dekanat wendet und eine Antwort auf Französisch erhält. «Wenn das Dekanat insgesamt zweisprachig ist, heisst es nicht, dass jede Sekretärin das auch ist», erklärt Hunkeler.

Essenz der Uni Freiburg

Ebenfalls ist die Homepage der Universität nicht komplett zweisprachig, und die Uni besitzt kein eigenes Übersetzungsbüro. «Die Zweisprachigkeit ist ein riesiger Vorteil», sagt Hunkeler, «aber sie ist nicht gratis zu haben.» Er gibt zu bedenken, dass in einer idealen Welt alles in beiden Sprachen vorhanden wäre, dass dies in der Realität aber unmöglich sei. Auf die Frage, ob Hunkeler Mentalitätsunterschiede zwischen den beiden Sprachgruppen spüre oder ob er Klischees bewahrheitet sehe, antwortet er: «Natürlich gibt es Unterschiede. Aber diese machen die Universität reich.» Es sei die Essenz der Universität Freiburg, von diesem Reichtum zu profitieren und so zu lernen, andere Sprachen und andere Gruppen zu respektieren.

Dossier Zweisprachigkeit: www.freiburger-nachrichten.ch.

Die Universität Freiburg ist die einzige in der Schweiz, an der gleichzeitig in Deutsch und in Französisch studiert werden kann.Bild Aldo Ellena/a

Studium:Am Anfang schwierig

Jérôme Schneuwly aus Heitenried hat im Herbst sein Biologiestudium an der Universität Freiburg begonnen. «Biologie kann man nur zweisprachig studieren», sagt der 21-Jährige. Im ersten Semester habe es mehr Kurse auf Französisch gegeben, jetzt sei das Verhältnis ausgeglichen. Die Zweisprachigkeit gestalte sich unterschiedlich. «Gewisse Kurse sind ganz einsprachig, in anderen gibt es jeweils eine kurze Zusammenfassung in der zweiten Sprache, und gewisse Kurse werden je zur Hälfte in beiden Sprachen gehalten», sagt Schneuwly. Die Prüfungen könnten in beiden Sprachen absolviert werden.

Jérôme Schneuwly sagt, dass das Französisch am Anfang schwierig gewesen sei, er sich aber schnell daran gewöhnt habe. «Schliesslich war die Sprache kein Hindernis mehr, meine beste Note habe ich in einem Fach erzielt, das auf Französisch gehalten wurde.» Mittlerweile gebe es bestimmte Wörter, die er nur auf Französisch kenne. Er erzählt, dass unter den Studenten oft französisch gesprochen werde. «Es gibt aber auch viele Französischsprachige, die sich bemühen, Deutsch zu sprechen.» mir/Bild zvg

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