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Die Wahl ist geschafft: 10 Dinge, die Sie über Susanne Wille wissen sollten

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Jetzt ist es klar: Susanne Wille, frühere Fernsehmoderatorin und derzeit Kulturchefin beim Schweizer Radio und Fernsehen, wird neue Generaldirektorin der SRG. Sie wurde von der Delegiertenversammlung einstimmig gewählt.

Susanne Wille wird ihre neue Stelle am 1. November antreten, allerdings werde sie sofort in die strategischen Schlüsselprojekte eingebunden, verkündet Jean-Michel Cina, Verwaltungsratspräsident an der Medienkonferenz. «Ich übernehme diese neue Funktion, Aufgabe und Verantwortung in vollem Bewusstsein über die anstehenden Herausforderungen», sagt Susanne Wille zu ihrer Wahl.

Eine zentrale Aufgabe werde sein, die SRG zu verändern. «Ich setze mich ein für eine SRG die zuhört, die nah bei den Menschen ist, mit der man sich identifizieren kann.» Sie setze sich ein für eine SRG, die weiss, woher sie kommt, wofür sie steht und die bereit ist sich zu verändern, sagt Wille zu ihrer Wahl. Für die Zukunft findet die neue Direktorin klare Worte: Man müsse heute schon an übermorgen denken, um morgen noch relevant zu sein.

Ihre ersten journalistischen Schritte

Bereits mit zwölf Jahren wollte Susanne Wille Journalistin werden. Trotzdem sagt die Frau mit dem makellosen Lebenslauf, dass sie ihre Karriere nie so genau geplant habe. Als Studentin arbeitete sie als Flight Attendant bei der Swissair und bereiste schon damals mit neugierigem Reporterblick die Welt. Ihre Journalistinnenkarriere startete sie als freie Mitarbeiterin bei der «Aargauer Zeitung». 1999 wechselte sie für eine Festanstellung zum Regionalsender Tele M1, wo sie sich anfänglich gegen das Moderieren sträubte, den Job dann aber so gut machte, dass sie bereits ein Jahr später beim Schweizer Fernsehen eine Anstellung bekam.

Ihre Karriere beim SRF

Ab Januar 2001 war die studierte Historikerin und Anglistin während zehn Jahren Moderatorin und Reporterin für «10 vor 10». Danach wurde sie Bundeshauskorrespondentin, Reporterin und Moderatorin für die «Rundschau». Parallel bildete sich Wille in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology IT in Digitalstrategien und Change Management weiter. 2017 übernahm sie eine Doppelfunktion mit strategischen Aufgaben in der Newsorganisation und der Moderation für «10 vor 10». Seit Juni 2020 ist Wille Leiterin der Abteilung Kultur beim Schweizer Radio und Fernsehen und Mitglied der Geschäftsleitung.

Ihre Auftritte

Im Gegensatz zu anderen SRF-Aushängeschildern hielt sie sich mit externen Moderationen zurück. Sie beschränkte sich auf zwei nationale Top-Events: Das Swiss Economic Forum in Interlaken, an dem sich das Who’s who der Schweizer Wirtschaft trifft, das Swiss Media Forum in Luzern, wo die Medien- und Kommunikationsbranche zusammenkommt, und vereinzelt moderierte sie auch Diskussionsrunden am Weltwirtschaftsforum in Davos. Dabei kommt Wille ihr Sprachtalent zugute. Die 50-Jährige beherrscht Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch und führte bereits Interviews in diesen Sprachen, schreibt das SRF.

Ihre Herkunft und Familie

Aufgewachsen ist Susanne Wille im aargauischen Villmergen. Sie ist das mittlere Kind, die Eltern sind beide Pädagogen. Wille hat anderes vor. Studiert Journalismus, Geschichte und Anglistik. An den Unis in Freiburg, Zürich und Edinburgh. Die Liebe findet sie am Arbeitsplatz: Wille ist mit dem ehemaligen Tagesschau-Moderator Franz Fischlin verheiratet. Das Paar hat drei Kinder im Teenageralter. Fischlin bringt zudem zwei Kinder aus einer früheren Beziehung mit in die Patchwork-Familie, die im Aargau lebt.

Ihre Führungserfahrung

Dass sie erst seit vier Jahren eine Führungsfunktion ausübt, war im Wahlverfahren für die Generaldirektion ein Handicap. Wille wurde im Juni 2020 Leiterin der SRF-Abteilung Kultur. Mit Weiterbildungen machte sie das Erfahrungsdefizit wett. Sie erwarb am Management-Institut IMD in Lausanne einen Master of Business Administration (MBA). Vielleicht trägt das dazu bei, dass sie intern, wie es heisst, oft inhaltsarme Managementphrasen verbreite. Gelobt wird hingegen, dass sie eine Chefin sei, die gut zuhören könne und die Mitarbeitenden ernst nehme.

Ihre Konkurrenz

Susanne Wille wird am Leutschenbach als «Ziehtochter» der SRF-Direktorin Nathalie Wappler bezeichnet. Wille stieg unter Wappler zur Kulturchefin auf. Nun waren die beiden Konkurrentinnen um die Position als SRG-Generaldirektorin – wobei Wappler später erklärte, dass sie sich nicht für das Amt beworben habe. Vier Frauen galten am Anfang als aussichtsreiche Anwärterinnen auf die Nachfolge von Gilles Marchand: Susanne Wille, Nathalie Wappler, Ladina Heimgartner von Ringier sowie Larissa Bieler von Swissinfo. Wappler, Heimgartner und Bieler erklärten früher oder später öffentlich ihr Desinteresse. Es blieb nur Wille.

Ihr grösster Trumpf

Wille ist stark in der Kommunikation. Sie bereitet sich gründlich auf ihre Auftritte vor und kennt auch die Details der Themen, über die sie spricht. Als erfahrene Fernsehmoderatorin weiss Wille, wie man in der Öffentlichkeit kommuniziert. Sie kann komplizierte Sachverhalte anschaulich erklären und wirkt verbindlich. Wille ist eine begabte Netzwerkerin; sie schafft es, Gesprächspartner für sich einzunehmen. Als Kulturchefin von SRF lancierte sie mehrere Serien, die beim Publikum gut ankamen – zum Beispiel «Tschugger».

Ihre grösste Schwäche

Beim Schweizer Fernsehen war Susanne Wille damit beauftragt, den Newsroom zu reorganisieren. Sie stellte sich dermassen umständlich an, dass ihr die Aufgabe entglitt. Auch die Organisation der Kulturabteilung in Basel gilt nicht als Meisterstück: Kleine Teams mit jeweils einem sachlichen Verantwortlichen sowie einem Teamleiter – wobei es Co-Leitungen gibt. Das führt dazu, dass eine elfköpfige Gruppe bis zu vier Vorgesetzte hat. Kritiker halten ihr vor, dass das SRF-Kulturprogramm unter ihrer Führung allzu seicht geworden sei.

Ihre wichtigste Aufgabe

Die SRG und das Schweizer Fernsehen haben schon mehrmals grössere Einsparungen angekündigt. Die Zahl der Vollzeitstellen ist im vergangenen Jahr aber in jeder einzelnen Unternehmenseinheit der SRG angestiegen, auf insgesamt 5703. Susanne Wille muss zeigen, dass der öffentliche Rundfunk fähig ist, Einsparungen vorzunehmen. Medienminister Albert Rösti rückt kaum von seinem Plan ab, die Haushaltabgabe von 335 auf 300 Franken zu senken. Dramatisch sind die Folgen für die SRG nicht. Aber immer noch mehr Leute zu beschäftigen, das geht künftig nicht mehr.

Ihre grösste politische Herausforderung

Wahrscheinlich im Jahr 2026 befinden die Schweizer Stimmberechtigten über die 200-Franken-Initiative der SVP. Eine Annahme würde für die SRG tiefe Einschnitte bedeuten. Generaldirektorin Wille muss im Abstimmungskampf dem Stimmvolk erklären, warum aus ihrer Sicht 200 Franken für den Rundfunk zu wenig sind – und so dazu beitragen, dass die Vorlage abgelehnt wird. Gut für die SRG wäre es auch, wenn sich das Verhältnis der Unternehmensspitze zu Medienminister Albert Rösti entspannen würde. Der SVP-Magistrat hat kein Gehör für die ständigen Klagen der Rundfunk-Verantwortlichen.

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