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Die zwei neuen Leader als Favoriten

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Autor: Frank stettler Und matthias Fasel

Michael Nydegger ist in diesem Frühjahr in beneidenswerter Form. Siege beim Waadtländer Kantonalen – sein erster Erfolg an einem Kranzfest – und beim Regionalfest in Rolle unterstreichen dies. «Beim Waadtländer Kantonalen lief alles perfekt für mich, zudem hatte ich das nötige Tagesglück. Mit dem gewonnen Selbstvertrauen konnte ich auch in Rolle frei antreten.» Die Lockerheit Nydeggers kommt nicht von ungefähr.

Nach Verletzung ohne Druck

Am 6. Juni 2010 zog sich der 25-jährige Eidgenosse – er holte sich den Kranz 2007 in Aarau – aus Oberschrot beim Mittelländischen auf dem Gurten einen Kreuzbandriss, einen Innenbandriss und ein ausgehängtes Kniegelenk zu. «Deshalb stand ich zu Saisonbeginn nicht unter Druck. Ich habe im Winter gut trainiert, einen soliden Aufbau gemacht. Wichtig ist für mich, dass das Knie hält. Alles andere ist eine Zugabe», so Nydegger. «Mein erstes Schwingfest in Kerzers war eine gute Hauptprobe. Alles lief glatt und ich stand zusammen mit zwei anderen an der Spitze der Rangliste.»

Mit der schweren Verletzung hatte sich der nunmehr mit 24 Kränzen ausgezeichnete Nydegger vor Jahresfrist relativ schnell abgefunden: «Klar, die ersten Wochen macht man sich schon so seine Gedanken, zumal es das Jahr des Eidgenössischen war. Ich habe die Verletzung dann aber ziemlich schnell akzeptiert. Ich wusste, dass es einen gescheiten Aufbau braucht, und habe entsprechend Vollgas gegeben.»

Heute ist Nydegger, der sein Studium zum Maschinenbau-Ingenieur abgeschlossen hat, wieder voll im Geschäft und nach seinen letzten Erfolgen am Kantonalen Schwingfest in Marly der Gejagte. «Ob ich einer der Favoriten bin, müssen andere beurteilen. Ich setze mich jedenfalls nicht unter Druck und nehme einen Gang nach dem anderen. Diesbezüglich hat sich nichts geändert. Meine Einstellung ist immer noch dieselbe.»

Hanspeter Pellets Erbe

Geändert hat sich indes, dass Nydegger und Co. nach dem Rücktritt von Hanspeter Pellet mehr im Rampenlicht stehen. «Er hat sicher eine Lücke hinterlassen, die wir nicht so einfach schliessen können. Hanspeter war eine Persönlichkeit, ich bin eine andere. Deshalb mache ich mir keine Gedanken, ihn ersetzen zu wollen.»

Das grosse Ziel der Schwinger ist in diesem Jahr das Unspunnenfest in Interlaken. «Dieser Saisonhöhepunkt ist noch weit weg. Ich denke jeweils nur ans nächste Fest. Es ist so schnell etwas passiert und man muss seine Träume begraben.» Die Vergangenheit hat gezeigt: Nydegger weiss, wovon er spricht.

Mission Titelverteidigung für Stefan Zbinden

Der zweite Eidgenosse in Marly ist Stefan Zbinden. Der 33-Jährige ist der Titelverteidiger, hat das Kantonale bereits dreimal gewonnen und gehört damit zu den Favoriten. Daran ändert auch nichts, dass er zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Vor rund einem Monat holte sich der Automechaniker beim Schwingen eine Nasen- und bei der Arbeit eine Fussgelenkverletzung. «Da kam gerade alles zusammen. Aber seit zwei Wochen kann ich wieder normal trainieren. Da ich zuvor eine sehr gute Vorbereitung hatte, fühle ich mich absolut bereit.» Dass mit ihm durchaus zu rechnen ist, hat er in der noch jungen Saison bereits gezeigt, zum Beispiel beim Waadtländer Kantonalen, als er im zweiten Rang klassiert war.

Sein Ziel für das Freiburger Kantonale lautet, einen Kranz zu holen. Aber natürlich hätte er nichts gegen einen vierten Titel einzuwenden. «Aber das wird sicher nicht leicht. Mindestens fünf der Gäste sind zwar vom Namen her nicht bekannt, aber allesamt gute Schwinger. Und dann ist natürlich noch Michael Nydegger, der momentan sehr gut in Form ist.» Unter den Gästen aus dem luzernischen Rottal sind zwar keine Eidgenossen, aber fünf Kranzschwinger.

Ungewissheit schwingt mit

Das Kantonale gehört zu den Höhepunkten im Schwingkalender Zbindens. Ein weiterer ist das Bergkranzfest am 13. Juni auf dem Stoos. «Das ist der einzige wichtige Kranz, der mir noch fehlt.» Doch wenn Zbinden von Saisonplanung und Saisonzielen spricht, spricht immer auch ein bisschen Ungewissheit mit. Denn seine Frau ist hochschwanger. Der voraussichtliche Geburtstermin liegt ganz in der Nähe des Bergkranzfestes.

Das sportliche Saisonhighlight ist dann auch für Zbinden das Unspunnenfest. «Klar, das findet nur alle sechs Jahre statt und ist deshalb für jeden Schwinger etwas Besonderes.»

Auf nationaler Ebene gehört er dieses Jahr nach dem Rücktritt von Hanspeter Pellet erst recht zu den Aushängeschildern des schwächelnden Südwestschweizer Verbandes. Über das zusätzliche Rampenlicht macht er sich keine grossen Gedanken. «Mein Name war schon immer Zbinden. Hanspeter Pellet war einzigartig. Aber auch ich hatte zuvor schon vieles erreicht. Aber es ist schon so, dass man das nicht immer gesehen hat, weil Pellet halt sehr erfolgreich war.»

Zbinden selbst denkt noch nicht an einen Rücktritt. «Dieses Jahr will ich jedenfalls noch voll angreifen. Und eigentlich habe ich es auch nächstes Jahr vor.»

Nach dem Rücktritt von Hanspeter Pellet sind Michael Nydegger (l.) und Stefan Zbinden (r.) die bösesten Freiburger.Bilder Aldo Ellena/a

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