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Diesen Menschen hilft sonst niemand

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Autor: Fahrettin Calislar

Über mangelnde Arbeit können sich die Mitarbeiter des Vereins Fri-Santé nicht beklagen. Morgen werden die Verantwortlichen den Mitgliedern anlässlich der Generalversammlung einmal mehr steigende Nachfragewerte vorlegen; der Bedarf nach den Dienstleistungen des Vereins – der sich weitgehend von Subventionen und Spenden finanziert – ist offensichtlich.

Fri-Santé, das sind zwei Programme unter einem Dach: der 2003 lancierte «Raum für Behandlungen» und die 2007 gestartete Aktion Grisélidis für die Betreuung von Prostituierten und Drogenabhängigen. Mit einem Kampagnenbus fahren die Mitarbeiterinnen zu ihren Klientinnen an deren Arbeitsorte.

Einzigartig in der Schweiz

Die Strassenarbeit sei – wie die Sprechstunden im Fri-Santé-Büro auch – wichtig, sagt Grisélidis-Leiterin Laurence Charrat Diop. Es gehe vor allem um die Reduktion der gesundheitlichen Risiken für Prostituierte bei der Ausübung ihres Berufs. «Wir arbeiten mit einer Bevölkerungsgruppe, die stigmatisiert und marginalisiert ist.» Ihr Verein sei der einzige, welcher sich der Sexarbeiterinnen annehme. Erst durch seine unermüdliche Arbeit sei ein Zugang zu den Frauen überhaupt möglich. Ausserdem habe das Team festgestellt, dass auch Passanten – unter ihnen viele Männer – an gesundheitlichen Informationen rund um die Sexualität interessiert sind. Sie hätten ihr Angebot deshalb ausgeweitet: «Das Programm ist einzigartig in der Schweiz.»

Beide Programme haben Prävention und Gesundheitsförderung im Fokus. Dazu gehört beispielsweise auch, dass der Grisélidis-Bus dazu dient, Kontakte zwischen Sexarbeiterinnen und Vertreterinnen anderer Fachinstitutionen wie dem Frauenraum herzustellen. Zudem arbeiten die beiden Fri-Santé-Teams bei Bedarf eng zusammen.

Freiburg ist innovativ

Im «Raum für Behandlung» erhalten Menschen, die sonst keinen Zugang dazu haben, eine professionelle Gesundheitsversorgung durch rund 30 Ärzte, die mit Fri-Santé zusammenarbeiten, und Medikamente zum Nulltarif. Die Klienten sind vor allem Sans-Papiers und zunehmend auch Menschen, die Probleme mit ihren Krankenkassen haben.

«Freiburg ist in diesem Bereich innovativ», sagt Leiterin Madelaine Christinaz stolz. Es sei schwierig, an diese Zielgruppe heranzukommen. «Sans-Papiers leben versteckt, sie kennen die Dienstleistungen des Gesundheitswesens nicht.» Deshalb habe Fri-Santé eine Informationskampagne in öffentlichen Bussen gestartet. «Unser wichtigster Auftrag – Zugang schaffen zur Gesundheitsversorgung für Menschen in prekären Verhältnissen – ist weiterhin dringend nötig», ist Christinaz überzeugt. Bisher konnte der Dienst durch zusätzliches Engagement aufrechterhalten werden, so Charrat. «Aber langfristig ist das keine Lösung. Es braucht mehr Personal und finanzielle Mittel, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.»

Der freie Zugang zu einem qualitativ hochstehenden Gesundheitswesen für Patienten, die in prekären sozialen Verhältnissen leben, ist das Ziel von Fri-Santé.Bild key/a

Fri-Santé: Die Türen sollen für alle offen bleiben

Die Zahl der Besucher im «Raum für Behandlungen» ist im Jahr 2011 um 20 Prozent auf über 200 gestiegen. Vor allem Frauen kamen, zunehmend aber auch Männer. Dazu erhielten über 200 Personen Informationen über das Gesundheitssystem.

Bei Grisélidis hat sich die Zahl der Besuche von Sexarbeiterinnen in den Sprechstunden mit 436 mehr als verdoppelt; über die Hälfte der Gespräche drehten sich um den Aufenthaltsstatus. Rund 1640 Kontakte verzeichneten die Mitarbeiterinnen im Bus an der Alten Brunnengasse, ein Anstieg von 53 Prozent. Gegen 80 Prostituierte waren das erste Mal bei Grisélidis. Mitarbeiterinnen des Vereins besuchten 121 Massagesalons.

Wegen der Zunahme der Arbeit wurde das Team schon aufgestockt. Für das Budget 2012 ist eine Zunahme um total 25 Stellenprozente vorgesehen. Das Budget für beide Programme hat einen Totalumfang von rund 443000 Franken.fca

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