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Drei Freunde auf den Spuren von Seefahrern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf eine Expedition der besonderen Art wagen sich drei Freunde aus dem Seebezirk. Sie beginnen in wenigen Tagen ihre Segelfahrt von Barcelona nach Neuseeland. Ihre Reise rund um die halbe Welt soll ein Jahr dauern.

Luca Comba, Lukas Sutter und Jérôme Siegrist haben sich zum Ziel gesetzt, während eines Jahres von Barcelona nach Neuseeland zu segeln. Nach fast zwölf Monaten Strapazen im Zusammenhang mit dem Kauf des Bootes und die folgenden Anpassungen und Reparaturen geht das Abenteuer für die drei Segler am 9. Oktober endlich los. Die FN haben Lukas Sutter vor der Abreise nach Barcelona zum Interview getroffen.

Lukas Sutter, bald gehen Sie nach Barcelona. Wie ist die Stimmung im Team?

Die Stimmung ist sicher angespannt. Trotzdem kommt langsam die Vorfreude und damit eine gewisse Lockerheit auf. Wir realisieren, dass unser Abenteuer näher kommt. Gerade in den letzten Wochen haben wir uns vielerorts verabschiedet, und ich merke, dass wir die Leute für ein Jahr nicht mehr sehen werden.

Ist alles parat?

Das kann man meines Erachtens nie sagen.

Kleine Baustellen gibt es immer. Wir sind jedoch gut vorbereitet.

Lukas Sutter
Segler

Am Sonntag werden wir nach Barcelona gehen und haben dort noch eine Woche eingeplant, um letzte Arbeiten zu erledigen. Am 9. Oktober planen wir, aus Barcelona auszulaufen.

Wie lief es im Sommer auf Ihrem Segeltörn zu den Balearen?

Wir mussten zwei Versuche starten. Beim ersten Versuch hat die Takelage des Segelschiffs nicht gehalten. Wir sind bei schwierigen Bedingungen losgesegelt und haben gemerkt, dass sich am Segel oben ein Metalldraht bewegt.

Ich wurde dann zum Mast hochgezogen, um die losen Teile zu fixieren. Es schleuderte mich hin und her, und mir wurde hundeelend.

Lukas Sutter
Segler

Nach der Rückkehr in den Hafen wurde die Montage besser befestigt, und wir starteten am nächsten Tag einen neuen Versuch. Nach ungefähr zwanzig Stunden konnten wir eine positive Bilanz ziehen. Das Erlebnis gab uns die Sicherheit, dass wir gut vorbereitet sind.

Hat man nicht immer das Gefühl, dass man noch etwas machen müsste?

Ganz sicher ist man nie. Wir werden sicher auch unterwegs wieder Anpassungen machen.

Wieso haben Sie sich für die Route nach Neuseeland entschieden?

Wir gehen grundsätzlich wegen dem Passatwind Richtung Westen. Dieser weht um den Äquator herum. Den Wind im Rücken zu haben, ist für uns angenehmer. Wir haben uns auch vorgenommen, ungefähr ein Jahr unterwegs zu sein: deshalb Neuseeland. Dort wollen wir nach der Reise unser Boot wieder verkaufen. Neuseeland hat einen guten Bootsmarkt, und wir hoffen, dass wir unser Segelschiff zeitig und zu einem guten Preis wieder loswerden. Wir gehen über Gibraltar und die Kanaren über den Atlantik in die Karibik. Danach weiter nach Kolumbien, über den Panamakanal in den Pazifik und über Französisch-Polynesien nach Neuseeland.

Sie planen also noch Zeit in Neuseeland ein, um das Boot zu verkaufen?

Genau, wir werden es sicher vorher ausschreiben. Der Verkauf wird jedoch einige Wochen dauern.

Gibt es auf der Route Schlüsselstellen oder besondere Herausforderungen?

Am Anfang wird das sicher Gibraltar mit den Orcas sein. Dort ist man aber mittlerweile gut informiert. Es gibt ungefähr 35 bis 40 Tiere, und die sind gechippt. Auf den Karten erkennt man dann, in welchem Gebiet sich die Orcas aufhalten, um ihnen auszuweichen. Ansonsten ist sicher auch der Panamakanal eine Herausforderung. Den Slot für die Kanalpassage kann man nur vor Ort buchen. Es kann dann auch vorkommen, dass der nächste erst in einer Woche frei wird. Zusätzlich kostet das Ganze etwa 3000 Franken. Segeltechnisch ist die letzte Etappe von Französisch-Polynesien nach Neuseeland berüchtigt, weil es dort immer starken Wind gibt.

Werden Sie sich beim Segeln abwechseln?

Auf dem Atlantik können wir drei Wochen nicht anhalten. Das bedeutet, einer hat immer eine Schicht von circa fünf Stunden. Dieser trägt dann die Verantwortung. Wenn die See ruhig ist, können wir auch mal eine Viertelstunde schlafen. Mit den Werkzeugen erkennt man gut, was auf einen zukommt. Bei wildem Meer müssen alle wach sein. Vermutlich wird man dann aber sowieso nicht besonders gut schlafen können. Das Ganze wird sicher intensiv. Viele Leute, mit denen ich geredet habe, können sich das nicht richtig vorstellen und meinen, die Reise bedeute ein Jahr Ferien. Das Segeln ist jedoch anstrengend und eben ein Sport.

Wie machen Sie es mit der Verpflegung?

Wir haben einen Wassermacher installiert, der aus dem Salzwasser Trinkwasser macht. Tanks haben wir zwar schon, aber wir haben gehört, dass auf einigen Inseln zum Auffüllen der Tanks der gleiche Schlauch wie für den Treibstoff verwendet wird; da gehen wir lieber auf Nummer sicher. Essenstechnisch planen wir immer circa zwei Wochen im Voraus, aber wir gehen immer wieder mal an Land. Für die längeren Abschnitte wie zum Beispiel über den Atlantik, welche drei Wochen ohne Land bedeutet, hat man in den ersten Wochen noch frische Nahrung. Danach gibts Dosenfutter und hoffentlich Fische.

Sie wollten eigentlich erst im November gehen. Wieso gehen Sie jetzt früher?

Wir haben von erfahrenen Seglern den Tipp bekommen, früher zu starten. Wettertechnisch gibt es für die Atlantiküberquerung ein Zeitfenster von November bis Januar. Bis wir bei den Kanaren ankommen, wird es ungefähr drei Wochen dauern. Mit dem Aufenthalt auf der Insel setzen wir dann rechtzeitig für den Atlantik die Segel.

Was würden Sie bei der Planung ein nächstes Mal anders machen?

Der Kauf des Segelboots ohne Erfahrung war schwierig. Wir haben uns zuerst beraten lassen, waren aber nicht zufrieden und haben es dann selbst versucht. Weiter war der Markt wegen Corona nicht ganz einfach. Die Preise stiegen extrem, es kamen keine neuen Schiffe auf den Markt. Wir haben dann ein Schiff gekauft, bei dem eigentlich schon früher die Alarmglocken hätten läuten müssen. Das Boot gehörte einer Segelschule und wurde deshalb mit weniger Sorgfalt behandelt als bei Seglern, die auf ihrem Boot leben.

Wir haben haarsträubende Sachen entdeckt. So war zum Beispiel eine Halterung der Segel, welche Tonnen an Druck aushalten sollte, nur mit zwei Schrauben befestigt.

Lukas Sutter
Segler

Eine war gar nicht mehr da, und die andere wurde mit Silikon geklebt. Wenn man wenig Erfahrung hat, fallen solche Dinge nicht direkt auf.

Kann man auf der Reise etwas über Sie erfahren?

Wir haben eine Website namens Ocean Fellows. Wir werden dort mit Fotos und Videos Einblicke in unsere Reise geben. Zusätzlich kann man die Position von unserem Boot per GPS mitverfolgen.

 

Gefahr für Segler

Orcas vor Spanien

Seit einigen Jahren kommt es vor der Küste Spaniens und vor allem bei Gibraltar immer wieder zu Begegnungen zwischen Orcas und Seglern. Im Frühling dieses Jahres beschädigten die Schwert- oder Killerwale ein Segelboot so stark, dass das Ruder zerbrach und ein Leck entstand. Die Schweizer Besatzung konnte glücklicherweise gerettet werden. Solche Orca-Attacken sind vor der iberischen Atlantikküste und bei Gibraltar kein Einzelfall. Bis heute sind mindestens drei Schiffe dadurch gesunken. Die Tiere sind dabei so intelligent, dass sie gezielt das Ruder angreifen, um die Boote zu stoppen. Bei einem Gewicht zwischen 2,6 bis 9 Tonnen erreichen erwachsene Tiere eine Grösse von fünf bis zehn Metern. Sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 55 Kilometer pro Stunde. oba

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