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Dürrenmatt-Klassiker auf der Bühne des Kollegiumstheaters

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Am Wochenende führt die deutschsprachige Theatergruppe der drei Freiburger Kollegien, das Fryburger Kollegiumstheater (FryK), Dürrenmatts Komödie «Romulus der Grosse» auf. Die FN waren bei den Proben dabei.

Es ist dunkel in der Aula des Kollegiums St.Michael. Schatten bewegen sich in der Dunkelheit, zwischendurch werden Teile der Bühne blitzlichthaft kenntlich gemacht. Soldaten kämpfen in Zeitlupe um ihr Leben. Plötzlich wird es hell: Markerschütternde Schreie durchschneiden die Stille, als die Germanen die letzten Römer abschlachten. Padua ist gefallen. 

Leidenschaftlicher Hühnerzüchter

Dürrenmatts Tragikomödie beginnt am 15. März 476 in der Villa des Kaisers Romulus. Die Germanen marschieren auf Rom zu, doch Kaiser Romulus interessiert sich mehr für seine Hühnerzucht als für die Rettung seines Reichs. Er wundert sich lediglich, dass seine Hühner mit römischen Namen keine Eier mehr legen, jene mit germanischen Namen jedoch gleich drei am Tag. Als seine Frau sich über seine Passivität echauffiert, meint er bloss: «Ich möchte die Weltgeschichte nicht stören, liebe Julia.»

Vierundzwanzig Stunden und etliche irritierende Aussprüche des Kaisers später ist das Römische Reich Geschichte. Kaiser Romulus steht vor dem germanischen Eroberer Odoaker, der nicht wirklich den Erwartungen entspricht, die man an einen Eroberer hat. 

«Romulus ist ein Blöder»

Mit der Tragikomödie «Romulus der Grosse» bringt FryK dieses Jahr einen Klassiker auf die Bühne. «Ich achte darauf, dass ich bei der Stückwahl immer zwischen komisch, ernsthaft, modern und traditionell abwechsle», erklärt Theaterpädagoge Christoph Blanc. Dabei berücksichtige er auch Wünsche der Lehrpersonen, wenn diese im Unterricht gerne ein bestimmtes Stück erarbeiten möchten. «Oft bevorzugen die jungen Leute der Theatergruppe traditionellere Stücke, da es ihnen leichter fällt, in eine vorgegebene Rolle zu schlüpfen», beobachtet Blanc.

Die sieben jungen Frauen der Theatergruppe haben alle schon Erfahrung im Theaterspielen und standen zum Teil schon in der Primarschule auf der Bühne. Mélanie fand durch eine Lehrerin zum Theater. Sie habe ihr zum Schauspiel geraten, um ihre Scheu abzulegen. Nun steht sie als Romulus auf der Bühne. «Ich habe manchmal Mühe, mich in die Rolle hineinzuversetzen», gesteht sie. «Romulus ist schon ein wenig ein blöder Typ.»

Birkenstock, Obama und Snoop Dogg

Christoph Blanc hat das Stück aus den 1940er-Jahren entstaubt und gekürzt. «Obwohl es von Dürrenmatt noch überarbeitet wurde, sieht man, dass das Stück aus einer Zeit stammt, als die Leute kaum ins Kino gingen und das Publikum geduldiger war», so Blanc. Lange Monologe, die zwar intellektuell interessant sind, aber sehr schnell monoton werden, hat er deshalb gestrichen und auch einige verstaubte Begriffe durch modernere Wortschöpfungen ersetzt. Ausserdem konnten die Schauspielerinnen ihre Ideen einfliessen lassen und haben in ihren Repliken gekonnt Referenzen aus den sozialen Medien platziert.

Die Entstaubung machte auch vor Bühnenbild und Kostümen nicht Halt. Obwohl die kaiserliche Familie die klassische römische Toga trägt, verrät das Schuhwerk so einiges über seinen Träger. Kaiser Romulus’ Liebe zum Federvieh kommt in seinen Hühner-Plüschpantoffeln zum Ausdruck, seine Tochter hingegen trägt trendige silberne Birkenstocksandalen.

Kaum wegzudenken aus dem Stück sind auch die Büsten der römischen Dichter und Denker, die Romulus dem Kunsthändler Apollyon zum Kauf anbietet. Die Büsten der Theatergruppe stellen eine bunte Truppe moderner und antiker Prominenz dar. So, dass Apollyon sich schliesslich mit Büsten wie der von Obama, Snoop Dogg und Taylor Swift eindecken kann.

Bereit für den grossen Auftritt

Nach dem vielen Proben fühlen sich die jungen Frauen und Männer bereit für den Auftritt. Am letzten Freitagabend haben sie noch einmal den Backstage-Bereich aufgeräumt und das Umstellen des Bühnenbildes geübt. Und wie steht es mit dem Lampenfieber? «Jetzt noch nicht», lacht Christoph Blanc. «Aber es kommt, wenn es kein Zurück mehr gibt.»

 

 

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