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Dunkle Wolken am Horizont

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«Wir freuen uns über das positive Ergebnis, sehen aber am Horizont einige dunkle Wolken aufziehen», beschrieb Syndic Pierre-Alain Clément (SP) an einer Pressekonferenz die aktuelle Finanzlage der Stadt Freiburg. Bei einem Aufwand von 222,8 Millionen Franken schliesst die Rechnung 2012 mit einem Ertragsüberschuss von rund 352 500 Franken. Dies bedeutet eine Besserstellung gegenüber dem Budget um 1,6 Millionen Franken. Dank dem sechsten positiven Ergebnis in Folge beläuft sich das Vermögen der Gemeinde nun auf rund 3,3 Millionen Franken.

 Dass statt des budgetierten Defizits nun schwarze Zahlen präsentiert werden konnten, sei verschiedenen Faktoren zu verdanken, sagte Pierre-Alain Clément. Neben Minderausgaben in verschiedenen Bereichen konnten auch Mehreinnahmen generiert werden. Ins Gewicht fallen hier unter anderem die Handänderungssteuern mit einem Plus gegenüber dem Budget von 1,3 Millionen Franken oder der Verkauf eines Gebäudes der Industriellen Betriebe für 1,25 Millionen Franken.

Personalkosten im Griff

«Für uns ist wichtig zu sehen, dass wir die internen Ausgaben im Griff haben», sagte die für die Finanzen verantwortliche Gemeinderätin Madeleine Genoud-Page (CSP). Stabil geblieben sind in den letzten Jahren die Personalkosten, die etwa einen Viertel der Gesamtausgaben ausmachen. Dies sei der effizienten Personalpolitik zu verdanken, so Genoud-Page: So wird jeder Posten vor seiner Neubesetzung analysiert, um überflüssige Stellenprozente abzubauen oder–wo nötig–solche zu schaffen. Dass die Ausgaben trotzdem um 1,23 Prozent höher sind als budgetiert, ist durch Ausfälle wegen Unfällen, Krankheiten oder Schwangerschaften zu erklären. In solchen Fällen wie auch bei konjunkturell bedingten Überbelastungen waren teilweise temporäre Verstärkungen nötig.

Steuern bereiten Sorgen

Trotz der guten Zahlen sei aber Vorsicht geboten, betonte Pierre-Alain Clément: «Es zeichnen sich in Zukunft einige finanzielle Schwierigkeiten ab.» Vor allem die Steuereinnahmen, welche rund zwei Drittel der Gesamteinnahmen ausmachen, bereiten dem Gemeinderat Sorgen. «Fünf der elf Posten der Steuereinkünfte waren rückläufig», sagte Madeleine Genoud-Page. Besonders auffallend sind die Einkommenssteuern, welche mit 69,1 Millionen Franken 2,1 Millionen Franken unter dem budgetierten Betrag liegen.

Zwar sei die Einwohnerzahl seit einigen Jahren steigend, jedoch habe Freiburg überdurchschnittlich viele Studenten und eine extrem vielfältige Bevölkerung, erklärte Genoud-Page den FN. «Auch wenn sich die Studenten positiv auf den Umsatz in der Stadt auswirken–grosse Steuereinnahmen generieren sie nicht.» Zudem, so Genoud-Page, erfordere das Bevölkerungswachstum auch neue Investitionen in den Ausbau von Infrastrukturen. «Und nicht zuletzt sind da die Sparmassnahmen des Kantons, deren genaue Auswirkungen wir noch nicht einschätzen können», sagte Clément.

Um für diese neuen Herausforderungen gewappnet zu sein, hat die Stadt eine Arbeitsgruppe zusammengestellt. Diese sucht einerseits nach Optimierungsmöglichkeiten und Synergien, um eine grössere Effizienz in der Verwaltung zu erreichen. «Hier lassen sich aber nicht die grossen Einsparungen machen, die wir brauchen», stellt Genoud-Page klar. Diese müssten vielmehr im Investitionsbereich getätigt werden: «Hier müssen wir sehr gut planen und priorisieren.»

Die Investitionsrechnung 2012 schliesst mit Nettoinvestitionen von 24,2 Millionen Franken. Vorgesehen waren 75,9 Millionen Franken, viele Projekte konnten jedoch 2012 nicht realisiert werden.

Zahlen und Fakten

Verschuldung pro Einwohner steigt an

Die Schulden der Stadt Freiburg belaufen sich per 31. Dezember 2012 auf 173,5 Millionen Franken. Nachdem in den letzten Jahren die Schulden stetig gesenkt werden konnten, sind sie gegenüber 2011 um fünf Millionen Franken gestiegen. «Dieser Anstieg ist hauptsächlich durch den Kauf des Cardinal-Areals bedingt», erklärte Gemeinderätin Madeleine Genoud-Page. Die Verschuldung pro Einwohner beträgt damit 4863 Franken. Dies sind 34 Franken mehr als 2011. Mit 77,87 Prozent liegt die Bruttoverschuldung aber weiterhin unter 100 Prozent der Gesamtausgaben.rb

Basketballhalle: Ventilation läuft häufiger und frisst mehr Strom als geplant

G anze 350 Prozent mehr Strom als geplant hat die Omnisporthalle St. Leonhard in ihrem ersten ganzen Betriebsjahr verbraucht. Im Jahr 2011 kostete der Stromverbrauch 89 000 Franken mehr als veranschlagt (die FN berichteten). Nun ist klar: Es ist die Ventilation, die deutlich mehr Strom frisst als gedacht. Sie läuft quasi rund um die Uhr, damit der Feuchtigkeitsgrad des Parketts konstant ist. 2012 lagen die Energiekosten der Halle bei knapp 109 000 Franken. «Das ist wohl der Betrag, den wir künftig ins Auge fassen müssen», sagt Gemeinderat Thierry Steiert (SP) den FN. Juristen klärten momentan ab, ob jemand für die hohen Betriebskosten belangt werden könne. «Wir haben aber keine grosse Hoffnung, denn alle berufen sich darauf, dass die Basketballhalle ein Einzelstück ist, für welches keine Erfahrungswerte gelten», so Steiert.

Bei den Vorverhandlungen um den Bau der Omnisporthalle und der zweiten Eishalle hatten sich Givisiez, Granges-Paccot und Corminboeuf bereit erklärt, einen Beitrag an die Betriebskosten der neuen Sportstätten im Bereich St. Leonhard zu leisten – insgesamt 70 000 Franken im Jahr. Doch hatte es der damalige Sportdirektor Jean Bourgknecht (CVP) versäumt, eine Konvention zu erarbeiten. So wurden 2010 die neue Eisfläche und die Basketballhalle eröffnet, ohne dass die drei Gemeinden etwas an die Betriebskosten beitrugen. Seit 2011 zahlt Corminboeuf seinen Beitrag, letztes Jahr überwies auch Givisiez das Geld. Granges-Paccot hat bis heute nichts an den Unterhalt bezahlt. «Wir fordern die Gemeinde auf, ihre Verpflichtung zu erfüllen», sagt der jetzige Sportdirektor Steiert. «Granges-Paccot wird aber kaum rückwirkend bezahlen.» Die Vereinbarung sei bis heute nicht unterschrieben. «Ein Termin mit den drei Gemeinden war vereinbart, doch im letzten Augenblick sagte Granges-Paccot ab.» njb

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