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E-Books erobern die Bibliotheken

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«Onleihe», so heisst das neue Zauberwort für Bibliothekskunden, die in ihrer Stammbibliothek nicht nur Bücher aus Papier und Karton ausleihen wollen, sondern auch solche aus Bits und Bytes. Die Wortschöpfung «Onleihe» steht im deutschen Sprachraum für «Online-Ausleihe» und bezeichnet die Möglichkeit, als Kunde einer Bibliothek auch E-Books auszuleihen, also elektronische Bücher, die auf dem Computer, dem Tablet oder einem speziellen E-Book-Reader gelesen werden.

Diese Möglichkeit haben neu auch die Nutzerinnen und Nutzer der Deutschen Bibliothek Freiburg: Diese hat sich als erste Bibliothek des Kantons dem Verbund Digitale Bibliothek Bern, kurz dibiBE, angeschlossen. Alle Besitzer einer Kundenkarte der Deutschen Bibliothek haben damit ab sofort ohne Zusatzkosten Zugriff auf momentan rund 3400 E-Books, vom Krimi bis zum Ratgeber. Auch wenn der Markt noch klein sei, würden E-Books immer beliebter, sagt Giovanna Riolo, die Leiterin der Deutschen Bibliothek. «Dank dibiBE können wir unseren Kunden ein attraktives Angebot offerieren.»

Viele Anfragen von Lesern

Zum Verbund dibiBE gehören derzeit nebst der Deutschen Bibliothek Freiburg zehn Bibliotheken aus dem Kanton Bern. Für die Anschaffung der E-Books bezahlt jede Bibliothek einen jährlichen Betrag an den Verbund. Die Höhe des Beitrags hängt von der Grösse der Bibliothek ab und beträgt etwa fünf Prozent des regulären Budgets für die Anschaffung von Büchern und anderen Medien.

Giovanna Riolo ist überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt: «Wir haben viele Anfragen von Lesern, die E-Books ausleihen wollen.» Dass ein Bedürfnis bestehe, habe auch der Versuch mit der Ausleihe von E-Book-Readern gezeigt, den die Bibliothek 2012 lanciert hat (die FN berichteten). «Die Leute liessen sich von den Vorteilen des Geräts überzeugen und verlangten dann auch nach Inhalten dafür.» Inzwischen bestehe eine grössere Nachfrage nach den E-Books selbst als nach den Lesegeräten: «Die E-Book-Reader waren für den Anfang wichtig», so Riolo. «Inzwischen besitzen viele Leute selber ein Gerät, auf dem sie E-Books lesen können.» Die drei Reader stünden in der Bibliothek aber weiterhin zur Verfügung.

 Leserinnen und Leser, die die digitale Bibliothek nutzen wollen, können dies rund um die Uhr via Internet tun. Alles, was sie brauchen, ist ein Endgerät mit den nötigen technischen Voraussetzungen. Dies kann ein E-Book-Reader (ausser Kindle von Amazon) sein, aber auch ein Computer, ein Tablet oder ein Smartphone.

Die «Onleihe» auf der dibiBE-Plattform funktioniert wie die Ausleihe in der Bibliothek: Man wählt ein Buch und leiht es aus, sofern es gerade verfügbar ist. Aus rechtlichen Gründen stehen auch in der digitalen Bibliothek nur so viele Exemplare zur Verfügung, wie der Verbund eingekauft hat. Ist das Buch nicht vorhanden, muss man warten, bis der Vorleser es «zurückgegeben» hat. Um das Zurückgeben allerdings muss man sich in der Online-Bibliothek nicht kümmern: Ist die Ausleihfrist von zwei Wochen abgelaufen, wird die Datei automatisch gesperrt. Nebst den E-Books stehen auch Zeitungen und Zeitschriften im Angebot, die man allerdings nur für ein bis zwei Stunden ausleihen kann.

Könnte, was so einfach und praktisch klingt, in Zukunft der herkömmlichen Bibliothek sogar den Rang ablaufen? In absehbarer Zeit kaum, sagt Giovanna Riolo. Das Angebot an E-Books sei momentan noch klein, nicht zuletzt, weil auch viele Verlage noch Vorbehalte hätten. Für viele Leser seien E-Books aber eine gute Ergänzung zu normalen Büchern, zum Beispiel für Ferienreisen oder Spitalaufenthalte.

Weitere Informationen: www.dibibe.ch; www.deutschebibliothekfreiburg.ch

Verbund: Bibliomedia leistet Starthilfe

D er 2012 gegründete Verbund Digitale Bibliothek Bern ist eine von derzeit sechs sogenannten digitalen virtuellen Bibliotheken in der Deutschschweiz. Deren Auf- und Ausbau erfolgt unter der Schirmherrschaft der Stiftung Bibliomedia Schweiz. Diese finanziert die Verbünde mit, indem sie die Hälfte der Startkosten übernimmt. Die Mittel dafür kommen vom Bundesamt für Kultur. Voraussetzung für die Gründung eines Verbundes ist eine Mindestzahl von zehn Bibliotheken. Um bei einem Verbund mitmachen zu können, braucht es laut Giovanna Riolo von der Deutschen Bibliothek Freiburg, ein mit der jeweiligen Schnittstelle kompatibles Informatiksystem. Viele kleinere Bibliotheken hätten dies nicht. Das sei mit ein Grund, warum bis jetzt noch keine andere Deutschfreiburger Bibliothek dabei sei. cs

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