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Ein Blick nach oben: Die Sonne und ihre Besonderheiten

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Bei der Sternwarte Épendes können Besucherinnen und Besucher nicht nur den Nachthimmel beobachten, sondern einmal im Monat auch die Sonne genauer unter die Lupe nehmen und mehr über das Zentrum unseres Sonnensystems erfahren.

Ganz nah dran sind die Besucherinnen und Besucher am Okular des Teleskops. Sie versuchen, nicht zu blinzeln und stillzustehen, um den Himmelskörper gut zu erkennen. Für einmal blicken die Gäste der Sternwarte Épendes nicht von der Terrasse aus in den Nachthimmel, um Sterne, Planeten und ganze Galaxien zu beobachten. Stattdessen schauen sie an diesem Wintermorgen durchs Teleskop vom Keller der Sternwarte aus, um die Sonne zu betrachten.

Sonne und Mond

«Heute ist ein perfekter Tag, um die Sonne zu beobachten. Das Wetter ist wunderbar», sagt Christophe Piech zu Beginn der Führung. Der Hobbyastronom und Chemiker an der Universität Freiburg leitet an diesem Sonntagvormittag die Sonnenbeobachtung bei der Sternwarte Épendes. Die Besucherinnen und Besucher begeben sich auf die Beobachtungsterrasse der Sternwarte. Die Sonne strahlt hell – blendet fast. «Man sollte nie direkt in die Sonne schauen. Vor allem nicht durch ein Teleskop», mahnt Piech. 

Das macht man zweimal – einmal mit jedem Auge – und dann sieht man nie wieder etwas.

Ungefährlich sei hingegen der Blick auf andere Himmelskörper im Universum.

Der Blick nach oben

«Der Stern, der der Erde am nächsten ist, ist zwar die Sonne», sagt Piech zur Gruppe, «doch auch andere Sterne sind durch ein Teleskop gut sichtbar – einige davon tagsüber.» Und mit einem solchen Stern beginnt die Führung. Er programmiert das Teleskop, welches sich dann auf Arktur ausrichtet. «Er ist ein sehr heller Stern und am Abend sehr gut sichtbar», sagt Piech. Tagsüber ist der kleine weisse Punkt im Himmel jedoch nur mit dem Teleskop erkennbar. Nacheinander gehen die Besucherinnen und Besucher zum Teleskop, steigen auf den Tritthocker, kneifen ein Auge zusammen und blicken durchs Teleskop. «Siehst du den Stern?», fragt Piech. «Knapp», sagt die junge Frau.

Anschliessend programmiert Piech das Teleskop neu. Es dreht sich in Richtung Mond. «Man kann ihn heute auch mit blossem Auge sehen, aber er verschwindet bald, weil es zu hell wird», sagt Piech. Klein und Gross warten geduldig, um einen Blick auf den runden Himmelskörper zu werfen – den ständigen Begleiter der Erde.

Ein Blick auf die Sonne?

«Ich habe zwar gesagt, dass wir durch das Teleskop nicht direkt die Sonne beobachten können, aber es gibt da eine Ausnahme», sagt Piech und zeigt auf den Zölostat. Durch die zwei beweglichen Spiegel, die sich in diesem astronomischen Gerät befinden, wird das Licht der Sonne aufgenommen, umgelenkt und durch ein Teleskop auf eine Leinwand projiziert. «Um das zu sehen, gehen wir zwei Stockwerke nach unten», sagt Piech und führt die sichtlich begeisterte Gruppe in den Keller der Sternwarte. Darauf haben sie schon gewartet.

Der Zölostat.
Bild: Charles Ellena

Dort ist auf einer grossen weissen Leinwand die Sonne tatsächlich zu sehen. Schwarze Kreise sind darauf erkennbar. «Wer weiss, wieso die Sonne solche Flecken hat?», fragt Piech in die Runde. «Von Explosionen?», rät eine Frau. «Nicht nur», beginnt Piech zu erklären. «Die Oberfläche der Sonne ist immer in Bewegung und hat eine instabile Oberfläche. Diese schwarzen Flecken entstehen durch Störungen im Magnetfeld und sind etwas kältere Stellen auf der Sonnenoberfläche.» So betrage die Temperatur der Sonne rund 5500 Grad Celsius, die der Sonnenflecken sei rund 500 Grad Celsius kühler. Mal gebe es mehr, mal weniger davon. «Jetzt sieht man rund 20 dieser Sonnenflecken. Das sind ziemlich viele.» Die Häufigkeit der Sonnenflecken hat einen Elf-Jahres-Zyklus. Das Maximum an Sonnenflecken werde im Jahr 2025 erwartet, dann soll wieder eine ruhigere Phase folgen.

Nur mit Filter sichtbar

Um die Stärke der Sonne zu zeigen, hält Piech ein Stück Holz vor das Okular. Es dauert nicht lange, da beginnt es zu rauchen. Das Holz verfärbt sich schwarz, an der Stelle, an der das Licht direkt darauf strahlt. Es riecht verbrannt. 

Dieses Experiment zeigt, wie stark und gefährlich die Sonne sein kann.

Die Stärke des Lichts demonstriert.
Bild: Charles Ellena

Dann holt Piech einen Sonnenfilter hervor, schiebt ihn ins Teleskop und wendet sich der Gruppe zu: «Jetzt kann man direkt in die Sonne schauen, ohne dass etwas passiert», sagt er und demonstriert es gleich selbst. Ein Blick durch das Teleskop zeigt die runde Sonne ganz nah. Die Sonnenflecken sind jetzt deutlich zu erkennen. Beeindruckt blicken die Besucherinnen und Besucher durch das Teleskop auf die Sonne. Kein alltäglicher Anblick.

Nach einem Exkurs über Licht, Farben, Prismen und was für einen Einfluss die Atmosphäre darauf hat, beendet Piech die zweistündige Führung mit einem Ausflug zum ältesten Teleskop der Sternwarte, das bei der Sternwartekuppel montiert ist. «Das hat Robert Adolf Naef vor über 50 Jahren von seiner Frau für den Ruhestand geschenkt bekommen. Es funktioniert rein mechanisch, im Gegensatz zu den anderen Teleskopen, die wir haben», erklärt Piech, während er am Gerät herumdreht. Naef war begeisterter Hobbyastronom. Nach seinem Tod wurde die Stiftung Robert A. Naef ins Leben gerufen, die einige Jahre später die Sternwarte Épendes gebaut hat.

Das älteste Teleskop der Sternwarte.
Bild: Charles Ellena

Zahlen und Fakten

109 Mal grösser als die Erde

Die Sonne ist das Zentrum unseres Sonnensystems. Der Stern ist fast 4,6 Milliarden Jahre alt, hat eine Oberflächentemperatur von ungefähr 5500 Grad Celsius und ist circa 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Erde hat einen Durchmesser von fast 13’000 Kilometern. Der Durchmesser der Sonne ist etwa 109 Mal so gross wie jener der Erde. «Hier ein Beispiel, um die Dimensionen der Sonne besser zu verstehen», beginnt der Hobbyastronom Christophe Piech zu erklären, «ein Flugzeug, das 1000 Kilometer pro Stunde fliegt, bräuchte 182 Tage, um die Sonne zu umrunden.»

Das Licht der Sonne benötigt rund 8,19 Minuten, um die Erde zu erreichen. «Das heisst, wenn die Sonne jetzt gerade verdunkelt, würden wir das erst in 8,19 Minuten merken», erklärt Piech. «Wir beobachten immer die Vergangenheit und nie das Hier und Jetzt. Das finde ich sehr beeindruckend.»

Der nächstgelegene Stern zum Sonnensystem ist fast 4,25 Lichtjahre (Distanz, die das Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt) von der Erde entfernt. Die nächste Galaxie liege 2,5 Millionen Lichtjahre von der Milchstrasse entfernt. km

Die Sonne im Vergleich zu all den anderen Planeten des Sonnensystems.
Bild: Charles Ellena

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