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Ein Botschafter für Freiburg ist nicht mehr

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Arthur Zurkinden

Die Nachricht vom plötzlichen Hinschied von René Aebischer löst bei allen, die ihn kannten, grosse Betroffenheit und Trauer aus, so auch bei den Freiburger Politikerinnen und Politikern, mit denen er während 36 Jahren, zuerst als Vizekanzler und ab 1986 als Kanzler und Erster Sekretär des Grossen Rates, zusammenarbeitete. «Seine grosse Sorge galt dem guten Funktionieren des Staatsrates», würdigt ihn Alt-Staatsrätin Ruth Lüthi. «Er war unwahrscheinlich pflichtbewusst, ein Diener des Staates, der alles tat, damit der Kanton nach aussen würdig auftrat und sich in seinem besten Lichte präsentierte», bestätigt auch Ständerat Urs Schwaller, der ihn während 13 Jahren als Staatsrat erlebte. «René war stolz auf seinen Kanton. Ihm war es wichtig, dass Freiburg bei ausserkantonalen Anlässen perfekt auftrat. Er war der Staatskanzler per excellence», fährt Urs Schwaller fort. «Sein Tod trifft mich zutiefst.»

Der grosse Organisator…

In der Tat war es Aebischers grosses Anliegen, das Ansehen der Freiburger Regierung nach aussen stets zu verbessern. Die ganze Schweiz sollte wissen, dass Freiburg ein Kanton ist, der gut regiert wird und gut funktioniert. So hat er sich auch als Protokollchef des Staates und somit als Organisator von grossen Empfängen ausgezeichnet, etwa beim Besuch vom Papst Johannes Paul II. und des Königs von Spanien in Freiburg oder beim Empfang von Bundesrat Joseph Deiss.

Geschätzt wurde vor allem auch seine Hilfsbereitschaft. Er war ein CVP-Vertreter – galt es aber, einem Staatsrat oder Grossrat Ratschläge zu geben, so merkte ihm keiner seine politische Couleur an. Ihm war es wichtig zu helfen, damit der Staats- und Grossratsbetrieb klappte. Dafür war ihm kein Aufwand zu gross. «Ich habe getan, was ich konnte, ohne die Stunden zu zählen. Ich habe das Glück, eine Frau und Kinder zu haben, die das nötige Verständnis aufbrachten», hielt er bei seiner Pensionierung im Mai 2005 gegenüber den FN fest.

«Er hat uns sehr gut unterstützt. Er wusste sehr viel. Er war das Gedächtnis des Staatsrates», würdigt ihn Ruth Lüthi. «Er hat sich nie in politische Fragen eingemischt. Er genoss mein vollstes Vertrauen», fügt sie bei.

…und Vermittler

Zu Aebischers Zeiten als Vize- und Staatskanzler besass der Grosse Rat kein eigenes Sekretariat. So amtete er auch als Zweiter und Erster Sekretär des Kantonsparlaments. Dabei liebte er seine Vermittlerrolle zwischen Regierung und Parlament, auch wenn dieses Doppelmandat mit Mehrarbeit verbunden war. Zu schätzen wussten deshalb auch die Grossräte und speziell die Grossratspräsidenten seine «grenzenlose Hilfsbereitschaft», wie es die damalige Grossratspräsidentin Anne-Claude Demierre bei seiner Pensionierung ausdrückte. «Er macht das Menschenmögliche, um einem die Arbeit zu erleichtern. Wenn René dahintersteckt, kann nichts schiefgehen», sagte sie bei seiner Verabschiedung. René Aebischer hat auch dafür gesorgt, dass die Informationen aus dem Staats- und Grossen Rat der Freiburger Bevölkerung weitergeleitet wurden. So war es ihm ein Anliegen, die Bedingungen für die Medienvertreter stets zu verbessern. Sein Verdienst ist es, dass der Staat punkto Information der Bevölkerung während seiner Zeit einen Quantensprung machte. Und er hat nicht zuletzt dafür gesorgt, dass die Deutschfreiburger nicht zu kurz kamen, sei es etwa bei der Veröffentlichung von Dokumenten und Mitteilungen in deutscher Sprache.

René Aebischer, der in Alterswil aufgewachsen ist und mit Ursula Grüter verheiratet war, wohnte im Kleinschönberg. Er war Vater von zwei Kindern und Grossvater von vier Enkelkindern. Der studierte Volkswirtschafter und Journalist begann seine Karriere als Sportjournalist und war Mitarbeiter der FN. Er war früher selber aktiver Fussballer, aber auch das Segeln, das Tennisspielen und das Golfen gehörten zu seinen beliebten Freizeitbeschäftigungen.

Alt-Staatskanzler René Aebischer – hier bei seiner Verabschiedung im Grossen Rat im Jahre 2005 – genoss in allen Kreisen grosse Anerkennung.Bild vm/a

Staatsrat:«Sehr traurige Nachricht»

Der Staatsrat hat gestern die Nachricht vom Hinschied des früheren Staatskanzlers René Aebischer «mit grosser Trauer» aufgenommen. Augenblicklich unterbrach er seine Sitzung, um die Mitarbeitenden der Staatskanzlei und des Sekretariats des Grossen Rates ins Bild zu setzen. «Der Staatsrat wird René Aebischer als engagierte, warmherzige und loyale Persönlichkeit in Erinnerung behalten», heisst es in einer Mitteilung.

«Es war eine sehr traurige Nachricht, als wir gestern von seinem Hinschied erfuhren», erklärte Staatsratspräsident Georges Godel auf Anfrage der FN und würdigte Aebischer als «wahren Staatsdiener». «Er war unparteiisch, gradlinig und stets klar», sagte Godel weiter. Er drückt der Familie von René Aebischer, insbesondere seiner Gattin Ursula, im Namen der Freiburger Regierung sein tiefes Beileid aus.az

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