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Ein Brautkleid und eine Menge Tipps

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Hans Hostettler und Pia Werro vom Modehaus Hostettler in Riggisberg können sich glücklich schätzen: Die meisten ihrer Kunden kommen zu ihnen, weil der sprichwörtlich «schönste Tag des Lebens» ansteht. Spätestens beim Anprobieren des Hochzeitskleides im Geschäft merkt die zukünftige Braut aber, dass Heiraten nicht ein Zuckerschlecken ist. So ergeht es auch Manuela Stauffer, die kurz vor ihrem grossen Tag steht und ihr bestelltes Kleid in Riggisberg abholt. Mitarbeiterin Franziska Stalder erklärt ihr die Knigge: Rückwärtsgehen ist streng verboten–die Unfallgefahr ist wegen der Schleppe zu gross. Auch auf den Stuhl setzt sich eine Braut nicht so einfach. Franziska Stalder hebt die Ringe hoch, die unter dem Kleid versteckt sind, und zieht den Stoff hinten hinauf; erst dann darf sich Manuela Stauffer setzen. «So fällt das Kleid vorne schön bis ganz auf den Boden», erklärt sie.

Ein Anzug für 40 Franken

Hochzeitsmode gehört erst seit zehn Jahren zum Kerngeschäft des Modehauses Hostettler. Angefangen hat die Geschichte vor 75 Jahren mit Herrenanzügen. Hans Hostettlers Vater Christian hat im Alter von 23 Jahren im Jahr 1938 die Schneiderei in Riggisberg gegründet–zu dieser Zeit wurden die Kleider noch nicht serienmässig hergestellt, sondern nach Mass geschneidert. 1939 leistete sich der junge Geschäftsmann dann die erste Nähmaschine. «Die kostete damals 600 Franken», erzählt Hans Hostettler und zeigt eine Kopie der Kaufquittung. Das war eine gut überlegte Investition. Zum Vergleich: Für einen kompletten Herrenanzug bekam sein Vater damals 40 Franken. Das Geschäft lief gut, Christian Hostettler hatte viele Näh-Aufträge. Er stellte seine ehemalige Gewerbeschulkollegin Hedi an, um auszuhelfen. Die Näherin war flink, die Zusammenarbeit gut, und so wurde aus der Angestellten bald die Ehefrau.

 Christian Hostettler verkaufte die Anzüge auf Mass nicht nur in seinem Geschäft in Riggisberg. «Mit einem Koffer, in den er all seine Stoffmuster einpackte, ging er von Haus zu Haus, so auch im Sense-Oberland», erzählt Hans Hostettlers Partnerin Pia Werro. «Nachdem er Mass genommen hatte, schneiderte er den Anzug. Dann kam der Kunde zur Anprobe im Geschäft vorbei.»

Heute schneidern die Angestellten des Modegeschäfts selber keine Anzüge mehr. «Wir machen nur noch Abänderungen», erklärt Werro. Auch Hans Hostettler schneidert selber nicht mehr. «Aber wenn es schnell gehen muss, greift er immer noch zur Schere», sagt Werro und lacht.

In Schwarz geheiratet

Als Hans Hostettlers Vater Christian 1939 Hedi heiratete, taten sie dies in Schwarz: Der Bräutigam trug einen schwarzen Anzug, die Braut ein schwarzes Kleid. Nur der Schleier war weiss. Die Hochzeitsmode hat sich in den 75 Jahren verändert, weiss Pia Werro. «Vor zehn Jahren war Weiss Trumpf, nun verkaufen wir vor allem cremefarbene Brautkleider.» Auch Cocktailkleider seien gefragt. «Die Leute ziehen sich für festliche Anlässe wieder schöner an.» Dieser Trend sei auch bei den Konfirmanden bemerkbar.

Auch Manuela Stauffer, die künftige Braut, geht mit dem Trend: Ihr Hochzeitskleid ist cremefarben. Im Brautmodegeschäft gibt ihr Mitarbeiterin Franziska Stalder nicht nur Anleitungen fürs Gehen und Sitzen, sondern auch Anweisungen fürs Halten des Brautstrausses: «Die Blumen gehören in die rechte Hand. An die linke gehört der Ehemann.»

«Mit einem Koffer, in den er all seine Stoffmuster einpackte, ging er von Haus zu Haus.»

Pia Werro

Modegeschäft Hostettler

Zahlen und Fakten

Dritte Generation ist in den Startlöchern

1938 übernahm Christian Hostettler von Gottfried Hirschi eine Schneiderei in Riggisberg. Sein Sohn Hans Hostettler übernahm das Geschäft 1980 und führt es bis heute. 2003 erweiterte der heute 63-Jährige das Angebot auf Hochzeits- und Festmode, im April 2013 eröffnete er eine Filiale in Bern. Hans Hostettler ist Chef und einziger Mann im Betrieb, er beschäftigt 12 Mitarbeiterinnen. Die Nachfolge ist geregelt: Tochter Ines Nicolai-Hostettler wird das Modehaus weiterführen.hs

 

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