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Ein eingeschworenes Volk von Frühschwimmern

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Die Motta öffnet ihre Tore unter der Woche um 6.45 Uhr und sonntags um acht. Wer sind die Menschen, die ihren Tag in aller Herrgottsfrüh im kühlen Nass beginnen? Die FN sind auf eine eingeschworene Gemeinschaft getroffen.

Sonntagmorgen, zehn vor acht: Es ist noch angenehm kühl in der Freiburger Unterstadt. Vor dem Eingang der Motta wartet eine kleine Menschengruppe darauf, dass sich die Türen des Bads öffnen. Man kennt sich, tauscht einige Worte aus, fragt den Partner, ob er auch nichts vergessen habe. Pünktlich um acht Uhr öffnet sich das Gittertor. Die Kassiererin hat zwar verschlafen, doch bezahlen muss eh kaum jemand. Wer jetzt schwimmen geht, hat in der Regel ein Abonnement und oft auch eine der begehrten Kabinen. Nur schnell um den Schlüssel bitten, sich wundern, dass der Betriebschef die Kabinennummern den Gesichtern nicht genauso schnell zuordnen kann, wie es die routinierte Kassiererin tut, und dann gehts ab zum Bassin.

Gesundheit und Geselligkeit

Es ist ein gut gelauntes Völkchen, das sich im altehrwürdigen Bad heimisch zu fühlen scheint. Im Nu sind die Badehosen angezogen, zum Duschen muss am Sonntagmorgen niemand ermahnt werden. Die glatte Oberfläche des Schwimmbeckens beginnt sich zu kräuseln, die Ersten ziehen ihre Bahnen in der Morgensonne der Altstadt.

«Es sind zwei Typen von Besuchern, die frühmorgens hier schwimmen», erzählt Yamile, die als Bademeisterin oft am Beckenrand der Motta steht. «Es gibt die Pensionierten, die schon seit Jahren täglich in die Motta kommen und oftmals in der Unterstadt wohnen.» Der Blick von Yamile schweift über das Wasser und verweilt kurz auf der Bahn der Schnellschwimmer. «Dann gibt es noch die Triathleten, die ihr Training im Neoprenanzug absolvieren.» Sie sei schon sehr beeindruckt von den Stammgästen, die zuverlässig und bei jedem Wetter zum Schwimmen kämen, gesteht Yamile. «Diese Menschen leben im Rhythmus der Motta, die in der Unterstadt eine wichtige soziale Rolle spielt.»

Bademeisterin Yamile kennt ihre Stammgäste und ist beeindruckt von ihrer Standhaftigkeit.
Foto Marc Reidy

Nebst der Geselligkeit, die in der Motta herrscht und die in der Buvette bei einem Kaffee vor oder nach dem Schwimmen gepflegt wird, spielen für die Frühschwimmer auch gesundheitliche Aspekte eine wichtige Rolle. «Viele dieser Menschen gehen gerne in die Berge», beobachtet Yamile. «Sie wissen, dass ihnen die Bewegung im kalten Wasser guttut.»

Auch wenn Eis liegt

Zur Stammkundschaft gehört auch Daniel Jonin. Der 74-Jährige wohnt im Au-Quartier, die Motta ist seit 73 Jahren ein wichtiger Teil seines Sommerprogramms. «Letztes Jahr hatte die Motta an 128 Tagen offen und an 118 Tagen bin ich zum Schwimmen gekommen», erzählt Jonin, der beim Kaffee in der Buvette sitzt. Zu ihm hat sich auch sein Kollege Zumi aus dem Galterntal gesellt. «Die Motta ist ein Muss», bringt dieser es auf den Punkt. «Wir kommen bei jedem Wetter, es lag auch schon Eis auf den Tischen der Buvette!»

Wenn auch die Buvette schön ist und hier, laut der freundlichen Serviceangestellten, gemütliche Ferienstimmung herrscht, so bleibt für Daniel Jonin der gesundheitliche Aspekt ein wichtiger Beweggrund, in die Motta zu kommen. «Man muss sich in Form halten», meint er. «Der Schwimmbadbesuch bringt mich auch dazu, pünktlich aufzustehen.» Was macht der Frühschwimmer aber im Winter? «Mit den Hallenbädern kann ich mich nicht anfreunden», gesteht Jonin. Aus diesem Grund ist er im Winter häufiger zu Fuss unterwegs. 

Kaum hat das Freibad seine Tore geöffnet, ziehen schon die ersten Gäste ihre Linien.
Foto Marc Reidy

Eintauchen vor der Altstadtsilhouette

Zu früher Morgenstunde scheinen die Altstadtbewohner zwar in der Überzahl zu sein, es gibt aber auch Frühschwimmer, die aus den umliegenden Ortschaften gekommen sind. Zu diesen gehört der Düdinger Edgar Jenny. Er kommt seit vierzig Jahren täglich in die Motta, mietet seit 30 Jahren eine Kabine und ist auch einer der wenigen Inhaber einer Einzelaktie der Institution.

Da heute Sonntag ist, und es mehr Frühschwimmer als üblich gibt, war er nur kurz im Wasser. Es gäbe ausserdem auch viele Schönwetterschwimmer, die sich zum harten Kern gesellt hätten, beobachtet Jenny. Er erinnert sich, dass er als Kind mit Pneus vom Autohändler als Schwimmreifen in die Motta gekommen sei. Auch während des Berufslebens hat der pensionierte Immobilien-Treuhänder sich regelmässig die Zeit für einen Mottabesuch genommen. «Es ist einfach eine gesunde Sache», meint Jenny, dem das geheizte Wasser aber schon fast ein wenig zu warm ist. «Ich bin nicht so ein guter Schwimmer und mache zum Teil auch einfach Übungen im Wasser», erzählt er. «Es kommt aber auch vor, dass ich mich ins Becken begebe und dann eine halbe Stunde lang mit jemandem plaudere.» 

Edgar Jenny aus Düdingen geniesst Sonne und Wasser vor der Kulisse der Freiburger Altstadt.
Foto Marc Reidy

«Die Ambiance hier ist einfach fantastisch», schwärmt Edgar Jenny und blickt auf die Tische der Buvette. «Mit der Zeit kennt man sich, und es fällt auch auf, wenn jemand über längere Zeit nicht da ist.» Dass die Motta in seinem Leben eine zentrale Rolle spielt, sieht man auch an der Tatsache, dass er seinen Fünfzigsten und viele der darauffolgenden Geburtstage in der Motta mit einem Brunch für die Frühschwimmerclique gefeiert hat.

Was ist denn nun der schönste Frühschwimmermoment? Für Edgar Jenny gibt es zwei Antworten: Derjenige, wenn ein Gewitter aufzieht und es dunkel wird über der Unterstadt. Und immer wieder auch der Moment, in dem Jenny aus dem Wasser taucht und vor sich die eindrückliche Silhouette der Freiburger Altstadt sieht.

Serie

Motta feiert 100. Geburtstag

Das Motta-Freibad in der Freiburger Unterstadt ist heute nicht mehr aus dem Stadtleben wegzudenken. Die Badi hat 1923 ihre ersten Besucherinnen und Besucher empfangen und feiert dieses Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum. Die FN haben das zum Anlass für eine Serie rund um die Motta und die Festaktivitäten genommen. agr

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