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Ein Elektro-Musiker schreibt in London Kirchenmusik

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Der Freiburger Musiker Louis «Lee» Schornoz hat ein Requiem geschrieben. Am kommenden Wochenende kommt das Werk in einer Live-Fassung auf die Konzertbühne. Die FN haben eine Probe des Vokalensembles Tiramisu besucht.

«Ein langer Arbeitstag liegt hinter euch», sagt Stéphane Cosandey, Leiter des Vokalensembles Tiramisu. «Ihr lasst den Alltag hinter euch und entspannt euch langsam.» Er summt eine Melodie, rund 25 Sängerinnen und Sänger stimmen nach und nach ein. Sie haben sich an diesem Montagabend Mitte September in Düdingen versammelt. Im Musikzimmer der Orientierungsschule arbeiten sie am «Requiem Londinium». Sie werden es am Wochenende uraufführen (siehe Kasten).

Nach dem Einsingen nehmen sich die Sängerinnen und Sänger das «Graduale» vor. Die ersten Akkorde sind dunkel, aber wohlklingend. «Gebt der Note Nahrung», ruft Stéphane Cosandey. Einige Sänger summen mit, wenn sie nicht gerade selber singen. «Das bringt nichts», meint Cosandey, «stellt euch eure Note lieber gut vor.»

Ein Werk, zwei Fassungen

Die Musik des Requiems stammt aus der Feder von Louis «Lee» Schornoz. 2016 verbrachte der Freiburger Musiker ein halbes Jahr in London, wo er zahlreiche neue Songs schrieb. «Nach meiner Rückkehr begutachtete ich die Stücke mit einem Arrangeur», erzählt Schornoz. «Er meinte, einige Stücke klängen so dunkel, dass sie an ein Requiem erinnern.» So entstand die Idee, selber ein Requiem zu entwickeln. Schornoz studierte intensiv Aufbau und Stil solcher Totenmessen. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem «War Requiem» von Benjamin Britten und dem berühmten «Requiem» von Wolfgang Amadeus Mozart. Auf dieser Grundlage entwickelte er sein eigenes Werk als Elektro-Musik.

Ursprünglich sollte in der Elektro-Version ein Death-Metal-Sänger die Vokalpartien singen. «Er sagte mir aber schnell, dass ihm die Texte zu christlich seien», erzählt Schornoz. Er entschied sich deshalb für einen Chor aus wenigen Mitgliedern. Veröffentlicht wird das Album mit dem Elektro-Requiem am Wochenende, zeitgleich mit der Uraufführung der Konzertfassung.

Kraftvolle Musik

Die Sängerinnen und Sänger von Tiramisu proben mittlerweile das «Dies irae», das zu jedem Requiem gehört. Der «Tag des Zornes» klingt noch etwas zaghaft. Eine Sängerin hält sich beim Singen ein Ohr zu. Die eigene Stimme zu halten, ist nicht einfach. Die Musik ist zwar durchaus tonal, bewegt sich aber nicht in der gewohnten Dur-/Moll-Harmonik. So enden Phrasen regelmässig in Vierklängen. Auch innerhalb der Stimmen müssen die Sängerinnen und Sänger Intervalle bewältigen, die für Laienmusiker nicht alltäglich sind. Vier Wochen vor der Premiere erkennt man aber gut, welche Kraft diese Musik entwickelt. Als Chorleiter Cosandey alle Chorstimmen zusammensetzt, führt das beim Zuhörer schon fast zu Gänsehaut.

Dunkelheit mit Farbe

Das «Requiem Londinium» sollte nicht elektronische Musik bleiben. Louis Schornoz wollte sein Werk auf die Bühne bringen. Über den Schlagzeuger Adrian Mahler, einem gemeinsamen Kollegen, lernte er Manfred Jungo kennen. Jungo ist klassisch ausgebildeter Saxofonist und unterrichtet unter anderem Musik an der Orientierungsschule Tafers. Er arbeitete Schornoz’ Elektro-Musik zu einem klassisch geprägten Konzertwerk um. «Die Musik von Louis ist ausgesprochen dicht», sagt Jungo. «Ich musste darin 60 Interpretinnen und Interpreten unterbringen und gleichzeitig der Intention von Louis möglichst nahekommen.» Das Requiem sei dunkle Musik, sagt Jungo. «Gleichzeitig hört man in dieser Dunkelheit viel Farbe.»

Louis «Lee» Schornoz (links) schrieb die Musik des Requiems, Manfred Jungo arrangierte sie für die Konzertbühne.
Charles Ellena

Mit verstimmten E-Gitarren

Die Besetzung der Konzertfassung ist originell. Neben einem Chor, Solisten und Orchester ist auch eine Band mit Gitarristen und Schlagzeuger beteiligt. Sie untermalen das Requiem mit diffusem und teilweise verstimmtem Sound. «Alle Interpretinnen und Interpreten betreten mit diesem Projekt eine neue Welt», sagt Manfred Jungo. «Alle machen einen Schritt aufeinander zu.» So singt der Chor sonst nicht gerade Elektro-Musik, während die Gitarristen normalerweise nicht in einem klassischen Konzert auftreten. Manfred Jungo sagt deshalb: «Ich erhoffe mir, dass das Publikum im Konzertzahl so divers ist wie die Musiker auf der Bühne.»

Praktische Informationen

Zwei Aufführungen in Freiburg

Das «Requiem Londinium» wird am Wochenende zweimal aufgeführt. Am Samstag findet das Konzert in der Franziskanerkirche statt, am Sonntag in der Aula der Universität. Das Vokalensemble Tiramisu übernimmt den Chorpart. Als Orchester ist das Ensemble Ouroboros an Bord. Dieses wurde von Studierenden der Musikwissenschaften der Universität Freiburg gegründet. Solisten sind Nikolina Pinko (Sopran) und Jean-Charles Gonzalez (Kantor/Sprecher) sowie Sally Jo Rüedi als Organistin. Die E-Band besteht aus Christophe Egger, Thomas Jenny, Sandro Schmutz, Julien Menth, Joel Martinho und Adrian Mahler. Musikalischer Leiter des Abends ist Frédéric Zosso. Die Aufführung dauert rund eine Stunde. sos

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