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Ein externer Manager übernimmt vorläufig die Leitung des Freiburger Spitals

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Edgar Theusinger soll etwa bis Ende dieses Jahres die Geschicke des Freiburger Spitals HFR führen: Der Verwaltungsrat (VR) des HFR hat ihn per 1. Mai zum Generaldirektor ad interim ernannt, wie der VR gestern bekannt gab. Theusinger ersetzt Pauline de Vos Bolay. De Vos hatte im Januar den Rücktritt per Juni eingereicht. Theusingers Mandat geht über sechs Monate und kann dann monatlich verlängert werden. Eine definitive Anstellung ist laut VR-Präsident Philippe Menoud aber ausgeschlossen. Zumal Theusinger mit bald 64 Jahren auch zu alt wäre für die Aufgabe. De Vos ist mit dem Verwaltungsrat übereingekommen, dass sie ihre Tätigkeit per 30. April abschliesst. Theusinger wird seine Stelle schon am 15. April antreten, um sich in die Aufgabe einarbeiten zu können.

Zeit für seriöse Suche

Damit verschafft sich der Verwaltungsrat Luft, um in aller Ruhe die Nachfolge definitiv zu regeln. «Wir wollen die beste Person für diese Aufgabe finden», betont Menoud. Die Anforderungen an den neuen Stelleninhaber seien gross. Deshalb brauche der Verwaltungsrat Zeit für die Besetzung der Stelle. Er habe von Anfang an damit gerechnet und an eine Interimslösung gedacht, so Menoud: «Das Risiko wäre zu gross gewesen, dass der Posten verwaist bleibt.»

Durch Theusingers Einsatz wird der stellvertretende Generaldirektor Bernard Vermeulen entlastet. Er könne sich so seiner Hauptaufgabe als Medizinischer Direktor widmen, betont Menoud, «vor allem in der nächsten Zeit, wenn sich der Direktor auch um die Verteidigung unserer zukünftigen Strategie nach aussen kümmern sich muss».

Theusingers Firma (siehe Kasten) ist spezialisiert auf Interims-Management. Wenn bei einer Firma ein Direktor geht und ein neuer noch nicht Platz nehmen kann, übernimmt er die Leitung und übergibt sie dann wieder dem Nachfolger. Theusinger wollte gestern auf Anfrage keine inhaltlichen Aussagen machen, denn: «Es ist sinnvoll, über alle Aspekte, welche die neue Tätigkeit betreffen, erst nach Amtsantritt zu sprechen.»

Entscheid steht bevor

Parallel zu Theusingers Arbeitsaufnahme befasst sich der Verwaltungsrat weiter mit der langfristigen Strategie des Spitals. Er werde «noch im April oder Mai» einen Entscheid treffen, so Menoud. Dieser stütze sich auf die lange erwartete Machbarkeitsstudie, welche nun abgeschlossen sei.

Für Menoud ist klar, dass Theusinger nicht in die Strategieplanung eingreifen wird. «Er wird darin keine besondere Rolle spielen.» Vielmehr sei Theusingers Aufgabe die Fortführung der Reformdossiers, die unter de Vos angestossen wurden. «Was ich von ihm erwarte, ist Kontinuität.»

Das heisst konkret: Theusinger wird in erster Linie die Umsetzung der kurz- und mittelfristigen Massnahmen zu garantieren haben. Diese hatte der Verwaltungsrat im letzten Sommer beschlossen. «Er darf nicht auf eigene Kompetenz frühere Entscheide des Verwaltungsrats umstossen», betont Menoud. Zu diesen gehört die Schliessung des Operationstrakts am Spital Tafers zu Randzeiten.

Stabswechsel Ende Jahr

Zum aktuellen Stand der Kandidatensuche will sich VR-Präsident Menoud nicht äussern. Er sagt nur so viel, dass der Rücklauf seinen Erwartungen entspreche. Menoud geht heute davon aus, dass die Nachfolge etwa Ende Jahr entschieden sein wird. Das habe mit dem langwierigen Auswahlverfahren und langen Kündigungsfristen für potenzielle Nachfolger zu tun.

Reaktionen: Überraschte Sensler Grossräte

D ie Sensler Grossratsmitglieder reagieren unterschiedlich auf die Ankündigung, dass Edgar Theusinger Direktor ad interim des Freiburger Spitals HFR wird. Ursula Krattinger (SP) zeigt sich überrascht darüber, dass Direktorin Pauline de Vos das Spital nun früher verlässt als angekündigt. Zudem findet sie es fragwürdig, dass ein externer Manager deren Amt übernimmt: «Für eine vorübergehende Lösung wäre eine interne Person besser geeignet.» Markus Bapst (CVP) hingegen findet es vernünftig, dass das Mandat extern vergeben wurde. Linus Hayoz (BDP) begrüsst es sogar ausdrücklich, dass ein Externer das Spital leitet. «Die Situation ist verfahren, da kann jemand von aussen die Probleme besser lösen.» Laut Emanuel Waeber (SVP) ist Theusinger eine anerkannte und kompetente Person. «Aber es ist eine Zwischenlösung, das kann nicht begeistern.»

Hoffnung auf offenes Ohr

Bruno Fasel (CSP) bedauert es nach wie vor, dass de Vos geht. «Mit ihr hätten wir eine Lösung für das Spital Tafers gefunden. Beim Verwaltungsrat bin ich mir da nicht so sicher.» Ihm fehlt es in der Spitaldebatte an Transparenz. Ruedi Vonlanthen (FDP) zeigt sich überrascht über die Übergangslösung. «Ich hoffe, der neue Direktor hat ein offenes Ohr für alles und teilt klar mit, wenn Entscheide gefällt werden.» njb

Zur Person

Edgar Theusinger, Interimsmanager

Edgar Theusinger (63) ist seit 2009 Inhaber des Consultingunternehmens Summit Solutions aus Düdingen. Der aus Deutschland stammende Volkswirtschaftler hatte während 31 Jahren für das belgische Pharmaunternehmen UCB gearbeitet, so auch von 2002 bis 2009 bei UCB Farchim in Bulle.fca

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