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Ein Freilichtmuseum in luftiger Höhe

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Der Gäggersteg – das ist eine Art Freilichtmuseum wie der Ballenberg – einfach nicht für Bauernhäuser, sondern für Sturmschäden. Die rund 200 Meter lange Holzkonstruktion auf dem Gebiet der Gemeinde Rüschegg wurde zwischen 2004 und 2005 nach dem verheerenden Sturm Lothar erstellt. «Der Sturm hat den Wald wie Zündhölzer umgehauen», sagt Ramona Gloor vom Naturpark Gantrisch. Weil der Abschnitt ein Waldreservat ist, liessen die Verantwortlichen das Fallholz liegen.

«Man kann sehen, wie sich der Wald nach dem Sturm erholt», so Gloor. Der Steg erlaubt einen Blick auf die Entwicklung des Waldes. Die Konstruktion sei zwar in die Jahre gekommen, doch noch immer sicher. Das Problem sei vielmehr, dass die Bäume fast 20 Jahre nach dem Sturm an einigen Stellen höher sind als der Steg und die Besucher damit keinen Überblick mehr haben. Ausserdem droht der Wald den Weg zu überwachsen. «Wir wollen, dass der Steg wieder über den Baumwipfeln verläuft», so Gloor. Für die nächsten rund 20 Jahre sollte er dann seine Aufgabe erfüllen können.

Das Ingenieurbüro Indermühle aus Thun hat zusammen mit dem Berner Architekten Patrick Thurston ein Projekt vorgelegt, das die Zustimmung des Fördervereins erhalten hat. Der höchste Punkt des Stegs würde eine Höhe von zwölf Metern erreichen und so einen Blick über die Baumwipfel erlauben. Während der heutige Steg mehr oder weniger der Topografie folgt und kerzengerade verläuft, macht der neue Steg mehrere Extraschlaufen. «Die neue Anlage wird sich in luftiger Höhe befinden», so Gloor. Der Weg steigt zuerst stark an und sinkt dann allmählich. Aktuell marschieren die Wanderer stets etwa zwei Meter über dem Boden. Unterwegs werden drei unterschiedlich hohe Aussichtspunkte aufgestellt. Die Architekten sehen für den neuen Steg eine Gesamtlänge von 233 Metern vor. Menschen mit Höhenangst rät Gloor von einer Begehung des neuen Stegs ab. Er sei weder behindertengerecht noch für Kinderwagen geeignet. Die Planung geht von einem Bau aus roh gesägtem Fichtenholz auf Pfeilern aus Weisstanne aus. Das Holz soll aus dem Gantrisch stammen. Der Boden soll rutschsicher gebaut werden. Am Geländer gibt es ein Schutzgitter.

Tourismus entwickeln

Die Verantwortlichen ­seien sich bewusst, dass der Steg ein wichtiges Ziel für Ausflügler ist. Allerdings gebe es keine gesicherten Nutzerzahlen. Diesen Sommer will der Trägerverein eine erste Analyse der Besucherfrequenzen machen, so Gloor. Die Mitglieder des Fördervereins Region Gantrisch waren sich an ihrer Versammlung von letzter Woche einig: Der Steg soll wieder aufgepäppelt werden und ein attraktives touristisches Angebot erhalten. «Wir wollen die Infrastruktur verbessern.» Vorgesehen ist, in der Schutzhütte WCs und einen Kiosk einzurichten, an welchem sich die Wanderer mit Verpflegung eindecken können. Die Verantwortlichen wollen die Gastrobetriebe in der Region in die Angebotsentwicklung einbeziehen. Ausserdem wollen sie die Zahl der Führungen erhöhen.

Eine gemischte Trägerschaft wie beim Projekt Vreneli-Dorf in Guggisberg ist im Aufbau. Die Verantwortlichen schätzen die Kosten für den Bau auf 900 000 Franken. Sie wollen das Baugesuch im nächsten Monat einreichen und hoffen, dass sie im Herbst mit dem Bau beginnen können. So könnten sie den neuen Steg im Sommer 2018 in Betrieb nehmen.

Zahlen und Fakten

Eine Wanderung mit Höhen und Tiefen

Der Bau des Gäggerstegs begann im Sommer 2004, er wurde im Juni 2005 eingeweiht. Der Wanderweg beginnt bei der Schutzhütte an der Süftenenkreuzung in der Gemeinde Rüschegg, dort gibt es auch eine Haltestelle des Wanderbusses von Schwarzenburg über Riffenmatt zur Stierenhütte. Der Bus fährt von Ende Juni bis Mitte Oktober jeweils am Wochenende. Der touristische Bus-Rundkurs Thurnen–Gurnigel–Plaffeien–Schwarzenburg fährt die Haltestelle Untere Gantrischhütte an, was eine Stunde Fussmarsch bedeutet. Eine Alternative ist der Panoramaweg von der Haltestelle Berghaus Gurnigel zum Gäggersteg. Der Wanderweg ist als «Lothar-Sturmholzsteg» gekennzeichnet und führt über eineinhalb Stunden durch den Wald am Gägger. Die Strecke folgt grösstenteils dem Gantrisch-Panoramaweg. Für Gruppen ab zehn Personen können Führungen mit einem Förster gebucht werden. Die Waldfläche mit einer Grösse von zwölf Hektaren liegt auf einer Höhe von rund 1600 Metern über Meer. Sie ist als Reservat ausgeschieden. Der Wald entwickelt sich also ohne jeden menschlichen Eingriff. Das liegen gebliebene Holz entwickelt sich so zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insekten und Pilze. Das Waldreservat ermöglicht die Beobachtung natürlicher Abläufe.

fca

 

www.waldarena.ch

 

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