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Ein Fundobjekt gibt Rätsel auf

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Einmaliger Fund aus der urzeitlichen Siedlung bei Altenryf

Autor: Von ANTON JUNGO

Im Rahmen einer Schulgrabung erforschen angehende Archäologie-Studenten aus verschiedenen Schweizer Universitäten in der Nähe des Klosters Altenryf seit 2003 einen urzeitlichen Siedlungsplatz. Bis jetzt sicherten die Archäologen gegen 8000 Silex-Artefakte (Pfeilspitzen, Schaber usw.), 20 000 Knochen-Reste verschiedenster Wildtiere, aber auch Schmuckstücke.

Ein einmaliger Fund

Als sensationell bezeichnet der Archäologe Michel Mauvilly, der zusammen mit seinem Kollegen Luc Dafflon die Grabung leitet, ein Stück gebrannten Tons, das im Verlauf der gegenwärtig laufenden Grabungsperiode ans Licht befördert wurde. Das früher wohl quadratische Objekt ist an seiner Oberfläche mit Vertiefungen verziert.Diese liegen in regelmässigen Abständen und sind in Reihen angebracht. Handelt es sich um einfache Verzierungen? Wollten die damaligen Menschen irgendeine Information festhalten? Handelt es sich um eine Art Kalender? «Der Fund gibt uns Rätsel auf. In der Fachliteratur habe ich bis jetzt noch keine vergleichbaren Objekte gefunden», erklärt Michel Mauvilly.Das Ton-Objekt wurde in einer Schicht entdeckt, die in die Zeit zwischen 6200 und 5800 vor Chr. datiert werden konnte. Die Schicht ist sehr reich an Silex- und Knochenfunden. Doch so weit es Michel Mauvilly bis jetzt beurteilen kann, ist das Ton-Objekt einmalig für die Gegend der heutigen Schweiz.

Am Wasser und voll besonnt

Thomas Doppler, Doktorand der Archäologie an der Universität Basel, ist überzeugt, dass die Fundstelle in Altenryf noch einige Geheimnisse birgt. Hat sie doch eine Mächtigkeit von zweieinhalb bis drei Metern. Erst ein kleiner Teil ist bis heute ausgegraben. Die Analyse von Holzkohle aus zwei entdeckten Feuerstellen ergab, dass die Siedlungsstelle während rund 2000 Jahren – zwischen 7000 und 5000 v. Chr. – immer wieder aufgesucht wurde. Der leicht überhängende Sandsteinfels in einer Windung eines früheren Saanelaufs muss für Menschengruppen aus der mittleren Steinzeit ein beliebter Siedlungsplatz gewesen sein. Der Standort bot Schutz, liegt nahe am Wasser und ist voll besonnt, ist er doch gegen Südwesten ausgerichtet.Die Grabungsschichten zeigen, dass der Siedlungsplatz zeitweise aber auch von der Saane überflutet war und von den Menschen nicht benützt werden konnte.Die Fundstelle ist für die Archäologen von grossem wissenschaftlichem Interesse. Erhalten sie doch Einblick in eine Zeitepoche, als sich der Mensch vom Sammler und Jäger (Mittelsteinzeit; 10 000 bis 5000 v. Chr.) langsam zum sesshaften Bauern (Jungsteinzeit, 5000 bis 3500 v. Chr.) entwickelte. «Über diese Epoche ist aus der Gegend der heutigen Schweiz noch sehr wenig bekannt», betont er.Michel Mauvilly hofft, dass man bei der Grabung auch auf Keramik- und Getreide-Überreste stossen wird. Dies wäre ein Hinweis darauf, dass die Bewohner des Siedlungsplatzes von Altenryf, die wohl noch Sammler und Jäger waren, Kontakte mit Menschengruppen pflegten, die schon sesshafte Bauern waren.

Tag der offenen Tür

Die Bevölkerung erhält über am Wochenende Gelegenheit, die Grabungsstelle in Altenryf zu besichtigen. Der Freitag, 15. September, von 8.30 bis 16 Uhr ist für Schulklassen reserviert (Voranmeldung unter 079 435 29 14). Führungen finden auf Deutsch und Französisch statt. Die Schüler lernen eine archäologische Grabung kennen und bekommen Einblick in den Alltag der Sammler und Jäger; wurden doch zahlreiche Gebrauchsgegenstände und ein Siedlungsplatz nachgebaut.Am Samstag, 16. September, von 11 bis 16 Uhr ist die Grabungsstelle für alle Interessierten offen.

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